Sylvia Petz hat früher im Weingut von Fritz Wieninger in Wien gearbeitet. Jetzt hat sie ihren alten Chef wiedergetroffen, der gerade das Weingut von Hajszan-Neumann am Nussberg übernommen hat.
Der Lieblings-Ex-Chef ist jetzt noch größer. Wobei er eh schon recht imposant aussieht im Vergleich zu seiner Lieblings-Ex-Mitarbeiterin da auf dem Foto. Aber raten Sie einmal, wem bei der Rangelei die Magnumflasche Chardonnay zugefallen ist. Eben. Auf die Größe kommt es nicht an.
Die Freude der Mitarbeiterin war damals groß über den vinophilen Zugewinn. Jetzt darf sich der Winzer über einen noch viel größeren Zugewinn freuen: Er hat gerade das Weingut Hajszan-Neumann in Grinzing übernommen. Nicht gekauft, wie fälschlicherweise kolportiert wurde, nur übernommen. Stefan Hajszan, Gastronom und Vater von Zwillingen, ist alles ein bisschen zuviel geworden. Und g’scheit wie er ist, hat er rechtzeitig die Reißleine gezogen und den Betrieb samt Restaurant und Buschenschank seinem Freund Fritz Wieninger übertragen. Die Marke Hajszan-Neumann bleibt erhalten Der freut sich wie ein Schneekönig über die perfekt gepflegen und biodynamisch bewirtschafteten 20 Hektar Weingärten am Nußberg. Ein wahres »Geschenk«, von dem er nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Die Marke »Hajszan-Neumann« wird übrigens bestehen bleiben. Mit Vereinfachung und Bündelung von Strukturen da und dort.
Gepresst etwa wird die gesamte Lese im Wieninger-Keller in Stammersdorf. Danach wird der Grinzinger Most wieder retour nach Grinzing gefahren. So kann eine der sündteuren Pressen eingespart werden, und der Chef muss nicht zwischen den Presshäuern hin- und herradeln. Dafür stehen bei Hajszan-Neumann ab sofort ein perfekter Fuhrpark und eine professionelle Mannschaft auch für die Wieninger-Weingärten am Nußberg parat. Was aus Hajszans Buschenschank am Eichelhofweg wird, mitten im Weinberg mit Blick auf Wien, wird sich bald zeigen. Die Freude über die Übernahme ist jedenfalls groß! Der in den letzten Jahren etwas rund gewordene Bauch Wieningers hat sich wieder zurückgebildet. Er und das neue Weingut stehen dem Winzer gut zu Gesicht.