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Lagavulin 2016 – 200th Anniversary: 12yo Special Release vs. Jazz Festival NAS

Nach dem 8yo und der Feis-Ile-Abfüllung heute nun zwei weitere Feiertag-Malts aus der Lagavulin-Destillerie. Die 14te Special Release (seit 2002) trifft auf die Sonderedition zum Jazz Festival (NAS). Beides recht junge Vertreter von Islay’s Kult-Brennerei, die man probiert haben sollte.


Tasing Notes


Lagavulin 12y 2016 OB Special Release (16th) 200th Anniversary – 57,7%
91

Farbe: Weißwein
Nase: Scharf-salzige Zitrone, Cayennepfeffer, Limonen, Vanille, Karamell, Honig, maritim und rauchig. Zuerst frisch und eher grün gehalten. Dieser Malt braucht Zeit zum Atmen – wird dann immer besser. Äpfel, Wachs, Hanfseil, altes Schiffstau, Seetang und eine Prise Jod.
Geschmack: Rund, ausgewogen und mit gewaltiger Power hervorbrechend. Geradlinig stark und trotzdem harmonisch würzig – einfach nur klasse! Die Honigsüße geht mit Karamell (kein Zucker) einher, dazu Salz, Pfeffer, Jod, Seetang, Zitrone und Torf sowie geräucherter Schinken, Limonen, Leder, Vanille, Kohle und Asche – alles, was man sich von einem jungen Lagavulin aus dem Bourbon Cask erwartet.
Finish: Extrem lang und mit den gleichen Aromen wie im Geschmack ausklingend. Auf der Zunge bleiben nasse Asche, Kohle und Karamell, begleitet von Unmengen phenolhaltigem Torf.
Bemerkung: Für uns der beste 12yo der Special-Release-Serie! Endlich mal wieder ein direkter, geradliniger Lagavulin ohne viel Geschnörkel – Klasse!
91 Punkte (Nase: 89 / Geschmack: 92 / Finish: 91)


Lagavulin 2016 OB Jazz Festival NAS Refill Oak 1st fill Bourbon 6000btl – 54,5%
90

Farbe: Sonnenlicht
Nase: Nasses Papier, Pappe, Bachsteine, maritime Salz-Zitronen-Kombination und der typische junge Lagavulin-Charakter im Glas. Aber auch Leder, Vanille, Limone, grüner Apfel in sattem Rauchgewand, prickelnd-pfeffrig unterlegt.
Geschmack: Im Aufbau mächtig, würzig, mit zart-herben Kräutern angereichert. Gut integrierte Fruchtaromen aus der Nase, die wiederum von schwarzem Pfeffer begleitet werden. Frische Eukalyptusnoten geben dem Geschmack einen zusätzlichen Kick. Nasse Asche, Kohle, Torf und Rauch gehen Hand in Hand mit der Würze einher.
Finish: Lang – frisch, torfig-rauchig und immer süßer werdend auf Basis von Karamell und Honig. Die Limonenaromen liegen bis zum Ende auf der Zunge.
Bemerkung: Kein Fehlton – junger Lagavulin, gut aufgestellt!
90 Punkte (Nase: 89 / Geschmack: 91 / Finish: 90)


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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