Einen tiefen und überzeugenden Einblick in ihr Sortiment bot die Veritable Groupe bei ihrer Hausmesse in Frankfurt. Zwei ganze Tage hatten aktuelle (und werdende) Kunden ausreichend Zeit und Raum, sich mit Top-Weinmachern zu unterhalten und deren Produkte zu verkosten. Der Schauplatz war klug gewählt; auf zwei Etagen in der Unionhalle Frankfurt empfingen die Inhaber und Top-Mitarbeiter von 50 Weingütern die neugierigen und wissensdurstigen Besucher. Das Portfolio reichte von großen Klassikern wie der Domaine Faivelay, Pio Cesare, Hugel, Pol Roger bis zu jungen Gütern, wie der Quinta de Covela (Portugal) oder Nyetimber (England). Verkostet wurde aus den erstmals präsentierten Gläsern der neuen Serie „Definition“ von Spiegelau, die mit graziler Leichtigkeit und einer kompakten Zahl von Format-Varianten überzeugen. Seinen lift off hatte bei der Veranstaltung auch Connect by GrapeAlliance, das erste reine B2B-Portal für die Weinbranche.
Für den geselligen Teil hatten Firmengründer Olivier Brun und Christian Ress zum Barbecue auf ein Boot im Main geladen. Die beiden Freunde sind in Familien aufgewachsen, die seit Generationen Wein anbauen und erfolgreich vermarkten: das VDP.Weingut Balthasar Ress im Rheingau sowie Château Brun in Bordeaux. Die Leidenschaft für herausragende Weine prägt ihre Unternehmen unter der Marke „Veritable“. Es agiert einerseits als Agentur für internationale Weingüter in den Märkten Deutschland und Schweiz. Zum anderen vertreibt Veritable deutsche Weine im Ausland. Das neueste Standbein der Gruppe ist Veritable Negociant. Mit ihm verfügen Olivier Brun und Christian Ress über ein eigenes Zentrallager in Deutschland und beliefern Handelspartner und Gastronomen direkt mit Wein und Champagner.
Tipps von der Veritable-Hausmesse:
2020 Avesso Vinho Verde Quinta de Covela
Avesso gilt als die hochwertigste Sorte für Vinho Verde – und als anspruchsvoll. Auf der Quinta de Covela, die schon recht nah am Anbaugebiet Douro liegt, gerät sie zartfruchtig, geschmeidig und mit feinem Trinkfluss. Fein zu leichter mediterraner Küche mit Gemüse und Fisch. Um 11 Euro.
2016 Riesling Estate Hugel
Für Kenner der VDP-Klassifizierung mag der Name „Estate“ („Gut“) ein wenig irreführend sein, die Trauben stammen aus Top-Lagen des „Village“ Riquewihr und der Wein zeigt sehr schön die Philosophie des Elsässer Traditionshauses Hugel: Zupackend, tiefgründig, anhaltend im Geschmack. Trotz seines Alters noch ein Jungspund. Um 21 Euro.
2019 Chablis La Boissoneuse, Julien Brocard
Wächst in der ersten Parzelle, die Julien Brocard 1998 für biodynamischen Anbau auswählte. Ein sehr kompletter und balancierter Wein mit dezenter Frucht und mineralischem Gripp. Vielseitiger Essensbegleiter. Um 19 Euro.
Classic Cuvée brut Nyetimber, England
Was für ein spektakulärer Auftritt von Nyetimber, dem führenden Gut in Sachen Sparkling aus England! Dessen Weinberge mit Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay liegen übergreifend den Grafschaften Sussex, Hampshire und Kent. Alle Weine reifen mindestens drei Jahre in der Flasche, ein Code auf dem Rückenetikett verrät über die Website die genaue Cuvée-Zusammensetzung, Füllung, Degorgement und Freigabe. In der Classic Cuvée sind mehrere Jahrgänge und Lagen miteinander vermählt, über 50 Prozent Chardonnay, dazu Pinot Noir und ein kleinerer Anteil Pinot Meunier. Ein überzeugender Einstieg in die Welt von Nyetimber, mit edlen Reifenoten, feiner Perlage und lebendigem, anhaltendem Geschmack. Liegt preislich im Bereich von Champagner, da gehört er auch hin. Um 42 Euro.
2016 Barbaresco Il Bricco di Treiso, Pio Cesare
Große Klassik in Bestform. Komplexer Duft, hinter dem noch etwas rauen Vorhang warten feine Fruchtsüße, markantes aber poliertes Tannin. Sehr elegant und lang. Ein Wein zum Weglegen für besondere Anlässe. Um 90 Euro.