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Highway to Hell im Weinglas: die volle Dröhnung mit AC/DC

Madonna hat es getan, die Rolling Stones auch. Und nicht zu vergessen Kiss. Sie alle haben zu Merchandise-Zwecken Weinkollektionen unter ihrem Namen herausbringen lassen. Erstaunlicherweise war der Wirbel in den vergangenen Tagen groß, als die australischen Altrocker von AC/DC ankündigten, ebenfalls ins Geschäft mit Cabernet Sauvignon und Co. einsteigen zu wollen. Eigentlich keine große Überraschung.

Mehr als 200 Millionen Alben hat die australische Hardrock-Band AC/DC weltweit verkauft. Nun kommen wohl noch einige Flaschen Wein hinzu. Zusammen mit einem der renommiertesten Weingüter Australiens, Warburn Estate, bieten die Musiker vier edle Tropfen an – vom trockenen Roten bis zum süßen Weißen. Das meldeten australische Medien am Montag. Die Namen klingen vielversprechend: „Back in Black Shiraz”, „Highway to Hell Cabernet Sauvignon”, „You Shook me All Night Long Moscato” oder „Hells Bells Sauvignon Blanc” – nach den größten Hits des Quintetts. Auf den Etiketten sind Gitarrist Angus Young und seine Mitstreiter in Aktion zu sehen.

Seit dem 18. August ist die Weinserie in Australien und Neuseeland erhältlich. Vertrieben wird sie exklusiv durch den Lebensmittelriesen Woolworth. Vorerst ist kein Export nach Europa oder in die USA geplant – zur Enttäuschung vieler Fans. Produziert werden die Rot- und Weißweine durch das angesehene Weingut Warburn Estate in New South Wales. Dessen Weinmacher Sam Trimboli ist für einige der am höchsten prämierten australischen Rotweine verantwortlich. Ob er auch die AC/DC-Linie betreut, ist nicht bekannt.

Geldmacherei hin oder her – einen etwas makaberen Beigeschmack hat die Sache allerdings schon: Schließlich starb Bon Scott, der von vielen AC/DC-Anhängern immer noch kultisch verehrte, ehemalige Leadsänger der Band, 1980 an den Folgen einer Alkoholvergiftung.

Australische Rocker jedenfalls können ab sofort statt zu Dosenbier zu vermeintlich stilvollerem „Back in Black Shiraz“ greifen. Die passenden Weingläser dazu bekommen sie in Schweden: Dort werden über einen Onlineshop seit einiger Zeit drei Shiraz-Weingläser der britischen Rockband Motörhead vertrieben. Kunstvoll mit Totenkopf-Maskottchen graviert und luxuriös verpackt. Da schmeckt der Rotwein doch gleich noch viel besser! Der trinkfeste Motörhead-Chef Lemmy Kilmister indes zieht bekanntermaßen Whiskey vor. Mit einem winzigen Hauch Cola.

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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