Havel & Petz über Josef Umathum und die Biodynamie

Winzer Josef Umathum
Winzer Josef Umathum
Ruth Havel und Sylvia Petz betreiben eine PR-Agentur in Wien. In ihrem Blog Bassena schreiben sie über alles, was sie und die Weinszene in Österreich umtreibt. Diesmal war Ruth Havel zu einem Tasting bei Altmeister Josef Umathum im Burgenland.

Ruth Havel und Syl­via Petz betrei­ben eine PR-Agentur in Wien. In ihrem Blog Bas­se­na schrei­ben sie über alles, was sie und die Weinsze­ne in Öster­reich umtreibt. Dies­mal war Ruth Havel zu einem Tasting bei Alt­meis­ter Josef Uma­t­hum im Burgenland.

Win­zer Josef Umathum

Der letz­te Mon­tag ver­lief völ­lig unty­pisch. Wir ver­lie­ßen die Stadt näm­lich schon zu Mit­tag, um einem ganz beson­de­ren Tasting bei­zu­woh­nen. Josef Uma­t­hum lud zu sich aufs Wein­gut und erzähl­te uns und unse­ren Mitkoster/innen anhand von sechs Dreier-Flights und einem klei­nen Vorab-Exkurs zur Bio­dy­na­mie sozu­sa­gen die Kurz­ver­si­on sei­nes win­ze­ri­schen Schaf­fens. Was wir hör­ten, war span­nend, infor­ma­tiv und unter­halt­sam, was wir schmeck­ten, span­nend, köst­lich und manch­mal auch verblüffend.

Wo fang ich an? Am bes­ten beim Reb­stock, dort haben wir ges­tern auch begon­nen. Dass die Bio­dy­na­mie eine gute Sache ist, davon bin ich schon län­ger über­zeugt. Wenn ein über­zeug­ter Win­zer sie mir anhand eines Reb­sto­ckes und mit Lei­den­schaft erklärt, geht mir das Herz auf. Ja, so muss ich das ein­fach beschrei­ben. Und auch wenn ich mich schon län­ger und zeit­wei­se auch durch­aus schon inten­si­ver mit der The­ma­tik befasst habe, ges­tern hab ich wie­der viel gelernt. Und wie­der ein­mal gelernt, wie viel ich noch ler­nen muss. Oder müss­te. Oder auch ein­fach darf.

Extrem-Kurzversion: Bio­dy­na­misch zu arbei­ten, ver­än­dert nicht nur das Tun im Wein­gar­ten, son­dern beein­flusst vie­le Lebens­be­rei­che. Und was in den Pflan­zen dadurch pas­siert, ist alles wis­sen­schaft­lich nachweisbar.

Umathum-Fass

Kom­men wir zu den Wei­nen. Sechs mal drei Wei­ne galt es zu ver­kos­ten, erkos­ten und erra­ten. Und durch die­ses Sich-Schritt-für-Schritt-auf-den-Wein-Einlassen und die span­nen­den, infor­ma­ti­ven und unter­halt­sa­men Erklä­run­gen dazu, hat­te ich das Gefühl, den Win­zer und wie er tickt, ver­ste­hen zu ler­nen. Und genau das macht Wein­ver­kos­tun­gen für mich zu erle­bens­wer­ten Ereignissen.

Der ältes­te Wein des Nach­mit­tags wur­de 1979, der jüngs­te 2012 gekel­tert. Jeweils drei Jahr­gän­ge einer Sor­te oder einer Lage kamen in die Glä­ser, manch­mal auch ganz spon­tan noch ein vier­ter. Und ganz am Schluss drei Süß­wei­ne, Aus­le­se, Bee­ren­aus­le­se und Tro­cken­bee­ren­aus­le­se aus ver­schie­de­nen Reb­sor­ten und Jahrgängen.

Die Unter­schie­de zwi­schen einem hei­ßen und einem küh­len Jahr­gang, zwi­schen »vor der Bio­dy­na­mie« und danach oder zwi­schen weni­ger lang und län­ger im Fass gereift waren manch­mal leich­ter, manch­mal schwie­ri­ger nach­zu­voll­zie­hen, span­nend waren sie in jedem Fall. Und jeder Wein für sich ein beson­de­res Geschmackserlebnis.

Ob die Wei­ne durch das bio­dy­na­mi­sche Arbei­ten bes­ser gewor­den sind, maßt Josef Uma­t­hum sich nicht an, zu beur­tei­len. Haben sich ja nicht nur die Wei­ne, son­dern auch er und damit auch sei­ne Art, zu ver­kos­ten, ver­än­dert. Und ihm geht es nicht dar­um, mit sei­nen Wei­nen Punk­te zu erzie­len, son­dern Geschich­ten zu erzäh­len. Ich fin­de, das gelingt ihm ziem­lich gut.

Die­ser Text stammt aus dem Bassena-Blog von Havel & Petz.


Die Wei­ne von Uma­t­hum gibt es in Deutsch­land zum Bei­spiel bei Weingrube.com, Loben­bergs Gute Wei­ne, Pie­ro Mas­si, Ösi­wein, Rot­weiss­rot, Wein­han­del Bern­hard Fankhau­ser. In Öster­reich unter ande­rem bei Weinshop24.at, Bur­gen­land Vino­thek, Weinwelt.at, Wein & Co.


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