Krug gibt 1999 Clos du Mesnil nicht frei

Das Cham­pa­gner­haus Krug hat mit­ge­teilt, dass es den lan­ge ange­kün­dig­ten Jahr­gang 1999 sei­nes Clos du Mes­nil nicht auf den Markt brin­gen wer­de. Eric Lebel, der Kel­ler­meis­ter, gab zur Begrün­dung für den Rück­zug in letz­ter Minu­te an: „Der Wein hat kei­nen Feh­ler und 1999 war ein sehr guter Jahr­gang. Aber der Clos du Mes­nil hat sich nicht so ent­wi­ckelt, wie wir es erwar­tet haben.“

Die 12.000 Fla­schen die­ses Jahrgangs-Champagners wer­den nun geöff­net und der Inhalt in Edel­stahl­tanks zwi­schen­ge­la­gert. Er soll als Réserve-Wein in zukünf­ti­ge Cuvées ein­ge­hen. Ange­sichts des Prei­ses von rund 750 Euro pro Fla­sche (und mehr) ist der finan­zi­el­le Ver­lust durch den Ver­zicht auf Frei­ga­be enorm. Die Nobel­mar­ke, die zum Port­fo­lio des Luxus­kon­zerns LVMH gehört, aber selbst­stän­dig ent­schei­den darf, hat in ihrem Kel­ler in Reims allein 150 Tanks mit klei­nen Men­gen indi­vi­du­el­ler Réserve-Weine, die meist in die Gran­de Cuvée ein­ge­hen, Krugs wich­tigs­ten Champagner.

Clos du Mes­nil ist ein Blanc-de-Blancs-Champagner. Er kommt von einer 1,87 Hekt­ar klei­nen Par­zel­le in der Ort­schaft Mesnil-sur-Oger, die zu 100 Pro­zent mit Chardonnay-Reben bepflanzt ist. Krug hat­te die­sen Wein­berg 1971 erwor­ben mit dem Ziel zu zei­gen, dass aus her­aus­ra­gen­den Lagen auch aus der Sor­te Char­don­nay allein lang­le­bi­ge Cham­pa­gner von höchs­ter Fines­se ent­ste­hen kön­nen – zumin­dest in geeig­ne­ten Jahren.

Nach der Neu­be­sto­ckung der Lage war der ers­te Clos du Mes­nil der 1979er. Er hat­te acht Jah­re auf der Hefe gele­gen. Der 1999er hat sogar 12 Jah­re Hefelager hin­ter sich – frei­lich ohne den erhoff­ten Erfolg, wie sich nun her­aus­stellt. „Ein guter Cham­pa­gner, aber kein Clos du Mes­nil“, sagt Lebel.

Der 2000er Clos du Mes­nil ist schon vor eini­gen Mona­ten frei­ge­ben wor­den. Als nächs­tes wird 2003er erwar­tet, wäh­rend der 2002er spä­ter auf den Markt kom­men wird.

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