Italiens Weinberge schrumpfen. Nach Presseberichten, die auf dem Landwirtschaftszensus von 2011 beruhen, soll die Ertragsrebfläche in Italien zwischen den Jahren 2000 und 2010 um 12% geschrumpft sein. Derzeit beträgt sie 632.140 Hektar. Am stärksten rückläufig war sie in der Region Latium (minus 45,7%). Es folgen Apulien (minus 13%), Piemont (minus 12%), Sizilien (minus 9,5%, Toskana (minus 3%). Die einzige Region mit einem Zuwachs an Rebfläche war Südtirol/Trentino (plus 11%). Dramatischer ist jedoch das Winzersterben. Gab es im Jahre 2000 zwischen Brenner und Sizilien noch 791.091 Bauern, die Reben kultivierten, so hat sich ihre Zahl innerhalb von zehn Jahren mehr als halbiert. Sie liegt heute bei 383.645 registrierten landwirtschaftlichen Betrieben. Den stärksten Rückgang verzeichnet Latium. In der Region um die Hauptstadt Rom haben in den vergangenen zehn Jahren über 70% der Winzer ihren Beruf aufgegeben. Es folgen Ligurien (minus 68%), Kalabrien (minus 61%), Apulien (minus 51%). Am wenigsten stark zurückgegangen ist die Zahl der Winzerbetriebe wieder in Südtirol/Trentino: minus 16,9%. Nach Meinung italienischer und europäischer Experten handelt es sich bei den Veränderungen um einen gesunden Schrumpfungsprozess. Er spiegelt genau die Entwicklung des globalen Weinmarkts wider: Der Konsum sinkt, während der Wert des konsumierten Weins steigt.