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Jagertee selber machen: Rezepte für Jäger-, Hütten- und Förstertee

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Jagertee – der österreichische Tee mit dem gewissen Etwas

Jagertee ist eine österreichische Spezialität welche auch unter den Namen Jagatee oder Jägertee bekannt ist. Hierbei handelt es sich um ein alkoholisches Heißgetränk, welches zum Großteil aus Schwarztee besteht und mit Rum (Inländer-Rum) und Gewürzen verfeinert wird. Je nach Herkunft können sich die Rezepturen unterscheiden, der Klassische Jagertee wird allerdings aus feinem Schwarztee, echten Kräuterauszügen, original Tiroler Obstschnaps und Inländer Rum zubereitet. Heute kann man Jagertee (und die anderen Wintertees) bei Discountern wie Lidl auch fertig kaufen.



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Jagertee: Von  frierenden Jägern gegen die Kälte erfunden

Jagertee wurde der Geschichte nach im 19. Jahrhundert von Jägern in den Österreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg „erfunden“. Um sich im Winter bei der Arbeit im Freien aufzuwärmen, mischten die frierenden Jäger kochenden Tee mit einem Schuss Obstler und etwas Kräutern. Fertig war der Jagertee.

Jagertee, Jagatee, Jägertee – Hauptsache aus Österreich

Was früher das Getränk des frierenden Jäger, Förster und Waldarbeiter aus Österreich war, ist mittlerweile zum Exportschlager mutiert und erfreut sich auch außerhalb Österreichs großer Beliebtheit. Da der Jagertee in den letzten Jahren so massiv an Popularität gewonnen hat, ist schon ganz in Vergessenheit geraten, dass es sich hierbei um eine ur-typische Österreichische Spezialität handelt.

Diesem Umstand wollten die Österreicher natürlich entgegenwirken und haben sich die Begriffe Jagertee, Jagatee, Jägertee oder ähnliche Schreibweisen per EU-Verordnung schützen lassen – Sie haben jetzt das Jagertee-Monopol.  Somit ist Jagertee heute ein Produkt mit geographisch geschützter Herkunftsangabe. Es darf sich also nur noch Jagertee nennen, was auch aus Österreich kommt und aus österreichischen Zutaten hergestellt worden ist.

Hüttentee, Förstertee & Co.: Die Deutsche Variante des Jagertees

Da Jagertee auch auf unzähligen Weihnachtsmärkten, Ski-Hütten und Après-Ski-Parties außerhalb Österreichs sehr beliebt ist, mussten die nicht-österreichischen Hersteller kreativ werden. Denn Jagertee dürfen Sie ihr Getränk nur dann nennen, wenn es auch aus Österreich stammt. Was allerdings in den seltensten Fällen zutreffen dürfte.

Aus diesem Grund trifft man hierzulande oft auf die Begriffe Hüttentee oder Förstertee. Egal ob Sie das lecker-aromatische Getränk unter Jagertee (seinen vielen Schreibweisen) oder als Hütten- oder Förstertee kennen, wir sind uns sicher, dass die Beliebtheit in Zukunft weiter zunehmen wird – egal unter welchem Namen.

Trinkfertig oder als Jagertee-Konzentrat

Jagertee hat ursprünglich einen Alkoholgehalt zwischen 12 und 16 Volumenprozent und spielt somit in einer ähnlichen Liga wie sein großer Bruder der Glühwein. Wenn man trinkfertigen Jagertee kauft (z. B. auf dem Weihnachtsmarkt oder auf der Ski-Hütte), wird er immer einen Alkoholgehalt zwischen 12 und 16 vol. % enthalten.

Greift man stattdessen zur fertigen Variante aus dem Geschäft oder dem Internethandel, wird einem auffallen, dass es das Getränk in unterschiedlichen Ausführungen gibt. Hier gibt es zum einen die bereits trinkfertigen Varianten mit dem beschrieben Alkoholgehalt von 12-16 % vol. Diese Variante muss Zuhause nur noch erwärmt werden (jedoch nicht gekocht, um die Aromatik zu erhalten) und kann dann direkt getrunken werden.

Alternativ findet man auch Jagertee in Konzentrierter Form. Diese Jagertee-Konzentrate gibt es dann, je nach Geschmack und persönlicher Vorliebe, mit 40 Prozent, 54 Prozent oder 60 Prozent und mehr Alkoholgehalt. Alle Jagertee-Konzentrate werden mit heißem Wasser verdünnt und auf Trinkstärke eingestellt. Das Verhältnis beläuft sich hier in der Regel zwischen 1:2 bis 1:7. Auch hier gilt: Erlaubt ist was gefällt. Aber Achtung! Heiß getrunken und durch Zugabe von Zucker kann die alkoholische Wirkung schnell unterschätzt werden. Daher gilt wie immer: Maßvoll genießen!

Wein im Jagertee: ja oder nein?!

Der Frage ob Jagertee nun mit oder ohne Wein zubereitet wird, bin ich bei der Recherche zu diesem Artikel des Öfteren begegnet. Wie es bei Rezepten üblich ist, gibt es unzählige verschiedene Rezepte in allen möglichen Zusammenstellungen. Oft war es so, dass jedes Gebiet, Dorf oder gar jeder Hof sein eigenes Familienrezept hatte. Der Weinkenner hat sich auch in der Heimat des Jagertees umgeschaut und ist dort sowohl auf Rezepte mit Wein, wie auch ohne Wein gestoßen.

Allerdings überwiegen die Rezepte ohne Wein. Somit kann man davon ausgehen, dass das Ursprungsrezept völlig ohne Wein auskommt. Das Schöne ist allerdings, dass heute erlaubt ist, was schmeckt – ob der Jagertee jetzt mit oder ohne Wein zubereitet wird, entscheidet letztendlich der eigene Geschmack.

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Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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