Lagavulin – Feis Ile Bottlings inklusive des aktuellen Triple matured

Heute im Tasting: Lagavulin Feis Ile-Abfüllungen aus dem Sherryfass: 15yo von 2008 (#1403, 580btl – 52,9%), 13yo von 2011 (#1715, 588btl - 51%) und der aktuelle 24yo von 2015 (3.500btl – 59,9%). Ist der wesentlich ältere 2015er Triple matured auch wesentlich besser als seine Vorgänger? Hier unsere Einschätzung…

Heu­te im Tasting: Lag­avu­lin Feis Ile-Abfüllungen aus dem Sher­ry­fass: 15yo von 2008 (#1403, 580btl – 52,9%), 13yo von 2011 (#1715, 588btl – 51%) und der aktu­el­le 24yo von 2015 (3.500btl – 59,9%). Ist der wesent­lich älte­re 2015er Tri­ple matu­red auch wesent­lich bes­ser als sei­ne Vor­gän­ger? Hier unse­re Einschätzung…


Tasting Notes


Lagavulin 15y 93-08 Feis Ile 2008 sherry cask 1403 580btl - 52,9%Lagavulin 15y 93-08 Feis Ile 2008 sherry cask 1403 580btl – 52,9%
91

Far­be: Bernstein
Nase: Vol­ler Sher­ry, der mit sehr viel Mine­ra­li­tät ver­se­hen ist. Rau­chi­ge Honig- und Oran­gen­aro­men mit etwas Vanil­le ver­fei­nert und duf­ten­de Leder­no­ten in erdi­gem Torf und fei­nen, getrock­ne­ten Tabakblättern.
Geschmack: Mäch­ti­ger Start, pfeff­rig und rau­chig! Nach einem kur­zen Moment etwas abschwä­chend, dafür jedoch schön cre­mig wer­dend. Bie­nen­wachs, Honig­wa­ben, tor­fi­ger Sud, Unmen­gen an Vanil­le und domi­nie­ren­de Orangen-Sherry-Noten kris­tal­li­sie­ren sich her­aus. Und es geht mit einer leicht mari­ti­men Wür­zig­keit hin zum Finish.
Finish: Lang – immer noch mit mar­kan­ter Wür­ze und trocken-torfigen Oran­gen­no­ten. Zart bit­te­rer wer­dend mit Kräu­ter­tee, Kaf­fee und getoas­te­ten Holz­aro­men. Vanil­le ist auch im Abgang stän­dig präsent.
91 Punk­te (Nase: 91 / Geschmack: 92 / Finish: 90)


Lagavulin 13y 98-11 Feis Ile 2011 sherry cask 1715 588btl – 51%
91

Far­be: Vol­les Gold
Nase: Sal­zi­ge Zitro­ne, die zart ste­chend in der Nase auf­steigt. Jod, nas­se Erde, über­rei­fes Obst, Honig, Vanil­le und nur dezen­ter Sher­ry, der sich im mari­ti­men, nur wenig tor­fi­gem Umfeld aus­brei­tet. Vor­erst eher Laga-untypisch, bevor er sei­nen wah­ren Cha­rak­ter zeigt.
Geschmack: Cremig-ölig und wei­che Struk­tur, jedoch mit viel Power. Vanil­le, Salz und Rauch gepaart mit Sherry-Honignoten, getrock­ne­ten Früch­ten und Oran­gen­schei­ben. Vol­les Mund­ge­fühl, frisch und mit ver­brann­tem Holz und Torf.
Finish: Lang, stark mit viel Wür­ze und aus­ge­präg­ten Pfef­fer­no­ten. Etwas  Eichen­holz und wie­der Honig und cre­mi­ge Vanil­le. Der tor­fi­ge Cha­rak­ter bläht sich gegen Ende noch ein­mal so rich­tig auf.
91 Punk­te (Nase: 90 / Geschmack: 92 / Finish: 92)


Lagavulin 24y 91-15 Feis Ile 2015 American Oak PX puncheons 3.500btl - 59,9%Lagavulin 24y 91-15 Feis Ile 2015 Triple Matured 3.500btl – 59,9%
92

Far­be: Vol­les Gold
Nase: Ste­chend scharf zu Beginn. Mari­ti­mer Ein­stieg mit leicht medi­zi­ni­schen Aro­men, Jod, altes Schiffstau, Moto­ren­öl, Koh­le, Asche, sehr viel Salz und Oran­gen. Hin­zu kom­men Ment­ho­le, Anklän­ge von Pfef­fer­min­ze, Kau­gum­mi und erst jetzt deut­lich wahr­nehm­ba­rer Torf. Ins­ge­samt gese­hen kei­ne typi­sche Lagavulin-Nase, aber sehr inter­es­sant und vor allem gut.
Geschmack: Scharf und mäch­tig. Stark sal­zig mit Noten von Cayenne­pfef­fer, roter Papri­ka, Schin­ken, Jod, Torf und viel Rauch, der mit Oran­gen­no­ten gespickt ist. Kräu­ter, die sich har­mo­nisch mit der Koh­le und Asche ver­bin­den, schön ein­ge­bun­de­nes Holz ergänzt den Geschmack hin zum Finish. Klasse!
Finish: Sehr lang – Asche, Koh­le, Jod, Pfef­fer, mari­tim und mine­ra­lisch. Klingt mit Noten von  Zart­bit­ter­scho­ko­la­de (hoher Kakao­an­teil), viel Torf und Rauch sowie dunk­len Noten aus.
Bemer­kung: Die wohl bes­te Feis Ile-Abfüllung von Lag­avu­lin bis dato!
92 Punk­te (Nase: 92 / Geschmack: 93 / Finish: 92)

Vie­len Dank an unse­ren schwe­di­schen Freund Ron­ny für das Sample!


Fazit: Die dies­jäh­ri­ge Feis Ile-Abfüllung von Lag­avu­lin ist schon eine Haus­num­mer, vor allem wenn man das Gan­ze im Ver­gleich zu den 200-Jahr-Abfüllungen der Nach­barn betrach­tet!  Eine bezahl­ba­re, lang gela­ger­te Südküsten-Abfüllung – kann das wirk­lich nur noch Lagavulin?!?