Noch ist es nicht amtlich. Aber die Gerüchte verdichten sich, dass Karl Lagerfeld zum Etikettendesigner wird. Der Creativdirektor des Modehauses Chanel soll bereit sein, zum 350. Geburtstag das Etikett des Jahrgangs 2009 von Rauzan-Ségla zu gestalten. Dass Lagerfeld bei jeder Gelegenheit betont, selbst keinen Tropfen Alkohol anzurühren, stört weder ihn noch seine Auftraggeber. „Onkel Karl“ war schon für ganz andere Überraschungen gut…
Strategisch würde die Massnahme Sinn machen. Denn das zweitklassifizierte Chateau braucht dringend Glanz. Von den Weinen ging dieser Glanz in der letzten Zeit nicht aus, sie erreichten nie dieselben hohen Bewertungen wie die anderen zweitklassifizierten Chateaux. Auch bei den Preisen bleibt Rauzan-Ségla deutlich hinter der Konkurrenz zurück.
Chanel und Rauzan-Ségla haben den gleichen Eigentümer
„Rauzan-Ségla verkauft sich bislang nicht gut in China“, bestätigt Simon Staples, Verkaufsdirektor des Londoner Weinimporteurs Berry Bros & Rudd.
Lagerfeld, der bei jeder Gelegenheit betont, selbst keinen Alkohol zu trinken, hat dennoch keine Berührungsängste mit Wein. Vom 1998er Dom Pérignon kam eine auf 1998 Flaschen begrenzte Sonderedition auf den Markt, deren Flasche von ihm verziert worden war. Aber auch für Coca Cola light hat er schon eine Flasche entworfen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass „Onkel, Karl“ derzeit auch an der Herausgabe einer 12-bändigen Ausgabe des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche arbeitet.
