Die Hawesko Holding hat ein neues Aufsichtsratsmitglied: Wolfgang Reitzle, bis Mai 2014 Vorstandsvorsitzender der Linde AG, ist mit Wirkung vom 1. August 2014 in das Kontrollgremium des Hamburger Weinversenders berufen worden. Damit stärkt das im SDAX notierte Unternehmen weiter seine unternehmerische Kompetenz und rüstet sich für künftige Expansionen.
Reitzle, früher bei BMW und Ford tätig, wechselte 2002 zum Münchener Industriegashersteller Linde, den er höchst erfolgreich sanierte, indem er das Unternehmen auf sein Kerngeschäft zurückführte. Der Automobilindustrie blieb der branchenintern als car guy titulierte Reitzle bis heute treu: etwa als Aufsichtsratsvorsitzender der Continental AG.
Privat gilt Reitzle als exzellenter Weinkenner. Vor ein paar Jahren begann er, ein eigenes kleines Weingut in der Toskana aufzubauen. Dort erzeugt einen hochklassigen Rotwein namens Loto aus den Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Montepulciano. Dieser Wein wird allerdings von Alpina in Buchloe vertrieben, nicht von Hawesko oder einer seiner Tochterunternehmen (Jacques’ Wein Depot, Weinwolf, CWD, Vinos, Carl Tesdorpf).
Reitzle ersetzt im Aufsichtsrat Elisabeth Kamper. Die Geschäftsführerin der Falstaff Verlags-GmbH in Wien war Mitte letzten Jahres aus dem Hawesko-Aufsichtsrat ausgeschieden. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats sind Thomas R. Fischer (Vorstandssprecher der Bank Marcard, Stein & Co.), Gunnar Heinmann (Gebr. Heinemann, Duty Free), Detlev Meyer (seine Tocos Holding hält 28% der Hawesko-Anteile) und Kim-Eva Wempe (Juwelier). Vorsitzender ist Johann Christian Jakobs (Societät Huth, Dietrich, Hahn).
In den nächsten Monaten und Jahren will Hawesko seinen internationalen Expansionskurs in an Deutschland angrenzende Länder fortsetzen. Auch der Online-Handel, der sich in den letzten Jahren als wichtiger Umsatzbringer erwiesen hat, wird weiter ausgebaut. Schon jetzt werden rund 17 Prozent aller Weinverkäufe bei Hawesko über das Internet getätigt.
Seit Bekanntgabe der Ernennung Reitzles ist der Kurs der Hawesko-Aktie um 5 Prozent gestiegen.