Justin Leone: Was macht ein Sommelier nach Feierabend? Teil 3

Justin Leone
Wohin verschlägt es einen Sommelier, nachdem der letzte Gast das Restaurant verlassen hat? Im Fall von Justin Leone findet er sich in einer schummrigen Münchner Bar wieder und trifft auf allerlei seltsame Gestalten, eine ziemlich sexy Lady und einen humpelnden Premier Cru Aligoté, den er nicht so schnell vergessen wird. Das alles im dritten und letzten Teil von „Die üblichen Verdächtigen“.

Die übli­chen Verdächtigen

Ein voy­eu­ris­ti­scher Bericht von einem ganz nor­ma­len Tag im Jen­seits. Von Jus­tin G. Leo­ne | Über­set­zung: Jan Schönherr

Mei­ne Kon­zen­tra­ti­on auf den Kampf wird plötz­lich grob durch ein lau­tes Kna­cken unter­bro­chen, als die Laut­spre­cher aus ihrer stau­bi­gen Ruhe zum schril­len Gesang, den krei­schen­den Gitar­ren­riffs und den gewal­ti­gen Trom­mel­wir­beln eines Def-Leppard-Songs erwa­chen. Eine Frau wie eine Fata Mor­ga­na dreht der Juke­box den Rücken zu, schnappt sich einen Krei­de­wür­fel, berei­tet ihr Queue vor und geht am Bil­lard­tisch in der Ecke in Posi­ti­on. Wenn wir unse­re „Loli­ta“ schon ken­nen­ge­lernt haben, dann muss das hier wohl der hie­si­ge „Video Vamp“ sein. Die Zei­le „Love Is Like A Bomb“ dröhnt mir in den Ohren, als sich der Song „Pour Some Sugar On Me“ aus den alten Laut­spre­chern quält – wobei „Bom­be“ das Wort ist, auf das es hier ankommt. Ende Zwan­zig, Locke um Locke wel­li­ges pla­tin­blon­des Haar, steckt sie in einem ver­füh­re­ri­schen Cock­tail­kleid, das sitzt wie eine zwei­te Haut. Sie trägt knie­ho­he Strümp­fe und High Heels, hat eis­blaue Augen, die unter herr­lich lan­gen Wim­pern und einem per­fekt gezo­ge­nen Lid­strich her­vor­ste­chen. Ihr boh­ren­der Blick senkt sich tie­fer, als die Bil­lard­ku­geln mit ohren­be­täu­ben­dem Kra­chen auseinandersprengen.

Der träu­me­ri­sche Nebel lich­tet sich um mich, und ich wen­de mei­ne Auf­merk­sam­keit dem älte­ren, gebräun­ten Mann mit Salz-und-Pfeffer-Haar, Button-down-Hemd aus Baum­wol­le und Sei­den­ho­sen zu, der ihr gera­de einen Platz am Tisch anbie­tet. Klar, eine so offen­sicht­lich „kost­spie­li­ge“ Frau ist nicht solo unter­wegs. Aber es ist nicht bil­lig, sei­nen Arm um eine Fla­sche 1997er Mar­cas­sin „Mar­cas­sin Viney­ard“ Pinot Noir zu legen. War­um? Weil sie immer so gut aus­sieht, selbst wenn sie ein­fach nur mor­gens jog­gen geht. An so eine Fla­sche kommt man nicht so leicht. Aber wenn sie mal in Ihren Mase­r­a­ti gesprun­gen ist, steht Ihnen die Fahrt Ihres Lebens bevor. Immer sinn­lich, und bestimmt kein Fake. Für einen Pinot hat sie unfass­ba­re Kur­ven – und auch ein biss­chen viel Alko­hol, aber man kann ihr nicht vor­wer­fen, ein Par­ty­girl zu sein. Braun gebrannt und kna­ckig ist sie, auf­ge­wach­sen in der strah­len­den Son­ne Kali­for­ni­ens, und ihre Per­sön­lich­keit passt dazu. Nie­mals lau­nisch oder abwe­send ist die­ser Wein, immer über­schwäng­lich und zum Schmat­zen köst­lich …  “Hot, Sti­cky, Sweet – From My Head To My Feet, Yeah…“ (und die Plat­te läuft wei­ter) … Tief und kon­zen­triert, aber nicht wie einer die­ser fri­sier­ten und mit Make-up beschmier­ten Pinots, die ver­su­chen, ein Shiraz zu sein. Als ich jedoch von ihrem Lid­strich sprach, woll­te ich damit sagen, dass sie kei­ne Angst vor Far­be im Gesicht hat. Sie ist auf groß­ar­ti­ge Wei­se sexy, ja, aber ich hät­te da doch eine klei­ne Bean­stan­dung zu machen: Es fällt auf, dass merk­lich Säu­re hin­zu­ge­fügt wur­de. Das macht am Gau­men einen deut­li­chen Unter­schied im Ver­gleich zu den übri­gen Wei­nen, und das soll­te schon erwähnt wer­den. Die­ser Wein ist, was er ist: reich, sexy und auch etwas schwierig.

Ganz im Gegen­satz zu dem „Sugar-Daddy“ mit dem ergrau­en­den Haar, dem 1979er Lou­is M. Mar­ti­ni, Cali­for­nia Moun­tain Pinot Noir. Man fragt sich immer, was die­se lebens­sprü­hen­den Frau­en, die noch so viel vor sich haben, mit Män­nern anstel­len, die so viel … na ja … wei­ter sind als sie. Sei es der Reiz von Sicher­heit und Kom­fort, sei es die Attrak­ti­vi­tät aus­ge­präg­ten Selbst­ver­trau­ens und gefes­tig­ter Iden­ti­tät – ich muss zuge­ben, dass die­ser Wein ein wenig von bei­dem zu bie­ten hat. Er ist kein jun­ger Hüp­fer mehr, das ist klar. Er ist leicht oxi­diert und wird lang­sam bräun­lich, aber ich weiß auch, dass die­ser Wein bes­se­re Zei­ten gese­hen hat und ich ihn heu­te nicht in Top­form erle­be. Die Frucht ist dun­kel, tief und likö­rig, fast schon auf­ge­weicht, und man spürt anhand einer leich­ten Tro­cken­frucht­kom­po­nen­te im Glas deut­lich das fast tos­ka­ni­sche Kli­ma. Der Alko­hol­ge­halt liegt bei beschei­de­nen 12,3 Pro­zent, im Unter­schied zu den 15,4% des Mar­cas­sin, aber man spürt bei jedem Schluck die küh­le Abend­bri­se Sono­mas, die zu der vor­hin beschrie­be­nen locker-luftigen Beklei­dung passt. Die Säu­re gibt ihm aus­rei­chend Sprit, um das Ren­nen zu Ende zu fah­ren, man kann jedoch kaum von einer star­ken Prä­senz spre­chen. Der 79er hat nicht ganz die klas­si­sche Form und Span­nung der 57er, 65er oder 69er, ist aber den­noch ein köst­li­cher Tropfen.

Gera­de jetzt, wo sich die Fla­schen zügig lee­ren und das Urteils­ver­mö­gen pro­por­tio­nal dazu immer frag­wür­di­ger wird, betre­ten die bis­lang selt­sams­ten Gestal­ten den Raum. Die ers­te Fra­ge, die mir in den Kopf schießt, als ich zuse­he, wie die bei­den etwas eigen­ar­tig ange­zo­ge­nen Her­ren an der Bar Platz neh­men, ist, ob heu­te ein offi­zi­el­ler „Zeig Dei­nem Sohn Dei­nen Arbeitsplatz“-Tag beim IT-Unternehmen neben­an statt­fin­det. Sie tra­gen hoch­wer­ti­ge, aber nicht ganz per­fekt geschnei­der­te Anzü­ge – gut aus­ge­stat­tet, aber bei­de auf ähn­li­che Wei­se ein klei­nes biss­chen dane­ben. Ihr Ver­hal­ten spricht stark für ein vor­neh­mes Eltern­haus, und nach dem, was ich ihrer Unter­hal­tung ent­neh­men kann, man­gelt es ihnen auch nicht an Geist. Doch irgend­et­was ist anders an die­sen bei­den. Sie küm­mern sich kein biss­chen um vor­bild­haf­ten Wall-Street-Chic und auch nicht um Trends, Vor­lie­ben oder die Mei­nung der ande­ren. Nicht aus Unver­schämt­heit her­aus, son­dern aus reins­ter, destil­lier­ter Gleich­gül­tig­keit. Sie wer­den nicht wie Bluechip-Aktien gehan­delt, sie tau­chen nicht in Arti­keln der Vani­ty Fair auf, die sie als abso­lu­ten Höhe­punkt der Wein­her­stel­lung fei­ern, und man fin­det sie auch nicht umge­ben von halb­nack­ten Häs­chen und gelang­weil­ten Debü­tan­tin­nen alten Gel­des aus den Hamp­tons in irgend­ei­ner Grot­te. In Wahr­heit wol­len Clos Rouge­ards 1996er Sau­mur „Le Bourg“ und Robert Matins 1961er Bour­gu­eil mit Mode, Trends und allem Ver­gäng­li­chen, See­len­lo­sen und Gehalt­lo­sen nichts zu schaf­fen haben. Kurz gesagt: Sie geben einen Dreck dar­auf, was man von ihren prak­tisch unbe­kann­ten Hei­mat­dör­fern hält, von ihren unbän­dig ein­zig­ar­ti­gen Geschmacks­pro­fi­len oder ihrer völ­lig feh­len­den Bereit­schaft, ans Tele­fon zu gehen, egal wie oft man anruft. Sie machen ein Cuvée aus win­zi­gen Par­zel­len, oft klei­ner als ein oder zwei Hekt­ar. Sie machen Wein, der ihrem Land treu bleibt, ohne markt­ge­trie­be­ne Mani­pu­la­ti­on oder sol­chen Unsinn wie Wein­pro­ben im Stil von Beliebt­heits­wett­be­wer­ben. Das ist Wein auf die ursprüng­lichs­te Wei­se: roh, erd­ver­bun­den und gna­den­los ehr­lich. Jung ist er fast nicht trink­bar, nach 17 Jah­ren wird er lang­sam wei­cher. Der Le Bourg ist einer der wahr­haft gro­ßen Wei­ne der Loire und viel­leicht eines der bes­ten Bei­spie­le für Caber­net Franc auf der Welt. Nichts für ungut, Che­val Blanc, aber die­ser Rei­ters­mann ist etwas ganz ande­res als dein Ponyzirkus.

Von grob gehaue­nem Schie­fer domi­nier­te Mine­ra­li­tät kon­tu­riert das klas­si­sche Pro­fil aus Veil­chen, Blei­stift­spä­nen und Zwetsch­gen, das im Fal­le des Rouge­ard nach zwei Stun­den in der Karaf­fe erst anfängt, sich zu ent­fal­ten. Das Lus­tigs­te ist, dass man prak­tisch kei­nen Unter­schied zwi­schen dem 61er und dem 96er bemerkt. Der 61er ist irr­sin­nig jugend­lich, kraft­voll und hat bei­na­he die­sel­be Geschmacks­no­te wie der Rouge­ard. Die klei­nen Unter­schie­de im Detail erge­ben sich aus der Her­kunft: Der eine stammt aus Sau­mur, der ande­re aus Bour­gu­eil, wobei Ers­te­rer von stei­le­ren Wein­ber­gen kommt, die aber eine Fül­le von Schie­fer für den mine­ra­li­schen Cha­rak­ter zu bie­ten haben. Bei­de sind Pro­duk­te der alten Schu­le der Wein­her­stel­lung und wur­den auch auf völ­lig alt­mo­di­sche Wei­ne pro­du­ziert. Doch obwohl die Zwei die kla­ren Außen­sei­ter des Abends sind, steh­len sie den ande­ren die Show.

Die Geschich­te endet mit dem eigen­ar­tigs­ten Mit­glied des gan­zen Hau­fens, und zwar aus­ge­rech­net einem Pre­mier Cru Ali­go­té von einem Wein­gut in Morey-Saint-Denis, dem Clos de Monts Lui­sants 1er der Domaine Pon­sot. Mit offen­sicht­li­chem Hum­peln betritt der Kerl den Raum, deut­lich „behin­dert“ durch sei­ne unse­li­gen Aligoté-Gene. Schön­heit und Adel set­zen die Leu­te bei sei­nen Brü­dern, den Char­don­nays, vor­aus, aber nicht bei ihm. Ali­go­té muss oft als Sün­den­bock her­hal­ten. Er über­nimmt die Ver­ant­wor­tung für Baga­tell­de­lik­te wie Baby­par­tys und Zeche­rei­en zum High-School-Abschluss, wo er mit zucker­sü­ßem Cas­sis ver­setzt und gedan­ken­los run­ter­ge­schüt­tet wird. Gro­ße Bur­gun­der macht man schließ­lich aus Char­don­nay und Pinot Noir. Gut, ich bin sicher kein Kai­ser des Hei­li­gen Römi­schen Rei­ches, aber erlau­ben Sie mir den­noch, der Ers­te von vie­len zu sein, der den Kelch zu Ehren die­ser ver­ges­se­nen See­le erhebt. Trinkt, Leu­te, trinkt! Lasst die fili­gra­ne, fast an Meursault-Perrière erin­nern­de Ele­ganz die­ses roten Morey-Möchtegerns an Euren wei­ßen Rau­sche­bär­ten her­un­ter­lau­fen, wo er nicht ein­mal eine Spur der Scham zur Erin­ne­rung hin­ter­lässt. Er mag dezent sein, aber leicht zu ver­ges­sen? Ver­ges­sen Sie‘s. Kei­ne Chan­ce. Wie von der Zwil­le geschos­sen wird die bewusst­seins­ver­än­dern­de Mischung aus sub­ti­ler oxi­da­tiv­er Nussig­keit, tie­fer, stei­ni­ger Mine­ra­li­tät, flüch­ti­gen, gelb­sti­chi­gen Blu­men­aro­men und nüch­ter­nen Frucht­no­ten aus dem Obst­gar­ten über die Zun­ge getrie­ben. Mit sei­nen 17 Jah­ren weist sei­ne Ent­wick­lung bis­lang kaum eine Spur der Bequem­lich­keit mitt­le­ren Alters auf, und das zurück­hal­ten­de, aber doch per­fekt ein­ge­bun­de­ne Rück­grat aus Säu­re lacht über jede Anspie­lung auf Sko­lio­se oder hän­gen­de Schul­tern. Die­ses Kätz­chen soll­te noch die nächs­ten sechs bis acht Jah­re wei­ter­schnur­ren wie eine edle V-Twin Tri­umph, wahr­schein­lich sogar 12 bis 14 Jah­re. Aber den bes­ten Bei­spie­len eines so her­vor­ra­gen­den Burgunder-Jahrgangs wie 1996 nahe­zu ewi­ges Leben zu pro­phe­zei­en, ist fast schon zu ein­fach. In die­sem Wein hallt ein lan­ge ver­gan­ge­nes Bur­gund nach. Eine Zeit, in der Ali­go­té stolz neben Pinot Gris, Pinot Beau­rot, Pinot Blanc, Chas­se­las und sogar allen nur denk­ba­ren mus­ka­ti­gen Vari­an­ten ste­hen konn­te. Das war die alte Schu­le, und genau so geht M. Lau­rent Pon­sot die Din­ge noch heu­te an. Sei­en Sie nicht zu über­rascht, wenn die­se schein­bar so „unglück­se­li­ge“ Gestalt irgend­wann auf­steht, ihr Hum­peln ein­fach abschüt­telt, ihre ver­meint­lich läh­men­den Lei­den abstreift und gera­de­wegs auf­recht zur Tür hin­aus schreitet.

Sie hat Ihnen viel­leicht soeben eine groß­ar­ti­ge Geschich­te erzählt, aber Sie haben gera­de erst ange­fan­gen zu verstehen…

Orgi­nal­text:

My focus on the fight was sud­den­ly shat­te­red  by a loud crack­le as the house spea­k­ers woke, rou­sed from their dus­ty repo­se by the shrill vocals, screa­ming gui­tar riffs, and stadium-sized sna­re hits of a Def Lepp­ard track. Wal­king away from the juke­box to grasp a cube of chalk, the mirage-quality image of a fema­le form tan­ta­li­zin­gly preps her cue and assu­mes her posi­ti­on by the pool table. If our “Loli­ta” has alre­a­dy been intro­du­ced, then we allow our­sel­ves to move on to the neces­sa­ry “Video vamp” to fol­low. “Love is like a Bomb” rings in my ears like a gunshot as “Pour Some Sugar On Me” strains the vin­ta­ge spea­k­ers, “Bomb­s­hell” being the ope­ra­ti­ve word; late twen­ties, lock after lock of wavy pla­ti­num blond hair, sport­ing a slin­ky cock­tail dress that may as well be a second skin, with knee-high sto­ckings, sti­let­tos, and ice-blue eyes pier­cing through sump­tuous­ly long las­hes and perfectly-penned eye­li­ner. Her utter­ly pier­cing sta­re plun­ged deeper by the dea­fe­ning “crack” of scat­te­ring bil­li­ard balls.

My dre­a­my haze being bro­ken, diver­ting my atten­ti­on rather to the older, salt and pepper-haired, tan­ned, cot­ton button-down shir­ted and silk-trousered man now offe­ring her a chan­ce on the table. Of cour­se; any woman this obvious­ly “pri­cey” doesn’t fly solo. Having one arm around a 1997 Mar­cas­sin “Mar­cas­sin Viney­ard” Pinot Noir doesn’t come chea­p­ly. Why? Becau­se she always looks that good; even just hea­ding out on her mor­ning jog. This is a bot­t­le not easi­ly come by, but once she hops in your Mase­r­at­ti, you’re the one who’s in for the ride of your life. Volup­tuous, cer­tain­ly. Fake, abso­lut­e­ly not. She’s impos­si­bly cur­vy for a pinot, and of cour­se a litt­le hig­her in alco­hol, but you can’t fault her for being a par­ty girl. Tan­ned and taut, having grown up in the bright Cali­for­nia sun, and with a per­so­na­li­ty to match. Never moo­dy or distant, this wine is always effu­si­ve, and lip-smackingly delicious…”Hot, sti­cky sweet; from my head, to my feet, yeah…” (And the music plays on)… Deep and con­cen­tra­ted, but not as though some mani­pu­la­ted, makeup-caked Pinot in a Syrah’s image. By eye­li­ner, howe­ver, I do mean to say she’s not afraid to paint on the pro­per face. Sexy in a fan­ta­stic way, cer­tain­ly, but I might offer a slight com­plaint regar­ding the sen­sa­ti­on that aci­di­ty was cer­tain­ly added, and it’s actual­ly per­ceiva­ble. In fact, it sepa­ra­tes noti­ce­ab­ly from the rest of the wine on the pala­te, and that is some­thing which bears men­tio­ning. This wine is what it is; rich, sexy, and altog­e­ther a handful.

In con­trast, of cour­se, to it’s “sugar dad­dy” with the gray­ing hair, 1979 Lou­is M. Mar­ti­ni, Cali­for­nia Moun­tain Pinot Noir. One always won­ders what the­se women, so vibrant with so much ahead of them, are doing with a man so much… em… well, far­ther ahead, let’s say. Be it the attrac­ti­ve­ness of com­fort and sta­bi­li­ty, or the appeal of an abso­lu­te sen­se of self-confidence and iden­ti­ty, I have to admit this bot­t­le has both. It’s no spring chi­cken, to be sure; slight­ly oxi­dized and brow­ning, but I also know that this wine has seen bet­ter days, and I wasn’t obser­ving it’s “A” game on this occa­si­on. The fruit is dark, deep, and liquo­red; almost mace­ra­ted in qua­li­ty, and one gets a distinct sen­se of the almost Tuscan cli­ma­te in a slight­ly dried-fruit com­po­nent in the glass. Alco­hol clocks in at a hum­ble 12.3 per­cent, in con­trast to the Marcassin’s 15.4%, but one can feel the cool evening Sono­ma bree­ze in each sip, fit­ting for the easy-breezy afo­re­men­tio­ned appa­rel. Aci­di­ty gave it enough gas to finish the race, but one can hard­ly com­ment upon its strong pre­sence. The ‘79 does not have quite the clas­si­cal form and grip of the ’57, ’65, or ’69, but a deli­cious drink nonetheless.

With the bot­t­les now rapidly deple­ting, and jud­ge­ment beco­ming expo­nen­ti­al­ly more ques­tionable, in walks per­haps the oddest sight yet. My first ques­ti­on, see­ing the slight­ly oddly-dressed pair of gents take their seats at the bar, is imme­dia­te­ly whe­ther today was offi­ci­al “Take your son to work day” at the IT Firm next door. Dres­sed in high-quality, yet not so per­fect­ly tail­o­red, suits; fur­nis­hed well, and simi­lar­ly ever so slight­ly askew. Their beha­vi­or would stron­gly sug­gest an aris­to­cra­tic upbrin­ging, and jud­ging by what I could gather of their con­ver­sa­ti­on, intellect not at all a mat­ter of con­cern, but some­thing was dif­fe­rent with the­se two. Not in the least con­cer­ned with picture-perfect Wall­street chic, nor with trend, fan­cy, nor socie­tal opi­ni­on. Not in a rude way, mind you, just in the most pure, distil­led mea­ning of indif­fe­rence; they aren’t traded like blue-chip stocks, they don’t appear in Vani­ty Fair artic­les pro­clai­ming their abso­lu­te apo­gee of all that is vini­fied, and you won’t find them in any grot­to sur­roun­ded by half-naked bun­nies and bored debut­an­tes of old-timey Hamp­tons wealth. The truth is, Clos Rougeard’s 1996 Samur “Le Bourg” and Robert Martin’s 1961 Bour­geuil want not­hing to do with fashion, trend, or any­thing tem­po­ral, souless, or ina­ne. In short, they could give a shit what you think about their prac­ti­cal­ly unknown vil­la­ges, wild­ly uni­que fla­vor pro­files, or com­ple­te lack of moti­va­ti­on to ans­wer your calls, regard­less of how many you might place in a day. They are deal­ing with minis­cu­le par­cels, often pos­ses­sing less than 2 or even 1 hec­ta­res of land with which to make any one cuvee. They make wine true to their land, wit­hout any sen­se of market-driven mani­pu­la­ti­on or popu­la­ri­ty contest-esque tasting panel shenanig­ans. This is wine at its most pri­mal; rug­ged, roo­ted in the earth, and unques­tionab­ly, bru­t­ally honest. Young, almost und­rinkable; after 17 years, begin­ning to sof­ten up. Le Bourg is one of the tru­ly gre­at wines of the Loire, and per­haps one of the very best examp­les of Caber­net Franc the world has to offer. Excu­se me, Che­val Blanc, but this Cave­lier is the far­thest thing from your pony show.

Rough­ly hewn Schist-driven mine­ra­li­ty out­lines the clas­sic pro­fi­le of vio­lets, pen­cil shavings, and dam­son plums, and in the case of the Rouge­ard, only begin­ning to deve­lop, after alre­a­dy 2 hours in cara­fe. The even more hila­rious truth here, is that the actu­al dif­fe­rence bet­ween the 1961 and the 1996 was nomi­nal, at best. The 1961 was mind-bogglingly young, vigo­rous, and giving almost the exact tasting note as the Rouge­ard. The fine details come by way of pro­ven­an­ce; one hai­ling from Samur, and the other, form Bour­geuil. The for­mer, coming from stee­per viney­ards, but both having an abun­dance of sla­te mine­ral cha­rac­ter to spa­re. Both come from an old-school men­ta­li­ty, both made in an abso­lut­e­ly old-fashioned way. Both, though the odd-men-out, in their own ways, sto­le the show.

This pic­tu­re ends with the oddest of the lot; a Pre­mier Cru Ali­go­te, of all things, from a viney­ard in Morey-Saint-Denis cal­led Clos de Monts Loui­sants, 1er cour­te­sy of Domaine Pon­sot. This cha­rac­ter walks in with an appa­rent limp, being noti­ce­ab­ly “Han­di­cap­ped” by his unfort­u­na­te Ali­go­te genes. After all, lack­ing the sup­po­sed beau­ty and nobi­li­ty socie­ty so often reser­ves only for its Chardonnay-based brethe­ren. Ali­go­te is often a pat­sy; taking the fall for pet­ty cri­mes such as baby-shower cele­bra­ti­ons and high-school gra­dua­ti­on par­ty quaf­fing, laced with syru­py cas­sis and tos­sed back wit­hout a thought. Gre­at Burd­un­dy comes from Char­don­nay and Pinot Noir, after all. Well, I’m cer­tain­ly no Holy Roman Emper­or, but allow me to be the first of many befo­re, to rai­se a Cha­li­ce in this for­got­ten soul’s honor. Quaff, lads, quaff; let the filigreed, almost Meursault-Perreriere-esque ele­gan­ce of this would-be red Morey stream down your dow­ny white beards, whilst lea­ving nary a tint of scar­let shame behind. Dis­creet, it may be; for­gettable? for­get it. Not a chan­ce. The mind-bending mélan­ge of subt­le oxi­da­tive nut­ti­ness, deep, stony mine­ra­li­ty, eph­emeral, yellow-tinged flo­ral aro­mas and demu­re orchard fruits, pro­pel like a slingshot across the ton­gue. At 17 years old, dis­play­ing hard­ly a men­ti­on of middle-age com­fort in its deve­lo­p­ment thus far, the reti­cent, yet per­fect­ly inte­gra­ted back­bone of aci­di­ty lite­ral­ly laughs at the sug­ges­ti­on of any scoliosis-esque slou­ch­ing. This pup­py should keep pur­ring like a clas­sic V-twin Tri­umph for at least the next 6-8 years, likely 12-14, though in such a clas­sic white Bur­gun­dy year as 1996, it’s almost too easy to decla­re a nigh-eternal life for its best examp­les. This wine echo­es a Bur­gun­dy gone-by; a time when Ali­go­te stood proud­ly along­side Pinot Gris, Pinot Beau­rot, Pinot Blanc, Chas­se­las, and even mus­que varie­ties of wha­te­ver else one can ima­gi­ne. This was the old school, and that is exact­ly how Mr. Lau­rent Pon­sot likes to kick it. Don’t act so sur­pri­sed, when this see­mingly “unfort­u­na­te” crea­tu­re stands up, shakes off its limp, straigh­tens its see­mingly pal­sied aff­lic­tions, a stri­des right out the door.

After all, It may have told you a gre­at sto­ry, but you’ve only begun to understand…

Kommentar hinzufügen

Antwort schreiben