Justin Leone: Was macht ein Sommelier nach Feierabend? Teil 2

Justin Leone
Ein Pinot Noir wie eine verführerische Lolita, ein Chardonnay wie eine Baseball-Legende, ein Verkostungsgelage wie ein aufs Auge zurasender Boxhandschuh: Keiner beschreibt Wein so furios wie Justin Leone. Im zweiten Teil von "Die üblichen Verdächtigen" erzählt er von seinem Rendezvous mit harten Kerlen und sündigen Verlockungen.

„Die übli­chen Verdächtigen“

Ein voy­eu­ris­ti­scher Bericht von einem ganz nor­ma­len Tag im Jen­seits. Von Jus­tin G. Leo­ne | Über­set­zung: Jan Schönherr

Als Ers­ter am Schlag, der 1990er Chassagne-Montrachet „Les Mor­geots“ 1er der Domaine Ramo­net. Eine Fla­sche die­ses Weins zu öff­nen ist ein biss­chen so, als stün­de man als Pit­cher auf dem Hügel in der Mit­te des Base­ball­fel­des, wäh­rend der legen­dä­re Babe Ruth auf die Home­p­la­te zustapft. Ner­vös befin­gert man die Näh­te des Balls, auf der Suche nach dem per­fek­ten Griff, um sei­nen bes­ten Split-Finger Fast­ball zu wer­fen, wäh­rend er nur gelas­sen den Lehm von sei­nen Stol­len klopft. Man weiß genau, was einem bevor­steht, nur nicht, wie schmerz­haft es wer­den wird. Die­ser Wein ist ein Ass – und er weiß es genau. Wenn er den Schlä­ger schwingt, dann um den Ball aus dem Sta­di­on zu beför­dern. Er macht sich nicht die Hosen schmut­zig, um schlit­ternd die zwei­te Base zu errei­chen. Ein Schwergewichts-Chardonnay, der in einer Rotwein-Gewichtsklasse antre­ten muss. Ursprüng­lich war das Wein­gut haupt­säch­lich auf Pinot Noir aus­ge­rich­tet, da die süd­li­chen Tei­le der Gemein­de viel mit den Wei­nen aus San­ten­ay gemein­sam haben. Etwas der­be, raue und kräf­ti­ge Pinot-Typen, die wun­der­bar rei­fen und dabei kei­ne Gefan­ge­nen machen. Jeder Char­don­nay, der sich beim Auf­wach­sen mit Typen wie die­sen Pinots her­um­prü­geln muss, wird wohl ein wenig zum Schlä­ger wer­den – und die­ser hier kann sich frag­los zur Wehr setzen.

1990er Chassagne-Montrachet „Les Morgeots“ 1er | Domaine RamonetAls Nächs­tes: der sanf­te Rie­se. Der Kerl, der nicht weiß, wie groß – und zum Glück auch nicht wie stark – er ist. Das macht es für uns leich­ter, mit ihm umzu­ge­hen. Die­se Magnum eines 1996er Dom. De L’Arlot, Nuits-Saint-Georges‚ Clos des Fôrets-Saint-Georges’ 1er erhebt sich weit über die ande­ren und strahlt eine fast greif­ba­re, rohe Kraft aus – trotz ihrer ansons­ten ganz und gar aris­to­kra­ti­schen, könig­li­chen Hal­tung. Nen­nen wir die­sen Wein den „Raus­schmei­ßer“ im Saal. Geklei­det in einen per­fekt geschnit­te­nen Savi­le Row-Maßanzug, wenn auch mit einem Jackett in Grö­ße 52, knackt er schüch­tern mit den Knö­cheln, wäh­rend er dar­über nach­denkt, dass sei­ne Fin­ger­nä­gel mal wie­der geschnit­ten wer­den müss­ten. Die Frucht eines gro­ßen Nuits ist immer unver­fälscht, bei­na­he auf per­fek­te Bur­gun­der­form zuge­schnit­ten. Ein stets roter, etwas hoch­ge­sto­che­ner Frucht­cha­rak­ter, der aber nie­mals die unte­ren und mitt­le­ren Berei­che des EQ ver­nach­läs­sigt – und auch nicht ver­gisst, etwas Blau hin­zu­zu­fü­gen. Nach­dem die Fla­sche einen Tag geöff­net war, fügen sich die Tan­ni­ne nun wun­der­bar ein, sam­tig und doch packend, mit einer wun­der­schön gewirk­ten Struk­tur. Er hat die Tex­tur einer tief sit­zen­den „Super 180“-Hose, deren Innen­naht sich viel­sa­gend wölbt. Auch wenn er anfangs etwas ani­ma­lisch wirkt, macht ein Tag an der Luft den Weg für eine Ansamm­lung tie­fer, reich­hal­ti­ger Frucht­no­ten frei, die mit einer fes­ten, lebens­spen­den­den Stren­ge gespickt sind – typisch für den Jahr­gang. Es ist inter­es­sant, die Jahr­gän­ge 1996 und 2006 zu ver­glei­chen, da die Bedin­gun­gen trotz des dazwi­schen lie­gen­den Jahr­zehnts ähn­lich schwie­rig waren, wobei der letz­te­re von dras­tisch ver­rin­ger­ter Pro­duk­ti­on sowie Regen und Hagel geprägt war. Bei­de waren ech­te „Win­zer­jahr­gän­ge“; und klu­ge Ent­schei­dun­gen in kri­ti­schen Augen­bli­cken wäh­rend Anbau und Ern­te haben bereits mehr als ein­mal die Män­ner von den Jungs unterschieden.

Und wo wir gera­de bei der Post-Pubertät sind, tritt auch schon eine Gestalt durch die Tür, deren Anblick aus­reicht, um mich kir­re wie einen Schul­jun­gen zu machen – und mich bei­na­he wün­schen lässt, ich wäre wie­der einer, und sei es auch nur, um das, was ansons­ten als rück­halt­los per­vers aus­ge­legt wer­den könn­te, in die Rein­heit jugend­li­cher Ver­narrt­heit zu übersetzen…

In die­sem Augen­blick hef­ten alle am Tisch ihre Augen auf die auf­re­gen­den, keck wip­pen­den Hüf­ten einer Fla­sche 2006er Dom. Jean Gri­vot, Vosne-Romanée ‚Les Brulées’ 1er, die gleich­gül­tig, ohne die Fra­ge nach einem Alters­nach­weis zu beach­ten, am Raus­schmei­ßer vor­bei­geht und sich an unse­ren Tisch schleicht. Sie ist die scham­lo­se „Loli­ta“ der Grup­pe – fast über­sieht man die gericht­li­che Vor­la­dung, die hin­ter dem dun­kel glü­hen­den Schim­mer von Frucht in ihren Augen, der geschmei­di­gen, unfass­bar wei­chen Ala­bas­ter­haut und dem auf­rei­zen­den, bis unmit­tel­bar vor dem Nir­va­na aus­ge­schnit­te­nen Dekol­le­té droht.

Man will weg­se­hen, aber sie kommt direkt auf einen zu und fragt nach einer Ziga­ret­te. Neu­gie­rig sieht sie mit an, wie man sich – geblen­det vom Glanz des frisch auf­ge­tra­ge­nen Label­lo mit Kirsch­ge­schmack auf ihren Lip­pen – abstram­pelt, um zwei zusam­men­hän­gen­de Sät­ze zu bil­den. Die­ser Wein spricht nicht, er schnurrt. Mit zehn Jah­ren Erfah­rung könn­te die­se „Eva“ wohl noch den prü­des­ten „Adam“ dazu ver­füh­ren, einen gan­zen Apfel­ku­chen zu ver­put­zen. Bei all ihrer jugend­li­chen Unschuld schafft sie es doch, die pure Ver­lo­ckung aus­zu­strah­len. Die Frucht ist so raben­schwarz wie ihr Haar. Und auch genau so weich und duf­tend. Von Natur aus umwer­fend, gibt sie nicht viel auf Make-up. Die Eichen­no­te ist so sanft und per­fekt abge­stimmt wie die simp­le Grun­die­rung auf ihren Wan­gen. Die­ser Wein ist jung, aber er ist ein sün­di­ges, defi­ni­tiv ver­füh­re­ri­sches Ver­gnü­gen. Neh­men Sie ihn ein­fach als die „ver­bo­te­ne Frucht“ im Ver­gleich zu L’Arlots „Sil­ber­lö­win in spe“. Aller­dings hat die Sün­de wohl nie zuvor die Tür zu einem süße­ren Jen­seits geöffnet.

Auf dem Fern­se­her, der in einer Ecke der Bar unheim­lich fla­ckert, drü­cken sich inzwi­schen zwei Schwer­ge­wicht­scham­pi­ons ner­vös in ihren Ecken her­um und war­ten dar­auf, ihre Fäus­te gegen­ein­an­der zu hal­ten und den „Grand Cru“-Kampf zu begin­nen. Aus der roten Ecke tritt der hüb­sche Her­aus­for­de­rer in den Ring, der mit sei­nem Glas­kinn und einem fie­sen rech­ten Haken an Sugar-Ray Leo­nard erin­nert: Denis „Der Mär­chen­prinz“ Bache­let, der sein Charmes-Chambertin 1999 hoch über den Kopf hält. Gegen­über in den blau­en Shorts, mit schrof­fer, aber gut aus­se­hen­der Visa­ge und rup­pi­ger Aus­strah­lung, fast ein wenig wie Jack Demp­sey: „Mr. Ever­last“ per­sön­lich, Jacky Truchot Charmes-Chambertin 1996. Bache­let, der jün­ge­re der bei­den Kämp­fer, tanzt gazel­len­gleich durch den Ring, wäh­rend Truchot ruhig und sys­te­ma­tisch sei­ne Beu­te belau­ert. Aus­ge­feil­te Bein­ar­beit und über­wäl­ti­gend schnel­le Hän­de, ange­trie­ben von der blan­ken Ener­gie der Jugend, kom­men Bache­let zugu­te. Und auch wenn ihm das bedin­gungs­lo­se Steh­ver­mö­gen sei­nes Geg­ners fehlt, ist sei­ne Schlag­kraft dank des geziel­ten Kraft­trai­nings des Jahr­gangs 1999 doch deut­lich grö­ßer als sein anmu­ti­ges Äuße­res ver­mu­ten lässt. Die son­ni­gen, per­fek­ten Bedin­gun­gen ver­lei­hen jedem Schlag eine so unglaub­li­che Wucht, als hät­te er in bei­den Hand­schu­hen eine Rol­le Geld­mün­zen ver­steckt. Er schwebt wie ein Schmet­ter­ling und sticht wie eine Bie­ne. Sei­di­ge, abge­run­de­te Frucht­no­te; rot wie der auf das Auge zura­sen­de Hand­schuh und genau­so fest. Zum Glück ist sei­ne Wir­kung wesent­lich ange­neh­mer als ein Veil­chen und mei­nen neu­gie­ri­gen Kun­den auch viel leich­ter zu erklä­ren. Als der hol­de Kna­be, der jun­ge Bock, der er ist, lässt die­ser Bache­let hin­sicht­lich Mine­ra­li­sie­rung, Erdig­keit und Tie­fe ein wenig zu wün­schen übrig, wenn­gleich mir das inzwi­schen als der all­ge­mei­ne Stil aller Bache­lets erscheint. Stark und kon­zen­triert, aber doch modern, glatt und geschlif­fen, manch­mal bis zur Gren­ze des leicht Harm­lo­sen. So sehr sogar, dass ich mich manch­mal fra­ge, ob der Wein im Kraft­raum viel­leicht etwas frag­wür­di­gen Trai­nings­me­tho­den unter­zo­gen wur­de. Hier und jetzt aber hat die­ser Wein – voll von bom­bas­ti­scher „Charmes“-Frucht und mit sei­nem wohl­ge­form­ten, soli­den Kör­per – noch ein lan­ges Leben vor sich, auch wenn ihm mei­ner Ansicht nach kei­ne ganz gro­ße Lauf­bahn beschie­den sein wird.

Truchot ist da ganz anders. Zurück­hal­tend, kon­ser­va­tiv, alte Schu­le. Nichts Prot­zi­ges, kei­ne glän­zen­de Frucht, kei­ne wun­der­bar hohen Wan­gen­kno­chen, kei­ne Mani­kü­re und auch kein Umhang mit Sil­ber­pail­let­ten. Nur ein Paar abge­tra­ge­ner alter Hand­schu­he, eng geschnür­te Chucks und die x-mal gebro­che­ne Nase eines ech­ten Stra­ßen­schlä­gers aus der Bronx. Statt mit aus­ge­feil­ter Bein­ar­beit arbei­tet er mit der Geduld eines Mönchs und der Kon­zen­tra­ti­on eines Chir­ur­gen, gepaart mit eiser­nen Sei­ten, die ein Pan­zer­schiff nei­disch machen wür­den, und einem Upper­cut, der den Turm von Pisa gera­de rücken könn­te. Erdig, lang anhal­tend und mit einem voll­kom­me­nen Ein­druck des Gevrey-Terroirs. Die Frucht ist brom­beer­ig und wild, jedoch weder über­reif noch ver­wäs­sert. Der alte Hase lässt sich nicht aus der Ruhe brin­gen, ver­gräbt den Kopf tief in den Hand­schu­hen und lässt den um sich schla­gen­den Bur­schen an sei­ner „Rope-a-dope“-Verteidigung müde wer­den. Wäh­rend er Tref­fer um Tref­fer von sei­ner undurch­dring­li­chen Stirn abpral­len lässt, und der Jun­ge mit jedem Angriff müder und frus­trier­ter wird, war­tet Truchot auf den per­fek­ten Augen­blick für einen Kno­chen zer­mal­men­den Schwin­ger. Mit der Weis­heit und Kunst­fer­tig­keit alter Schu­le spielt er auf Zeit. Über­ängst­li­cher Unsinn gegen die­sen Kerl ist ein tod­si­che­rer Weg, um halb bewusst­los aus­ge­zählt zu wer­den. Immer noch säure- und tann­in­hal­tig, etwas bis­sig und ziem­lich rau braucht die­ser Wein sicher noch sechs bis acht Jah­re, ehe sei­ne Kan­ten etwas wei­cher wer­den und die Frucht Süße gewinnt. Er ist bereits trink­bar, aber fühlt sich noch eher an wie ein paar Run­den Spar­ring­kampf als wie eine gebil­de­te Unterhaltung.

Aus den Augen­win­keln erken­ne ich da eine himm­li­sche Sil­hou­et­te, die von hin­ten vom äthe­ri­schen Leuch­ten der Juke­box ange­strahlt wird und mit lan­gen, schlan­ken Fin­gern, deren Nägel lie­bes­ap­fel­rot lackiert sind, eine glän­zen­de Mün­ze aus ihrer Louis-Vuitton-Handtasche fischt. Das mecha­ni­sche Kla­cken des Geld­stücks ist der Anfang der Peep­show, die uns als nächs­tes erwartet…


Fort­set­zung folgt… hier

 

First up to bat, 1990 Chassagne-Montrachet “Les Mor­geots” 1er, by Domaine Ramo­net. Ope­ning a bot­t­le of Ramo­net is a litt­le bit like stan­ding on the pitcher’s mound as Babe Ruth lum­bers up to home pla­te; wild­ly fin­ge­ring the seams of the ball, try­ing to find the per­fect split-finger-fastball grip as he calm­ly knocks the clay from his cleats. You know exact­ly what’s about to hap­pen, just not how bad­ly it’s going to hurt. This bot­t­le is a hot-shot, and he knows it. Always swin­gin’ for the fen­ces, never incli­ned to sul­ly its socks with a slide into second. It’s hea­vy­weight char­don­nay, which is forced to con­t­end in a red-wine weight class. Ori­gi­nal­ly, the Mor­geots viney­ard was plan­ted most­ly to Pinot Noir, as the sou­thern parts of the com­mu­ne share much in com­mon with the clay soils of San­ten­ay; pro­du­cing slight­ly coar­se, rug­ged, rustic styl­es of pinot which age beau­tiful­ly, and take no pri­soners in the pro­cess. Any Char­don­nay which grows up rough-housing with the likes of the­se Pinots is bound to be a brui­ser, and this one cer­tain­ly knows how to hold its own.

Next: The gent­le giant; the guy who doesn’t know his own size, and thank­ful­ly, doesn’t know his own strength, eit­her. Lucki­ly for us, made him much easier to detain. This Magnum of 1996 Dom. De L’Arlot, Nuits-Saint-Georges “Clos des Forets Saint Geor­ges” 1er towe­red abo­ve the rest, pur­port­ing an almost pal­pa­b­ly raw power, through its other­wi­se regal, utter­ly aris­to­cra­tic, pos­tu­re. Liken it to an unu­sual­ly fashionable “boun­cer” in the room; head-to-toe in per­fect­ly cut, bespo­ke, Saville Row Best, albeit in size 52 Jacket, coy­ly crack­ing his croo­ked knuck­les while pon­de­ring the need for a fresh mani­cu­re. The fruit in a gre­at Nuits is always pris­ti­ne, almost die-cut to pre­fect Bur­gun­di­an form. Always bright, some­what high-toned fruit cha­rac­ter, though never igno­ring the lower-midrange bands on the EQ, not for­get­ting to boost a litt­le blue. The tannins, now after s full day having been open, are beau­tiful­ly inte­gra­ted, vel­ve­ty yet grip­ping, with a beau­tiful­ly stit­ched struc­tu­re. The tex­tu­re of a super 180s trou­ser, com­ple­te with a low-rise and sug­ges­tively cup­ping inseam. While slight­ly ani­ma­li­stic upon first impres­si­on, a day’s worth of air gives way to a bevy of deep, rich fruit, still spik­ed with a firm, life-giving astrin­gen­cy (as typi­cal of the vin­ta­ge.) The jux­ta­po­si­ti­on bet­ween ’96 and ’06 is an intri­guing one; with vin­ta­ge con­di­ti­ons, though ten years apart, being quite simi­lar­ly dif­fi­cult, howe­ver the lat­ter having dra­sti­cal­ly redu­ced pro­duc­tion tog­e­ther with fami­li­ar con­di­ti­ons of rain and hail. Both were true “Wine-maker’s” vin­ta­ges, as deft decision-making at cru­cial times in the gro­wing and har­ve­s­t­ing sea­son, often pro­ved the defi­ni­ti­ve sepa­ra­ti­on of the men from the boys.
And, spea­king of post-pubescence, what wal­ked through the door next was enough to make me gid­dy as a school-boy, and almost make me wish I was one again. If not for the sole reason of trans­la­ting what other­wi­se may be con­strued as unab­a­ted per­ver­si­on, into the puri­ty of youthful infatuation…

Just then, wal­king indif­fer­ent­ly past the Boun­cer, absent­ly shrug­ging off his request for pro­of of pro­per age, all eyes trans­fix upon the nubi­le, sassily-swaying hips of a 2006 Dom. Jean Gri­vot, Vosne-Romanee “Les Bru­lees” 1er as she slinks across our table. The una­b­as­hed “Loli­ta” of the group, one can hard­ly see the impen­ding court sub­poe­na past the smol­de­rin­gly dark glint of fruit in her eyes, sup­p­le, impos­si­bly soft, ala­bas­ter skin, and sug­ges­tively plung­ing neck­li­ne stop­ping just short of obli­vi­on. You want to look away, but she walks straight over and asks you for a smo­ke; wat­ching curious­ly as you fum­ble to string two con­gru­ent phra­ses tog­e­ther, blin­ded by the gla­re off of her fresh­ly appli­ed big-cherry chap­stick. This wine doesn’t speak, it purrs. With ten years of expe­ri­ence, this “Eve” could pro­ba­b­ly per­sua­de even the most Qua­ker of “Adams” to eat a who­le apple pie. Yet, amidst all the inno­cence of youth, she mana­ges to utter­ly ooze allu­re. The fruit is as black as her raven-colored hair, and every bit as soft and fra­grant. Natu­ral­ly stun­ning, she doesn’t care for much make-up; the oak here is soft, per­fect­ly blen­ded as the simp­le foun­da­ti­on on her cheeks. This wine is young, but a posi­tively guil­ty plea­su­re, and undoub­ted­ly seduc­ti­ve, none­thel­ess. Sim­ply con­sider it the “for­bidden fruit” to the L’Arlot’s “Cougar-in-training.” That being said, sin has never deli­ver­ed such a sweet thereafter.

Mean­while, on the rabbit-eared tele­vi­si­on fli­cke­ring its eerie glow in the cor­ner of the bar, two hea­vy­weight champs fid­get in their cor­ners, ner­vous­ly wai­ting to touch gloves and begin the Grand-Cru bout. In the red cor­ner, a pretty-boy Sugar-Ray Leonard-type con­ten­der, with a glass jaw and a mean right hook steps to the cen­ter: Denis “Prin­ce Char­ming” Bache­let, with his Charmes-Chambertin 1999 held high. Sport­ing the blue Trunks, with a rug­gedly hand­so­me mug, and a rough around the edges, almost Jack Dempsey-esque air about him, “Mr. Ever­last hims­elf,” Jackie Truchot Charmes-Chambertin 1996. The youn­ger of the two con­ten­ders, Bache­let dances pret­ti­ly around the ring, while Truchot calm­ly and metho­di­cal­ly stalks his prey. Fan­cy foot­work and dazz­lingly quick hands, fue­led by the sheer ener­gy of youth plays to Bachelet’s favor, and though lack­ing the abso­lu­te grit of his com­pe­ti­tor, pun­ches well abo­ve his pret­ty faça­de with the core-strength trai­ning of the 1999 vin­ta­ge well under his belt. The sun­ny, per­fect con­di­ti­ons giving a see­mingly impos­si­ble power behind every punch, as though he wrap­ped each hand around a roll of dol­lar coins befo­re sli­ding on the gloves. Floats like a but­ter­fly, stings like a bee; sil­ky, round fruit; red as the glove spee­ding toward your eye-socket, and every bit as firm. Thank­ful­ly, far more enjoya­ble than a week-long shi­ner, and far easier to explain to curious cus­to­mers. Being the pretty-boy, young buck that he is, the Bache­let lea­ves a litt­le some­thing to be desi­red in terms of mine­ra­li­ty, eart­hi­ness, and depth, howe­ver I unfort­u­na­te­ly have come to iden­ti­fy Bachelet’s style as such. Polished, modern, slick yet powerful and con­cen­tra­ted, if not some­ti­mes bor­de­ring on the slight­ly inno­cuous. So much so, in fact, that I some­ti­mes ques­ti­on whe­ther the wine has been through some rather “ques­tionable” trai­ning pro­ce­du­res back at the gym. At the moment, howe­ver, packed with bom­ba­s­tic “Charmes” fruit, well-toned against the solid frame, and still has ple­nty of life ahead, though not, in my mind, desti­ned for a legen­da­ry career.

Truchot, on the other hand, is the oppo­si­te. Reti­cent, con­ser­va­ti­ve, and old-school. Not­hing flas­hy, no shi­ny fruit, no per­fect­ly high cheek-bones, mani­cu­re, nor silver-sequined robe. Just a pair of worn old gloves, tightly-laced Chuck Tay­lors, and the 4-times-broken nose of a true Bronx street braw­ler. Rather than fan­cy foot­work, he’s got the pati­ence of a monk, and the focus of a sur­ge­on. Cou­pled with iron-clad sides the Merri­mac would be envious of, and an upper­cut that could straigh­ten the tower of Pisa. Ear­thy, deep per­sis­tence, with an abso­lu­te sen­se of Gevrey ter­ro­ir. Fruit is brambly and wild, yet no sen­se of over-ripeness in any way, nor dilu­ti­on. The vete­ran braces hims­elf, head buried in gloves, play­ing rope-a-dope defen­se while the youngs­ter flails about. Glan­cing blows off an impene­tra­ble brow, Truchot awaits the per­fect moment to deli­ver a bone-crushing hay­maker as the youngster’s fati­gue and frus­tra­ti­on mount with each flur­ry. With the wis­dom of old-school craft­sman­ship, Truchot plays the long game; over-anxious fol­ly around this cha­rac­ter is a sure-fire rou­te to a half-conscious ten count. Still aci­dic, tan­nic, slight­ly astrin­gent and cer­tain­ly rug­ged, this wine still has six to eight more years ahead befo­re its edges round a litt­le, and the fruit beg­ins to swee­ten. Drinkable now, but feels more like of a few rounds of spar­ring, than an intellec­tu­al conversation.

Out of the cor­ner of my eye, a hea­ven­ly sil­hou­et­te, back­lit by the ethe­re­al glow of the juke­box, fishes a shi­ny new coin out of her Lou­is Vuit­ton clutch with long, slen­der fin­gers finis­hed in candy-apple red nail polish. The mecha­ni­cal “clunk” of the quar­ter beg­ins the peep-show that is to come…

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