Großhändler über den Weinmarkt Deutschland (4) – Ardau Weinimport

Andreas Fürbach
Der Spanien-Spezialist Ardau aus Troisdorf blickt zuversichtlich in die Zukunft. Aber er registriert kleine Veränderungen im Markt: Immer häufiger fragen Kunden nach Weinen aus autochthonen Rebsorten. Und immer erfreulicher ist die Qualität der Weine des unteren und mittleren Preissegments. Wachstumträger sind die Weine unter zehn Euro. Ulrich Sautter hat ihn befragt.

Die Ardau Wein­im­port GmbH ist bereits über 40 Jah­re lang in Deutsch­land aktiv, und sie hat eine ori­gi­nel­le Grün­dungs­ge­schich­te. Im Jahr 1967 eröff­ne­te die Rioja-Bodega Ber­ber­ana einen Stütz­punkt in Trois­dorf, von dem aus sie offen nach Deutsch­land impor­tier­te Fass­wei­ne zu ver­kau­fen begann – vor allem an die spa­ni­schen Gast­ar­bei­ter. Ardau-Chef Tho­mas Ger­hard trat dem Unter­neh­men in den acht­zi­ger Jah­ren bei, kauf­te es schließ­lich 1990 den spa­ni­schen Grün­dern ab und glie­der­te es in sei­ne Gef­ra Waren­han­dels­ge­sell­schaft ein. Schwer­punkt des Ardau-Sortiments sind seit Anbe­ginn spa­ni­sche und seit Ende der neun­zi­ger Jah­re auch por­tu­gie­si­sche Wei­ne. In den letz­ten Jah­ren fand auch eine behut­sa­me Erwei­te­rung hin zu fran­zö­si­schen und ita­lie­ni­schen Wei­nen statt. Das Wort “Ardau” stammt übri­gens aus dem Bas­ki­schen und bedeu­tet “Wein”.

Andreas Fürbach, Leiter Marketing & Promotion der Ardau Weinimport GmbH

Wel­che Wei­ne Ihres Sor­ti­ments waren im Jahr 2010 am erfolgreichsten?

  • Fabel­haft Tin­to, Nie­po­ort Vin­hos (Dou­ro, ca. 9,00 Euro)
  • Bar­celó Tem­pr­anil­lo Tin­to, Hijos de Anto­nio Bar­celó (Vino de la Tier­ra de Castil­la y Léon, ca. 5,00 – 6,00 Euro)
  • Lese­gut Tin­to, Pagos de Fami­lia (Val­de­pusa, Syrah, Petit Ver­dot und Caber­net Sau­vi­gnon, ca. 9,00 Euro)

Wel­che Grün­de sehen Sie für den Erfolg die­ser Wei­ne als aus­schlag­ge­bend an?

Gute Aus­stat­tung, her­vor­ra­gen­des Preis-/Leistungsverhältnis, guter Marketing-Mix, unkom­pli­ziert zu trin­ken­de Wei­ne, die ein gro­ßes Publi­kum ansprechen

Von wel­chen Wei­nen hät­ten Sie sich mehr erwartet?

Alle Wei­ne haben im Grun­de unse­re Erwar­tun­gen erfüllt. Im Bereich der Spe­zia­li­tä­ten wie bei­spiels­wei­se Madei­ra haben wir aller­dings fest­stel­len müs­sen, dass die von uns neu auf­ge­nom­me­nen und sehr geschätz­ten Rebsorten-Madeiras lei­der nur sehr schwer an den Mann/die Frau und auch an die Gas­tro­no­mie zu brin­gen sind … obwohl sie gera­de in letz­te­rer für Kom­pe­tenz im Ange­bot sor­gen wür­den, und obwohl sie völ­lig pro­blem­los im Hand­ling sind (lan­ge Halt­bar­keit nach dem Öffnen).

Wel­che Rebsorte(n) und/oder wel­che Region(en) sind dabei, an Popu­la­ri­tät zu gewinnen?

Hier gibt es aus unse­rer Sicht kei­nen kla­ren Trend. Aller­dings stel­len wir fest, dass im Weiß­wein­be­reich die Pro­duk­te aus dem Nor­den Spa­ni­ens mit einer Reb­sor­te wie Godel­lo sich ste­tig gro­ßer Nach­fra­ge erfreu­en, bei­spiels­wei­se in der DO Mon­ter­rei. Als Gegen­re­ak­ti­on zur fort­schrei­ten­den Inter­na­tio­na­li­sie­rung im Wein­sek­tor tre­ten ver­stärkt Kun­den­an­fra­gen nach auto­chtho­nen Reb­sor­ten auf, also nach Wei­nen, die zum gro­ßen Anteil aus lan­des­ty­pi­schen Trau­ben entstehen.

Und wel­ches Preis­seg­ment ver­liert an Boden?

Pau­schal gese­hen kön­nen wir durch alle Preis­stu­fen eine sta­bi­le Absatz­ent­wick­lung erken­nen, in eini­gen Berei­chen sogar mit erfreu­li­chen Absatz­stei­ge­run­gen. Wenn man im Detail ein Geschäfts­jahr Revue pas­sie­ren lässt, ent­deckt aber ganz klar den Trend gegen hoch­prei­si­ge Wei­ne. Nicht zuletzt durch den ste­tig anhal­ten­den Qua­li­täts­auf­schwung im unte­ren und mitt­le­ren Bereich sieht der Kon­su­ment nur noch weni­ge Grün­de, sei­nen Kel­ler mit den soge­nann­ten Top­wei­nen zu fül­len und sei­nen Geld­beu­tel unnö­tig zu belas­ten. Die qua­li­ta­ti­ve Kon­kur­renz hat das Ange­bot sehr breit gemacht und letzt­end­lich auch dafür gesorgt, dass das The­ma Wein mehr und mehr Bestand­teil des Kon­su­men­ten­all­ta­ges wird – und da schaut man auf die Kos­ten und gönnt sich lie­ber bezahl­ba­re Wei­ne aus dem unte­ren und mitt­le­ren Preisbereich.

1 Kommentar

  • Sehr geehr­te Damen und Herren!

    Ich bin Besit­zer eines klei­nen Wein­kel­lers auf der Insel Hvar, wo ich Wein von der Reb­sor­te Pla­vac Mali pro­du­zie­re. Der Wein hat einen Alko­hol­ge­halt von 14,5 % vol. und 5 g/l Wein­säu­re. Er hat eine Bewer­tung von 79 Punk­ten bekom­men vom 100 Punk­te Sys­tem. Die Tani­ne sind nicht zu stark, wie es sonst üblich ist bei den Wei­nen der Sor­te Pla­vac Mali.

    Ich habe 1200 liter von die­sem Wein.

    Der Preis für eine Fla­sche ist 4,7 € (35 kn) auf dem kroa­ti­schem Markt. Wenn sie Inter­es­se haben den Wein zu kau­fen so kon­tak­tie­ren sie mich bitte.

    Wen Sie möch­ten sen­de ich ihnen ein Bild des fer­ti­gen Pro­duk­tes und die kom­plet­te Doku­men­ta­ti­on zum Wein.

    Viel­le Grüs­se von der Insel Hvar!

    Ing. agr. Šime Božiković

    OPG Boži­ko­vić

    Svirče 75, 21462 Vrbanj, 

    Repu­bli­ka Hrvatska

    Mob. +385917276640

    Tel. +38521768031

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