Das chilenische Spitzenweingut Montes plant, in grösserem Stil Riesling in Chile anzubauen. Das berichtet Aurelio Montes, der Besitzer des Weinguts, vor Journalisten in London. Vor acht Jahren hatte er einen kleinen Riesling-Weinberg in Leyda an der Pazifikküste angelegt, nur 2,5 Kilometer vom Ozean entfernt. „Ich bin schockiert über die Qualität des Weins, den wir geerntet haben“, berichtet er. „Er ist anders als die deutschen Rieslinge, aber sehr gut. Wir werden ihn vermutlich trocken ausbauen.“
Der Küstenort Leyda liegt hundert Kilometer südlich von Valparaiso und gehört zum San Antonio Valley. Es ist eines der kühlsten Plätze in Chile und wird daher von vielen Weinmachern des Landes für die Produktion von Weissweinen gewählt. Bislang hatte Montes seine Riesling-Trauben für einen edelsüssen Wein genutzt (die andere Hälfte bestand aus Gewürztraminer). Jetzt sucht der Chilene einen deutschen Weinberater, der seine Riesling-Erfahrungen in das Projekt einbringt.
Montes, dessen Rotweine aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Carmenère Weltruf geniessen, ist nicht der einzige und nicht der erste in Chile, der auf die Riesling-Karte setzt. Das Grossgut Viñedos Emiliana hat im Süden Chiles in der kühlen, feuchten Bío Bío-Region bereits einen 20 Hektar-Weinberg mit dieser Sorte angelegt und will im nächsten Jahr einen organisch erzeugten Riesling von dort auf den Markt bringen. Die Weingiganten Cono Sur und Concha y Toro sind bereits mit kleinen Mengen von Riesling am Markt.