Die Schlumberger Vertriebsgesellschaft in Meckenheim bei Bonn ist eine Tochter der Schlumberger Unternehmensgruppe in Wien, deren Stammgeschäft die Sektproduktion darstellt. Als deutschlandweit organisierter Großhändler dürfte Schlumberger zu den Top 5 der Branche zählen. Genaue Umsatzzahlen sind nicht bekannt. Auch die Handelshäuser Segnitz (nebst Bremer Weinkolleg) sowie der bislang mit drei Filialen im Bundesland Nordrhein-Westfalen präsente Fachhändler FUB gehören zu Schlumberger (diese werden jedoch gerade geschlossen).
Das als besonders vertriebsstark geltende Unternehmen hat ein international breit gefächertes Sortiment, in dem auch Weine der Neuen Welt (zum Beispiel Beringer, Drouhin Oregon, Rosemount, Allesverloren) vergleichsweise stark vertreten sind. Dabei ist das Schlumberger-Profil insbesondere bei den euopäischen Provenienzen durch ein Nebeneinander von größeren Marken und hochwertigen Traditionsweingütern gekennzeichnet (zum Beispiel Domaines Ott, Mastroberardino, C.V.N.E) – und offensichtlich mit dieser Mischung sehr erfolgreich.
Rudolf Knickenberg, Geschäftsführer der Schlumberger Vertriebsgesellschaft:
Welche Weine Ihres Sortiments waren im Jahr 2010 am erfolgreichsten?
Die Champagner aus dem Hause Louis Roederer: der Roederer Brut Premier und der Roederer Cristal. Auch das Bordeaux-Portfolio entwickelt sich gut, vor allem mit Château de Pez und die Réserve de la Comtesse, dem Zweitwein von Pichon Lalande. Viel Freude machen uns auch die Weine der Tenuta dell’Ornellaia und der Grupo Pesquera mit Pesquera Crianza, Condado de Haza Crianza und Dehesa la Granja, der zwar offiziell ein Tafelwein ist, aber nur, weil die Weinberge über die DO Toro hinausgeben.
Welche Gründe sehen Sie für den Erfolg dieser Weine als ausschlaggebend an?
Aufgrund der sehr guten Qualität unseres Sortiments haben wir in allen Vertriebswegen viele Neukunden gewinnen können.
Von welchen Weinen hätten Sie sich mehr erwartet?
Vom Basis-Sortiment bei Frescobaldi. Ab April werden diese Weine zu einem anderen Importeur wechseln. Ornellaia und Luce della Vite bleiben jedoch bei Schlumberger.
Welche Rebsorte(n) und/oder welche Region(en) sind dabei, an Popularität zu gewinnen?
Riesling und Pinot Noir.
Welches Preissegment verliert an Boden?
Das Einstiegssegment.