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Kampanien? Kann man trinken!


Inhalt:


Schon wenige Kilometer außerhalb der Stadt findet man Landschaften, deren Schönheit den Atem stocken lässt: Die Amalfiküste mit ihren majestätischen Blicken aufs azurblaue Meer, mit seinen Felsinselchen, mit winzigen Weinterrassen an steil zur Küste abfallenden Hängen. Oder das Umland des Vesuvs mit uralten, immer noch reblausfreien, wurzelechten Rebstöcken. Oder die  stolze Stadt Benevent mit den sanft hügeligen Weinbergen des Sannio. Schließlich das stille Hochland Irpiniens mit seinen dunklen Wäldern, einsamen Seen, romanischen Kirchen und normannisch-langobardischen Kastellen.

Gegen Resignation und Schicksalsergebenheit

Nicht zu vergessen der Wein. Wer ihn näher kennenlernt, trifft auf eine Generation junger Winzer, die sich für das Gegensteuern und nicht das Resignieren entschieden hat, für das Engagement und die Qualitätsarbeit, nicht für Gleichgültigkeit und Schlamperei – auch wenn sie manchmal ihre Parzellen mit Zäunen und Eisentoren schützen müssen, damit die neu gesetzten Reben nicht über Nacht wieder verschwinden. Die Ergebnisse der Arbeit dieser Winzer und ihrer älteren Kollegen wurden Ende März/Anfang April im Rahmen der Veranstaltung „Campania Stories 2017“ präsentiert: an die 200 Weine, die alle Klischees von der endemischen Schlamperei und Hoffnungslosigkeit des Südens Lügen strafen. Und die auch bei uns jene Aufmerksamkeit verdienen, die sie sich in Nordeuropa, den USA und sogar in China schon erkämpft haben. Den Hintergrund bilden autochthone Rebsorten, die in einer Weinwelt, die immer uniformer wird, zunehmend an Aufmerksamkeit gewinnen.

Das Kapital: die autochthonen Rebensorten

An erster Stelle die bereits von den Griechen gepflanzte Falanghina, die vermutlich dem weißen Falerner im alten Rom einen so großen Ruf verschaffte, dass er sechsmal so teuer war wie der damals übliche Tischwein. Ihre besten Vertreter feiern auf den Exportmärkten derzeit große Erfolge. Sie sind frisch, mineralisch, manchmal leicht minzig oder mandeltönig, stoffig und von erstaunlicher Alterungsfähigkeit.  Oder die Greco, die vor allem durch den Greco di Tufo bekannt ist: nicht nur fruchtig mit Anklängen an Äpfel, Aprikosen und tropische Früchte, sondern auch elegant, schmeichelnd und mit beeindruckendem Nachhall. Nicht umsonst heißt die Sorte in manchen Gegenden auch „Balsamina“. Und natürlich die Fiano, der vor allem um Avellino meisterlich gepflegt wird: ausdrucksvoll in der intensiven Frucht, seidig, nussig, manchmal von Honignoten geprägt, mundfüllend und auch in der Reifephase durch die Finesse seiner feinen Zitrus-Spitzen noch mit guter innerer Spannung, vor allem, wenn die Sorte in hohen, kühlen Lagen angebaut wird.

Weinterrassen bei Furore
Weinterrassen bei Furore

Vor dem Aussterben bewahrt

Erwähnt werden muss aber auch die seltene Pallagrello Bianco, aus der in den Colline Caiatine teilweise ganz erstaunliche, fruchtig-schmelzige Weine erzeugt werden, die für viele Teilnehmer zu den besonderen Entdeckungen der Verkostung gehörten. Früher ein königlicher Wein, der im Musterweingarten Ferdinands IV. von Neapel gepflegt wurde, geriet er wegen seiner niedrigen Erträge nach der Reblausattacke und dem mit den beiden Weltkriegen verbundenen Niedergang allmählich in Vergessenheit. Die Sorte galt als ausgestorben, bis sie in den 1990er Jahren von einem Winzer in einem aufgegebenen Rebgarten wieder entdeckt, vermehrt und neu ausgepflanzt wurde.


Rotweine aus Aglianico

Von den roten Sorten am bekanntesten ist, wie in der benachbarten Basilicata, die Aglianico-Rebe, die ebenfalls schon vor 2500 Jahren von den griechischen Kolonisatoren ins Land gebracht wurde. Sie ist wohl die am meisten unterschätzte Rotweinrebe Italiens und eine der ältesten in ganz Europa. Ihre Stärken liegen in der der stoffigen Kompaktheit, die sie den Weinen mitgibt, dem massigen Tannin (das leider nicht jeder Winzer zu zähmen versteht) und – damit verbunden – dem großen Entwicklungspotenzial, das dieser besitzt. Die eindruckvollsten Aglianico-Weine sind der Aglianico del Taburno und der Taurasi aus der Irpinia, der zur Zeit der Reblausplage auch gern als „Kraftstoff“ für toskanische, piemontesische und Bordeaux-Weine missbraucht wurde.

Kleinerer Cuvéepartner: die Piedirosso

Stolz sind die kampanischen Winzer aber auch auf die rote Piedirosso, der gerne als Teil einer Cuvée mit Aglianico verwendet wird. Der Name rührt von seinem rotbraunen Holz her, und es spricht viel dafür, dass sie schon von den Römern angebaut wurde. Die Piedirosso ergibt fruchtig-duftige Weine, die unkomplizierter sind als die aus Aglianico-Trauben. Auf jeden Fall eignet sich die Piedirosso gut zur Abmilderung der Tannin-Monster aus dieser Sorte.  Neben der Tatsache, dass sie gut für leichtere, kühler getrunkene Weine eignet, die sogar als Begleiter von Fisch und Meeresfrüchten auf den Tisch kommen, hat ihr die Rolle als kleinerer Cuvée-Partner viele Sympathien eingebracht. Manche Produzenten versuchen, mit Piedirosso einen dem Beaujolais vergleichbaren Trinkwein zu erzeugen. Auf den vulkanischen Böden des Vesuv und der Campi Flegrei entstehen aber auch ohne Aglianco komplexere Gewächse mit schöner rauchiger Mineralität.

Verkostung in der Kirche
Verkostung in der Kirche

Weinprobe in der Kirche

Bei dieser neugierig machenden Vielfalt war es kein Wunder, dass die diesjährigen „Campania Stories“ eine ganze Reihe in- und ausländischer Fachleute angelockt haben, die sich in der zum Diözesanmuseum umfunktionierten alten Kirche Donnaregina intensiv der Palette der präsentierten Weine aus der spannenden Region zwischen dem Vesuv, der Amalfi-Küste und dem Regionalpark von Taburno-Camposauro westlich von Benevent und Avellino widmeten.


Weißweine aus Falanghina


2012 Campi Flegrei Falanghina Strione, Cantine Astroni
Im Glas strahlendes Goldgelb; im Duft reife Birne mit mineralischen Anklängen an Schwefel und auf Stein verdunstendem Meerwasser; am Gaumen Nüsse und Mandeln, unterlegt mit Butter, Wachs und Honig; komplex mit sehr langem, feinbitterem Nachhall.
Bewertung: 91 Punkte


2016 Pompeiano Falanghina Verso, Sorrentino
Intensive Aromen von reifen Äpfeln, Aprikosen und Mandeln; am Gaumen eindrucksvoll, freigiebig und füllig mit einem Hauch Butter und Wachs; viel Schliff und sehr langer Nachhall
Bewertung: 91 Punkte


2015 Falanghina del Sannio Taburno, Fontanavecchia
Nase leicht reduktiv, dann Aromen von süßen Äpfeln; am Gaumen beeindruckend: feiner Biss, nussig, ausdrucksvoll, schönes Spiel, im langen Nachhall angenehme Bitternoten; ein spannender, vielschichtiger Wein
Bewertung: 89 Punkte


2016 Falanghina del Sannio Sant‘ Agata dei Goti, Mustilli
Zurückhaltender Duft nach reifen Äpfeln und einer Spur trockenem Holz; am Gaumen reif und differenziert, Anklang an Äpfel und tropische Früchte, feine Mineralität, Biss und Spiel, recht langer Nachhall, Verbindung von Eleganz und Eigenständigkeit
Bewertung: 89 Punkte


2016 Falanghina del Sannio I Mille per la Falanghina, La Guardiense
Duft nach reifen Äpfeln, etwas Birne und Aprikose, im Mund reif und ausgewogen, ausgeprägte Frucht trotz des noch etwas dominanten Holzes, schöner Schliff, recht langer Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2015 Irpinia Falanghina, Bellaria
Feine reife Birne, eine Spur Mandeln und eine Ahnung von hellem Tabak; am Gaumen reif und füllig, aber mit Spannung und Eleganz, ausgewogen, beeindruckendes Spiel.
Bewertung: 89 Punkte


2016 Falerno del Massico Bianco 16 Marzo, Trabucco
Im Duft reife Birnen, Äpfel und Aprikosen mit einem Hauch von Nüssen, Mandeln und Zitrus; am Gaumen viel Relief, transparente reife Frucht mit kleinen Zitrus-Spitzen, ausgewogen und elegant, gute innere Spannung und langer Nachhall.
Bewertung: 88 Punkte


2015 Falerno del Massico Bianco Pectus, Fattoria Pagano
Helles Goldgelb; feine Aromen von gelben Früchten, weißen Blüten, Honig und einer Spur Vanille; am Gaumen Barrique stärker spürbar, reife Birnen, Aprikosen und Quitten, gutes Relief, Spur Zitrus, recht dicht, mit langem, feinbitterem Nachhall.
Bewertung: 88 Punkte


Ebenfalls bemerkenswert:
2016 Beneventano Falanghina Resilienza, Donnachiara
2016 Beneventano Falanghina Vesevo, Vesevo
2016 Falanghina del Sannio Preta, Capolino Perlingieri
2016 Falanghina del Sannio Serrocielo, Feudi di San Gregorio
2014 Campi Flegrei Falanghina, Contrada Salandra

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Weißweine aus Fiano

Fiano di Avellino und Irpinia


2014 Fiano di Avellino Alimata, Villa Raiano
Zurückhaltender, leicht mineralischer Duft nach Äpfeln und Birnen; am Gaumen differenziert, mit feiner Nuancierung und leichten vegetabile Noten, gute Spannung angenehme Mineralität sehr langer Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2015 Fiano di Avellino, Rocca del Principe
Im Duft zurückhaltend; am Gaumen dagegen schönes Relief, reife Äpfel und Aprikosen, feiner Biss, schön mineralisch, eindrucksvolle Nuancierung, aufregend vielfältig.
Bewertung: 89 Punkte


2015 Irpinia Fiano, Antico Castello
Goldgelb; reife Aromen von gelben Früchten und etwas Butter; auf der Zunge schmelzig, freigiebig, beeindruckende Fülle, edler Schliff. Ein guter Essensbegleiter!
Bewertung: 89 Punkte


2015 Fiano di Avellino Sarno 1860, Sarno 1860
In der Nase zurückhaltend, etwas Apfel und Aprikosen; am Gaumen sehr ausdrucksvoll, leicht nussig mit feinen buttrigen Noten, Quitte, Birne und Mandeln, leicht vegetabil unterlegt; schöne Konzentration und guter Körper, eindrucksvolles Spiel und langer Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


Ebenfalls bemerkenswert:
2016 Fiano di Avellino, Colli di Lapio
2014 Fiano di Avellino Ventidue, Villa Raiano
2014 Fiano di Avellino Kryos, Tenute Casoli

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Weißweine aus Greco

Greco di Tufo


2012 Greco di Tufo Terrantica Etichetta Bianca, I Favati
Goldgelb im Glas; leicht rauchig unterlegte gelbe Früchte mit Anklängen an Birnen und Quitten; am Gaumen eine kleine Explosion von reifen, gelben Früchten, Quitten und Zitrus, beeindruckendes Spiel, außerordentlich gute Spannung, sehr langer Nachhall.
Bewertung: 93 Punkte


2014 Greco di Tufo Cupavaticale, Tenute Casoli
Goldgelb im Glas, im Duft süße gelbe Birnen, tropische Früchte und etwas Honig; im Mund ausdrucksvolle Verbindung von reifer Frucht und verhaltener Kraft, freigiebig, fast Beerenauslese-Charakter, abgeschmeckt mit feiner Säure und beeindruckend durch den nuancierten, sehr langen Nachhall.
Bewertung: 91 Punkte


2015 Greco di Tufo, Sertura
Im Duft reif und schmelzig mit Anklängen an Birnen und reife Mirabellen; ebenso am Gaumen: füllig, freigiebig, differenziert und komplex, unterlegt mit einer feinen Spur Butter, beeindruckender Körper, sehr langer Nachhall.
Bewertung: 91 Punkte


2014 Greco di Tufo Contrada Marotta, Villa Raiano
Im Duft Anklänge an Trockenobst und einen Hauch von Schwefel; am Gaumen reif, füllig und mit einer feinen kleinen Süße unterlegt; schöner Schmelz, langer Nachhall.
Bewertung: 91 Punkte


2014 Greco di Tufo, Tenuta del Meriggio
Von feinen Butternoten begleitete Aromen von gelben Früchten, harmonisch und reif; ebenso am Gaumen: füllig, freigiebig, mit Schmelz und Schliff, im langen Nachhall ganz leichte, feinbittere Grapefruit-Anklänge.
Bewertung: 89 Punkte


2016 Greco di Tufo, Donnachiara
Frische, leicht vegetabile Aromen von Äpfeln und zerriebenen Blättern; am Gaumen eindrucksvolle Nuancen von Äpfeln und Zitrus, feiner Stoff, gute Nuancierung, bei aller Frische bestens abgestimmt, schönes Spiel, langer Nachhall mit feinen Bitternoten.
Bewertung: 89 Punkte


2016 Greco di Tufo Serum, I Capitani
Sehr nuancierte, leicht exotische Aromen von Birnen und tropischen Früchten; am Gaumen lebhaft und kraftvoll; reif und gebunden mit Anklängen an Orangen und einen Hauch Pfeffer, feines Spiel, beeindruckend langer Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2016 Greco di Tufo Grotte, Colli di Castelfranci
Leicht rauchige, fein mineralische Apfelaromen, unterlegt mit einem Hauch von Schwefel; am Gaumen Biss und Spiel mit viel Ausdruck, schöner Frische und sehr langem Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2016 Greco di Tufo Colle Serrone, Villa di Marzo
Aromen von reifen Äpfeln, tropischen Früchten, Mirabellen, Kräutern und etwas Heu; am Gaumen gut abgestimmt: reife, weiche Frucht, umspielt von feinen Zitrus-Spitzen, relativ langer Nachhall mit angenehmen Bitternoten.
Bewertung: 89 Punkte


Ebenfalls bemerkenswert:
2016 Greco di Tufo, Villa Raiano
2015 Greco di Tufo Oltre, Bellaria
2007 Greco di Tufo Vittorio, Di Meo

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Weißweine aus Pallagrello Bianco


2015 Terre del Volturno Pallagrello Bianco, Lisandro
Nase reif und schmelzig, Spätlese-Charakter; auch am Gaumen mit schmeichelnden Noten von Birne und Pfirsich, fast an einen reifen Viognier von der Rhône erinnernd, mit feinem Biss, viel innerer Spannung und sehr langem Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2015 Terre del Volturno Pallagrello Bianco, Casavecchia
Nase leicht reduktiv; Gaumen ausdrucksvoll, schmelzig mit Anklängen an Birne, Pfirsich und überreife Aprikose, schmelzig, fast ölig, Mandeln, Hauch von Butter, schöner Körper, sehr langer Nachhall.
Bewertung: 88 Punkte


2015 Terre del Volturno Pallagrello Bianco Caiatì, Alois
Nase zurückhaltend mit überreifen Frühäpfeln, Pfirsich, Nuss und Mandeln; am Gaumen reif, kompakt und freigiebig, recht schöne Spannung, langer Nachhall; ein kraftvoller Essensbegleiter.
Bewertung: 88 Punkte


2015 Terre del Volturno Bianco Calú, Sclavia
Im leicht balsamischen Duft reife Äpfel, Muscat und ein Hauch von tropischen Früchten; auch im Mund leicht exotisch, an Muscat und Traminer erinnernd, kultiviert und interessant, schöner Körper, edler Schmelz, langer Nachhall.
Bewertung: 88 Punkte


2015 Pallagrello Bianco Terre del Volturno Passito Pallare‘, Sclavia
Ein Früchtekorb von reifen, süßen, leicht buttrigen Birnen, überreifen Mirabellen und tropischen Früchten; am Gaumen ausdrucksvoll, cremig, reif und leicht exotisch mit einer feinen Spur zitroniger Frische im sehr langen Nachhall.
Bewertung: 93 Punkte

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Weißweine aus anderen Sorten

Costa d’Amalfi (Cuvées)


2015 Costa d’Amalfi Furore Bianco Fiorduva, Marisa Cuomo
Ausdrucksvoller Duft mit würzigen Aromen von feinen Äpfeln, Aprikosen, Birnen und Mandeln, unterlegt mit etwas Honig; am Gaumen bei aller Frische dicht und ausgewogen mit sehr schönem Relief und guter Reife, vorzüglicher Spannung und langem, feinbitterem mit feinen Zitrus-Noten unterlegtem Nachhall. Erzeugt aus den alten, amalfitanischen Sorten Fenile, Ginestra, Ripoli. Ein beeindruckender Wein!
Bewertung: 93 Punkte


2016 Costa d’Amalfi Bianco Terre Saracene, Sammarco Ettore
Eine Cuvée aus alten, teils kaum bekannten autochthonen Sorten: Biancatenera, Pepella, Falanghina. Im Duft fein balsamisch, reifer Apfel, Birne, tropische Früchte, ganz leicht rauchig; Gaumen ausdrucksvoll, schöner Schmelz, guter Schliff, man spürt förmlich den Süden, sehr langer Nachhall.
Bewertung: 88 Punkte

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Rotweine Basis Aglianico


2013 Paestum Aglianico Omaggio a Gillo Dorfles, San Salvatore 1988
Tiefer dunkler Rubin; intensive Aromen von Waldbeeren und schwarzen Johannisbeeren, darunter Sattelleder und leicht animalische Anklänge; am Gaumen dicht und stoffig, Struktur, ausgewogen und mit überaus langem Nachhall. Ein großer Wein!
Bewertung: 95 Punkte


2012 Irpinia Campi Taurasini, Villa Raiano
Kräftiger dunkler Rubin; im nuancierten Duft Brombeere, ein Hauch von Eisen und Sattelleder, fein und differenziert; am Gaumen reif und kultiviert, schöne schmelzige Frucht, sehr langer Nachhall; ein Wein von animierender Fülle und Freigiebigkeit!
Bewertung: 93 Punkte


2011 Taurasi Piano di Montevergine Riserva, Feudi di San Gregorio
Kräftiger dunkler Rubin; im einnehmenden Duft reife Schwarzkirschen, Backpflaume und eine Spur von Brotrinde; am Gaumen viel Schmelz und Schliff, sehr freigiebig, beeindruckende Komplexität, feine dichte Tannine, sehr langer Nachhall.
Bewertung: 93 Punkte


2012 Taurasi, Fiorentino
Dichter, leicht bräunlicher Rubin; im einnehmenden Duft viel schmelzige Schwarzkirsche; am Gaumen reif, schmelzig und freigiebig mit einer Spur von Schokolade, sehr schöner Schliff, beeindruckend langer Nachhall.
Bewertung: 93 Punkte


2013 Irpinia Aglianico, Sanpaolo
Kräftiger, recht dichter Rubin, schmaler bräunlicher Rand; im Duft reif mit Anklängen an Schwarzkirsche, große Fülle, rund und geschliffen, feiner Schmelz, schöner Körper, langer Nachhall. Ein gut entwickelter, vorzüglicher Wein.
Bewertung: 91 Punkte


2013 Irpinia Aglianico, Antica Hirpinia
Leicht gedeckter Rubin; Aromen von reifen Kirschen und Waldbeeren, unterlegt mit Kräutern; am Gaumen sehr nuanciert, reife Brombeeren mit einem Hauch von Brombeergelee; feine Tannine, mittlerer Körper, gut eingebundenes Holz, langer Nachhall.
Bewertung: 91 Punkte


2013 Falerno del Massico Rosso Rapicano, Trabucco
Kräftiges Rubinrot mit leicht bräunlichen Reflexen; im Duft zurückhaltend mit Anklängen an Waldbeeren, würzigen Kräutern, einem Hauch Tabak und etwas Bitterschokolade; am Gaumen stoffig, geschliffene Tannine, herrlich dichte Frucht, beeindruckende Struktur, sehr langer Nachhall.
Bewertung: 91 Punkte


2011 Sannio Aglianico I Mille per l’Aglianico, La Guardiense
Dichter, leicht bräunlicher Rubin; einnehmende Aromen von Pflaumen, Süßholz und einer Spur Brotrinde; am Gaumen reif, mit fein nuancierter Frucht und einem Anklang an Schokolade, geschliffene Tannine, schon gut harmonisiert, langer Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2009 Aglianico del Taburno Vigna Cataratte Riserva, Fontanavecchia
Kräftiger bräunlicher Rubin, schmaler Rand; Aromen von reifen Waldbeeren und etwas trockenem Holz mit einem Hauch von Teer; am Gaumen gut entwickelt, schmelzig lang und dicht, leichte Anklänge an Süßholz; aufregende Verbindung von reifer Frucht, kräftigen Tanninen, einnehmender Eleganz und schönem Schliff.
Bewertung: 89 Punkte


2011 Falerno del Massico Rosso Gaurasi, Fattoria Pagano
Dichter, leicht bräunlicher Rubin; im einnehmenden Duft Waldbeeren mit Kirschen, etwas Brotrinde und Eisen; am Gaumen differenzierte, transparente Frucht mit einem Hauch von Süßholz, reif und harmonisch, mit geschliffenen Tannine und langem Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2013 Taurasi Poliphemo, Tecce Luigi
Dichter Rubin; Duft nach reifen Waldbeeren; am Gaumen Schwarzkirschen und überreife Brombeeren, differenziert, dicht und schmelzig, schöner Körper, langer Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2012 Taurasi Riserva, Donnachiara
Dunkles Rubinrot; im fein mineralischen Duft Schwarzkirsche und überreife Brombeere; am Gaumen reif und schmelzig mit einer Spur Schokolade, schöner Körper, relativ langer Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2012 Irpinia Aglianico Celsì, Fiorentino
Kräftiger bräunlicher Rubin; einnehmender Duft nach reifen Kirschen und Brombeeren, unterlegt mit einer Spur Holz, freigiebig und füllig; am Gaumen reif, weich und harmonisch, schon gut entwickelt, relativ langer Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


Ebenfalls bemerkenswert:
2009 Falerno del Massico Rosso Angelus, Fattoria Pagano
2015 Sannio Aglianico Civico 28, Tenuta Fontana
2015 Sannio Aglianico Manent, Terre Stregate
2012 Irpinia Campi Taurasini Vadantico, Colli di Castelfranci
2012 Taurasi, Tenuta del Meriggio
2012 Taurasi, Pietracupa
2012 Taurasi, Villa Raiano
2012 Taurasi, Antico Castello
2011 Taurasi Primum Riserva, Guastaferro
2014 Campania Aglianico Core, Montevetrano

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Rotweine Basis Piedirosso, Pallagrello Nero, Primitivo und andere


2013 Colli di Salerno Rosso Montevetrano, Montevetrano
Kräftiger bräunlicher Rubin; differenzierter, nuancierter Duft nach Waldbeeren und Pflaumen, feine Kräuterwürze; am Gaumen reif mit einem Hauch von Lakritze und Süßholz, dicht elegant, lang und harmonisch mit schöner Spannung.
Bewertung: 91 Punkte


2015 Falerno del Massico Primitivo Lapilli, Collefasani
Leicht bräunlicher Rubin; einnehmender Duft nach Waldbeeren, unterlegt mit einem Hauch von Backpflaumen und Holz; am Gaumen reife Brombeeren und wieder Backpflaumen, eine Spur Schokolade, reif und differenziert mit geschliffenen Tanninen und langem Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2012 Falerno del Massico Primitivo Civico, 34, Tenuta Fontana
Bräunlicher Rubin; im zurückhaltenden Duft Pflaumen, Kräuter, ein Hauch Blut und Eisen; am Gaumen reif mit schönem Schliff, viel Kraft, feinen Tanninen und langem Nachhall.
Bewertung: 89 Punkte


2016 Sannio Rosso Secutor,  Masseria Vigne Vecchie
Kräftiger dunkler Rubin; im Duft feine Waldbeeren mit Anklängen an Brombeergelee; am Gaumen schon gut entwickelt, schmelzig und mit schönem Schliff, nuancierte reife Frucht, langer Nachhall, beachtliches Entwicklungspotenzial.
Bewertung: 89 Punkte


2013 Terre del Volturno Pallagrello Nero Cunto Murella , Alois
Dichter Rubin; Aromen von feinen, würzigen Waldbeeren und Pflaumen, differenziert und komplex; im Mund ist die Frucht mit etwas Bitterschokolade unterlegt, stoffig und straff, gutes Entwicklungspotential.
Bewertung: 89 Punkte


Ebenfalls bemerkenswert:
2013 Campi Flegrei Piedirosso Tenuta Camaldoli Riserva, Astroni
2012 Sannio Piedirosso Cantone Janare, La Guardiense
2012 Casavecchia di Pontelatone Liberi, Sclavia
2014 Terre del Volturno Pallagrello Nero Montecardillo, Sclavia
2011 Terre del Volturno Casavecchia Monte Maggiore, Il Verro
2015 Terre del Volturno Rosso Sabbie di Sopra il Bosco, Nanni Copé
2013 Terre del Volturno Casavecchia Trebulanum, Alois

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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