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Gutedel Cup 2011: Weine gegen den Mainstream

Gutedel Cup Teaser

Der Gutedel-Cup wird jedes Jahr vom Markgräfler Wein veranstaltet. Prämiert werden die besten trockenen Gutedel aus dem Markgräfler Land und aus Sachsen, dem zweiten, kleineren Anbaugebiet in Deutschland (in der Kategorie Gutedel international werden darüber hinaus auch Schweizer und Elsässer Chasselas bewertet).  Die 30-köpfige Jury aus Journalisten, Fachhändlern, Gastronomen und Önologen aus Deutschland und der Schweiz verkostete die Weine beim Badischen Weinbauverband in Freiburg.

Die Prämierten

Die Prämierung fand in Badenweiler statt. Auf dem Foto sind die Sieger zu sehen (von links nach rechts): Kellermeister Markus Büchin von der Haltinger Winzer eG Paul Baumann, Präsident des Waadtländer Weinhändlerverbandes und Vorstand des Branchenverbandes Wein im Kanton Waadt in der Schweiz, Kellermeister Ingo Ehret von der Winzergenossenschaft Laufen und Kellermeister Andreas Löffler vom Weingut W. Löffler aus Staufen-Wettelbrunn.

2010 – ein typischer Gutedeljahrgang

Bei den deutschen Winzern hat sich in den vergangenen Jahren eindeutig die Linie durchgesetzt, den Gutedel säurebetont mit frischen, intensiven Fruchtaromen auszubauen. Gegenüber dem Vorjahr gab es aber auch einen erkennbaren Unterschied: Mit 11 bis 11,5 Prozent lag der Alkoholgehalt des aktuellen Jahrgangs 2010 unter den Werten des Jahrgangs 2009: „Der Grund dafür sind die niedrigeren Mostgewichte aufgrund der ungünstigeren Witterung im Jahr 2010“,  betont Markus Büchin, Mitglied des Vorstands des Markgräfler Wein e.V. und Kellermeister der Haltinger Winzergenossenschaft.

Auch die Erträge lagen deutlich niedriger als im Vorjahr, was aber der Qualität des Jahrgangs zugute kam. Als leichter, fruchtiger und frischer Weißwein  ist  der Jahrgang 2010 damit ein guter Begleiter  von Spargel- und Fischgerichten oder feinem Käse.

Gutedel – die Rebsorte

Der Gutedel gilt als älteste Kulturrebe der Welt. Ihre Urheimat wird in Palästina vermutet. Der Anbau am mittleren Nil vor 5.000 Jahren gilt als verbürgt. Historiker gehen von einer Verbreitung an Römer und Griechen durch die seefahrenden Phönizier aus. Anfang des 16. Jahrhunderts gelangte der Gutedel in französische Anbaugebiete, nachdem ein französischer Diplomat die Rebe von Konstantinopel 1523 ins Burgund gebracht haben soll. Im Ort Chasselas, südwestlich von Mâcon, soll der Gutedel dann erstmalig in Frankreich angebaut worden sein, worauf sich der internationale Name Chasselas zurückführen lässt. Fest steht, dass auf deutschem Boden zu Beginn des 17. Jahrhunderts Gutedel angepflanzt wurde, zuerst in Württemberg und Franken, ein Jahrhundert später in Sachsen und südlich von Freiburg, im heutigen Markgräflerland. Eine größere Verbreitung erfuhr der Gutedel erst durch die Aktivitäten des Markgraf Friedrich von Baden, der 1780 aus Vevey, einer bekannten Weinbaugemeinde am Genfer See, Pflanzgut einführte.

Schweiz, Deutschland, Elsass

Heute ist das Markgräflerland in Deutschland mit 1.050 Hektar die Hauptanbauregion des Gutedels. In Saale-Unstrut erstreckt sich der Anbau auf 20 Hektar. Europaweit wachsen Gutedelweine auch im Elsass, in Rumänien, Ungarn,  Tschechien und insbesondere in der Schweiz, wo er gerade in der französisch sprechenden Schweiz (Westschweiz und Wallis) mit einer Anbaufläche von rund 4.100 Hektar eine dominante Rolle spielt. Im Wallis heißen die Weine meist Fendant, in den übrigen Gebieten Chasselas.

Die Ergebnisse des Gutedel Cups 2011

Markgräflerland Gutedel Qualitätswein trocken

  1. 2010 Halterdinger Roter Gutedel | Halterdinger Winzer
  2. 2010 Bad Bellinger Sonnenstück | Weingut Zimmermann
  3. Staufener Schlossberg | Weingut H. Ullmann
  4. 2010 Heitersheimer Maltesergarten Roter Gutedel | Weingut Julius Zotz
  5. 2010 Markgräfler Lindenhof | WG Schliengen-Müllheim
  6. 2010 Badenweiler Römerberg | WG Schindler
  7. 2010 Rümminger Sonnenhohle | Weingut Frick
  8. 2010 Schliengener Sonnenstück | WG Schliengen-Müllheim
  9. 2010 Gutedel Markgräflerland | Weingut Huck-Wagner
  10. 2010 Müllheimer Burg Neuenfels | WG Schliengen-Müllheim

Markgräflerland Gutedel Kabinett trocken

  1. 2010 Ballrechten Dottinger Castellberg | Weingut W. Löffler
  2. 2010 Auggener Gutedel | Winzerkeller Auggener Schäf
  3. 2010 Freiburger Steinler | Weingut Faber
  4. 2010 Gutedel Auggen | Winzerkeller Auggener Schäf
  5. 2010 Lauffener Altenberg | WG Lauffen
  6. 2010 Dottinger Castellberg | Weingut H. Steinle
  7. 2010 Lauffener Altenberg | WG Lauffen
  8. 2010 Müllheimer Reggenhag | Weingut Hans Engler, 2010 Heitersheimer Maltesergarten | Weingut Julius Zotz, 2010 Scherzinger Batzenberg | Weingut Heinemann

Saale-Unstrut Gutedel Qualitätswein trocken

  1. 2010 Grossjenaer Blütengrund | Weingut Klaus Böhme
  2. 2010 Salsitz Englischer Garten | Weingut Stephan Seeliger
  3. 2010 Gutedel Bereich Thüringen | Thüringer Weingut Sonnenberg
  4. 2009 Gutedel Saale-Unstrut | Weingut Dr. Hage
  5. 2010 Naumburg Schloss Neuenburg | Naumburger Weinbaugesellschaft
  6. 2010 Naumburger Steinmeister | Weingut Herzer
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