Händler über Bordeaux 2009 (3): Matthias Hilse

Matthias Hilse
Matthias Hilse, Gründer und Geschäftsführer der Weinhandlung Aux Fins Gourmets im reihnhessischen Bodenheim, ist der französische Weinbotschafter in Deutschland. Er hat sich praktisch ganz auf Spitzenweine aus Frankreich verlegt, speziell Bordeaux, Rhône, Languedoc und Roussillon. Die Angebotstiefe der einzelnen Regionen ist enorm. Allein aus der Region Bordeaux bietet Hilse fast 800 Weine aus dem 2009er Jahrgang in Subskription an, vom einfachen Bordeaux génerique bis zum Premier Grand Cru Classé (www.aux-fins-gourmets.de).

Mat­thi­as Hil­se, Grün­der und Geschäfts­füh­rer der Wein­hand­lung Aux Fins Gour­mets im reihn­hes­si­schen Boden­heim, ist der fran­zö­si­sche Wein­bot­schaf­ter in Deutsch­land. Er hat sich prak­tisch ganz auf Spit­zen­wei­ne aus Frank­reich ver­legt, spe­zi­ell Bor­deaux, Rhô­ne, Langue­doc und Rouss­il­lon. Die Ange­bots­tie­fe der ein­zel­nen Regio­nen ist enorm. Allein aus der Regi­on Bor­deaux bie­tet Hil­se fast 800 Wei­ne aus dem 2009er Jahr­gang in Sub­skrip­ti­on an, vom ein­fa­chen Bor­deaux géne­ri­que bis zum Pre­mier Grand Cru Clas­sé (www.aux-fins-gourmets.de).

„Der Bor­deau­x­jahr­gang 2009 ist teu­er, bie­tet aber in der Regel einen adäqua­ten Gegen­wert. Und er setzt neue Maß­stä­be in der Gunst der Kun­den. Ent­ge­gen dem ger­ne ver­brei­te­ten Mot­to ‚gro­ßes Jahr – klei­ne Wei­ne’ stieg bei mir der Durch­schnitts­preis der ver­kauf­ten Fla­sche von 35 Euro im Jahr 2005 auf nun­mehr 65 Euro in 2009. Dabei ändert sich das Kauf­ver­hal­ten der Kun­den. Noch in 2006 wichen vie­le Kun­den, denen die Pre­miers als über­teu­ert erschie­nen, auf die Super­se­conds aus. Dies­mal gehen die­sel­ben Kun­den auch von den Super­se­conds weg und kau­fen her­aus­ra­gen­de Wei­ne wie Pon­tet Canet (das ist der bei uns über­haupt am meis­ten ver­kauf­te Wein mit bereits jetzt ca. 1.600 Fla­schen), Haut-Bailly, Léo­ville Poy­fer­ré, Mon­tro­se und Beau­sé­jour Duf­f­au. Sehr stark nach­ge­fragt waren auch Batail­ley (mit bis­her ca. 1.500 Fla­schen) und der Haut-Médoc Clos du Jau­guey­ron (mit ca. 1.200 Fla­schen). Weit über das übli­che Maß hin­aus reich­te auch das Inter­es­se an Lynch Bages, La Lagu­ne, Can­tenac Brown, Pou­jeaux und La Tour Figeac.

Wesent­li­che Säu­le der Stra­te­gie ist für mich ein sehr kon­zen­triert durch­ge­führ­ter Ein­kauf. Dabei habe ich nicht davor zurück­ge­schreckt, Allo­ka­tio­nen (die ja zuvor über Jah­re müh­sam auf­ge­baut wur­den) zu ver­lie­ren, wenn mir die Prei­se absurd über­teu­ert vor­ka­men. Ein Bei­spiel ist Figeac: Der Wein ist geni­al, aber der Preis ist absurd.

Anders liegt der Fall bei Ducru Beau­caill­ou. Der offi­zi­el­le Aus­ga­be­preis ex nego­ce lag bei 180 Euro net­to. Der Preis ist hoch, aber irgend­wie zu ver­ste­hen. Sie fin­den in Deutsch­land jedoch einen sehr nam­haf­ten Anbie­ter, der den Wein zu 199 Euro brut­to anbie­tet – und es gibt wei­te­re Ange­bo­te zu etwa 215 Euro brut­to. Da gebe ich dann einen Teil mei­ner Allo­ka­ti­on zurück, weil ich in den letz­ten Jah­ren gelernt habe, dass in Deutsch­land sol­che Wei­ne ger­ne “ver­ramscht” werden.

Ent­ge­gen der Ten­denz in den Vor­jah­ren haben in die­sem Jahr die Kun­den unser Ange­bot der inten­si­ven Bera­tung über­aus zahl­reich genutzt. Etwa ein Drit­tel des Umsat­zes erfolg­te direkt online, die meis­ten Umsät­ze wur­den jedoch im Rah­men inten­si­ver Bera­tungs­ge­sprä­che erzielt. Aktu­ell wird unser Pri­meur­um­satz zu etwa 85 Pro­zent von über­wie­gend inlän­di­schen Pri­vat­kun­den getragen.

Die Reso­nanz auf unse­ren 102-seitigen exklu­si­ven Bordeaux-Subskriptionskatalog (mit ca. 300 Wei­nen) hat uns sehr posi­tiv über­rascht. Ich erwar­te nun eine anhal­ten­de Nach­fra­ge nach dem nach mei­ner Ein­schät­zung größ­ten Jahr­gang des Jahr­zehnts bis in das nächs­te Früh­jahr hinein.“

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