Thomas Wirz, Geschäftsführer der Vranken-Pommery Deutschland (zu dem auch Heidsieck Monopole gehört), hat Grund zum Strahlen. Trotz der allgemeinen Champagner-Baisse in 2009 wurden rund 800 000 Flaschen dieser Marke geköpft – das sind fast 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat diese Champagnermarkte die Marktführerschaft im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) übernommen: „Qualität, Preis und Markenführung stimmen einfach bei diesem Produkt.“
Hart umkämpfter Champagner-Markt
Zum LEH zählen vor allem Supermärkte und Cash & Carrys (ohne Discounter) – ein hart umkämpfter Markt, in dem auch andere starke Marken wie Veuve Cliquot, Lanson, Piper Heidsieck und Nicolas Feuillatte um Anteile kämpfen. Aber nicht nur dort, sondern auch in der mittleren Gastronomie verzeichnete Heidsieck Monopole große Erfolge. Dabei hat der Erfolg dieses Champagners zweifellos etwas mit dem Preis zu tun: mit 20,95 Euro (unterster Preis) ist er um rund 10 Euro billiger als Moët & Chandon, der bisherige Marktführer. „Aber der niedrigere Preis allein war nicht ausschlaggebend“, weiß Wirz. Die verbesserte Ausstattung, zu der beispielsweise das neue gelbe Etikett gehört, ist beim Verbraucher gut angekommen. Vermutlich ist den Champagnerliebhabern auch nicht verborgen geblieben, dass sich die Qualität des Blue Top Brut, des Flagschiffes von Heidsieck Monopole (der allein 75 Prozent der Verkäufe ausmacht), stark verbessert hat. Sie fällt gegenüber höherpreisigen Marken nicht ab – auch nicht gegenüber Moët. Bei einem Degustationswettbewerb der Fachzeitschrift Weinwirtschaft erreichte der auf Frische und Knackigkeit getrimmte Blue Top Brut jedenfalls dieselbe Wertung wie der imagemäßig höher angesiedelte Moët & Chandon. Übrigens: Moët bleibt trotzdem der meist getrunkene Champagner Deutschlands dank seiner traditionell starken Stellung in der Gastronomie, vor allem in der gehobenen.