Kellerei Terlan: Souverän mit Sauvignon

(© Kellerei Terlan)
Wer sich für Sauvignon blanc aus Italien begeistert, landet rasch in Südtirol und dort wiederum in Terlan.

Über Jahr­zehn­te hat sich die Kel­le­rei Ter­lan mit viel Herz und akri­bi­scher Arbeit einen Ruf als Spe­zia­list für Sau­vi­gnon blanc erar­bei­tet. Ihre Wei­ne gel­ten als Mess­lat­te für die aro­ma­ti­sche Edelsorte.

Sau­vi­gnon blanc erlebt seit den 1980ern einen regel­rech­ten Boom, der bis heu­te anhält. An der Etsch ist der Zuwan­de­rer aus Frank­reich aber schon seit 150 Jah­ren hei­misch. Ein beson­de­res Ter­ro­ir hat er im Ter­la­ner Becken gefun­den. Der dort vor­herr­schen­de rote vul­ka­ni­sche Por­phyr mit einem hohen Gehalt an Quarz sorgt für eine beson­de­re aro­ma­ti­sche Aus­prä­gung, zu der auch die hohen Schwan­kun­gen zwi­schen Tages- und Nacht­tem­pe­ra­tu­ren beitragen.

Stilistischer Bogen gespannt

Unter die­sen geo­lo­gi­schen und kli­ma­ti­schen Vor­aus­set­zun­gen gelingt es den Ter­la­nern sti­lis­tisch den Bogen zu span­nen zwi­schen der mine­ra­li­schen Stren­ge und eher grü­nen Aro­ma­tik der Wei­ne von der Loire und den gera­de­zu explo­si­ven Bou­quets der Wei­ne aus Neuseeland.

Ein Aus­hän­ge­schild der Kel­le­rei Ter­lan mit ihren aktu­ell 143 Mit­glie­dern ist zwei­fel­los der Sau­vi­gnon Winkl. Die­se Selek­ti­on wird seit über 60 Jah­ren sor­ten­rein aus­ge­baut. Die Trau­ben stam­men von Wein­ber­gen rund um die ältes­ten Guts­hö­fe Terlans und wer­den aus­schließ­lich von Hand gelesen.

Kel­ler­meis­ter Rudi Kof­ler. (© Ochsenreiter)

Vielschichtiges Bouquet

Sein viel­schich­ti­ges Bou­quet, das von Holun­der­blü­te über Apri­ko­se bis zu Pas­si­ons­frucht reicht, geht über in einen fül­li­gen, fruchtig-mineralischen Geschmacks­ein­druck, der von fei­ner Säu­re weit getra­gen wird.

Sei­ne Kom­ple­xi­tät und Struk­tur erhält der Wein auch durch die lan­ge Rei­fe auf der Fein­he­fe, zu etwa 80 Pro­zent im Edel­stahl­tank und zu etwa 20 Pro­zent im gro­ßen Holz­fass. Wer jugend­li­che Frucht liebt, wird ihn bald ver­kos­ten, doch hat der Wein ein Rei­fe­po­ten­zi­al von eini­gen Jahren.

Feiner Essensbegleiter

Der Sau­vi­gnon Winkl ist ein fei­ner  Beglei­ter zu moder­ner, fines­sen­rei­cher Küche. Der Süd­ti­ro­ler Drei-Sterne-Koch Nor­bert Nie­der­kof­ler kom­bi­niert zu dem Wein  Saib­ling mit wei­ßem Spar­gel mit Erb­sen­fond, Min­ze und Saib­lings­ka­vi­ar. Aber auch boden­stän­di­ge­ren Genüs­sen wie Brenn­nes­sel­knö­del oder auch jun­gem Zie­gen­kä­se gibt er einen hoch­klas­si­gen Gegen­part ab.

Auf abso­lu­te Höchst­no­ten in den ein­schlä­gi­gen Wein­füh­rern ist der gro­ße Bru­der des Winkl abon­niert: Der Sau­vi­gnon Quarz hat sich zur Mess­lat­te für Sau­vi­gnon blanc aus Süd­ti­rol und dar­über hin­aus ent­wi­ckelt. Seit 1990 wird er in Ter­lan pro­du­ziert. „Sei­ne fei­ne Tex­tur und aus­ge­spro­che­ne Tie­fe sind ein ech­tes Mar­ken­zei­chen“, erklärt Kel­ler­meis­ter Rudi Kof­ler, „das hat die­sem Weiß­wein mitt­ler­wei­le ein hohes inter­na­tio­na­les Renom­mee beschert“. Um den Ver­kauf der limi­tier­ten Fla­schen  braucht er sich jeden­falls kei­ne Sor­gen zu machen.

(© Kel­le­rei Terlan)

Niedrige Erträge, lange Reife

Den Unter­schied zum Winkl machen ins­be­son­de­re noch nied­ri­ge­re Erträ­ge und eine län­ge­re Rei­fe aus. Neun Mona­te darf sich der Quarz ent­wi­ckeln, etwa zur Hälf­te im Stahl und zur ande­ren Hälf­te im gro­ßen Holzfass.

So ent­steht, was man mit Recht einen gro­ßen Sau­vi­gnon blanc nen­nen darf: ein Wein mit hoher aro­ma­ti­scher Kom­ple­xi­tät, lan­gem Nach­hall und beacht­li­chem Reifepotenzial.

Klas­si­sche kuli­na­ri­sche Ver­mäh­lun­gen wären mit Aus­tern und ande­rem Sea­food, Neu­gie­ri­ge könn­ten mit zar­tem Lamm und Kräu­tern zu neu­en Genuss-Erlebnissen vorstoßen.

 

Mehr Info unter www.cantina-terlano.com

2019 Sau­vi­gnon Winkl um 20 Euro

2019 Sau­vi­gnon Quarz um 45 Euro

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