Richtig fanatische Weintrinker können es kaum erwarten: den Verkaufsstart der Großen Gewächse des phantastischen Jahrgangs 2012. Einen so homogen-guten Jahrgang hat es in Deutschland beim Wein schon lange nicht mehr gegeben. Die Weine sind wunderbar ausbalanciert. Sie besitzen viel Extrakt, wirken erstaunlich harmonisch. Ihre Säuren sind höher als 2011 und 2009, reifer und weiniger als 2010. Im Unterschied zu 2008 – ebenfalls ein hervorragender Weißweinjahrgang – sind sie in süßen, fruchtigen Schmelz eingebettet. Das bedeutet: Sie trinken sich auch im jungen Stadium schon recht gut. Andererseits sind sie nicht so körperreich und alkoholisch wie 2007, ein Jahrgang, der ebenfalls als hervorragend eingestuft wurde, im Laufe der Jahre dann aber doch ein wenig an Reputation verloren hat: Die 2007er Weine altern schnell.
Die 2012er Weine werden langsamer reifen als 2011
Roman Niewodniczanski, WG Van VolxemBei den 2012ern ist das nicht zu erwarten. Sie werden wesentlich langsamer, dafür sicherer reifen. Sagen die Winzer. Und die Kritiker glauben es, nachdem sie die ersten Weine probiert haben. Auch ich. In der letzten Augustwoche hatten sich 150 Journalisten und Händler aus aller Welt im Kurhaus in Wiesbaden getroffen, um die Großen Gewächse, abgekürzt GG, vorzuverkosten.
Rund 400 Weine standen auf der Liste, 150 habe ich probiert. Mehr ging nicht an zwei Tagen. Die Geschmacksfülle, die Säure, die feinen Nuancen, die es wahrzunehmen galt, um die guten von den wahrhaft großen Weinen zu unterscheiden – all das erfordert viel Konzentration. Länger als sieben, acht Stunden pro Tag hält das niemand durch.
Außerdem waren die meisten Weine erst vor kurzer Zeit gefüllt worden. Sie besaßen also noch viel freien Schwefel. Wir haben die Weine, die wir in kleinen Schlucken in den Mund nahmen, selbstvertändlich nicht geschluckt, sondern in bereitstehende Näpfe ausgespuckt. Dennoch war eine Aspirin am Abend hilfreich. Und noch etwas: Die Anmerkungen zu den einzelnen GG geben nur einen verkürzten Flash auf den Wein. Es sind keine vollständigen Verkostungsnotizen.
Jahrhunderjahrgang? Der Begriff ist abgenutzt.
Die Mosel im HerbstdunstIn der Gesamtbetrachtung kann man sagen, dass 2012 am Ende ein Superjahr für die Winzer war. Manche werden „Jahrhundertjahrgang“ sagen. Doch das Wort hat sich abgenutzt. Bei aller Begeisterung: Es gibt dennoch Unterschiede zwischen den verschiedenen deutschen Anbaugebieten. Von der Pfalz heißt es, sie liefere die besten trockenen Rieslinge in Deutschland. Den Ruf dürfte sie in 2012 untermauert haben. Aber auch die Nahe, von der in den letzten Jahren bärenstarke Weine kamen, kann in der Spitze mit der Pfalz mithalten. Der Rheingau, der sich etwas zu lange im Glanz seiner illustren Schlösser und Burgen gesonnt hat sowie bis heute von der Anspruchslosigkeit des Frankfurter Publikums profitiert, befindet sich dagegen in einer Krise. Er macht – das hat die Wiesbadener Vorpremiere gezeigt – zwar Fortschritte, aber nur punktuell.
Mit dem Klimawandel auch gute trockene Moselweine
SteillageDie Mosel ist ein Kapitel für sich. Dort gibt es wenig Schlösser und Burgen, aber viele kleine Winzer, die sich in den Steillagen abbuckeln müssen und heroische Leistungen vollbringen, um qualitativ gute Weine zu bekommen. Dabei waren trockene Rieslinge nie die Stärke der Mosel. Doch mit dem Klimawandel ist es auch dort möglich, trockene Weine in Spitzenqualität zu erzeugen, zumal in Jahren wie 2012.
Dabei sah es anfangs gar nicht nach einem guten Jahrgang aus: Das Frühjahr 2012 war trocken, der Sommer feucht, der Schädlingsdruck enorm. Der September fiel anfangs relativ kühl aus. Aber dann kam ein Goldener Oktober, wie er im Bilderbuch steht: der Himmel blau, die Tage warm, die Nächte kühl. Der spätreife Riesling konnte voll ausreifen. Resultat: reife Weine mit frischer Säure und relativ niedrigen Alkoholwerten.
Auch 2011 hatte den Moselwinzern in die Hände gespielt, was die trockenen Weine angeht. Aber die 2012 GG sind frischer, filigraner, langlebiger. Sie besitzen die moseltypische Säure, sind durch die hohen Extrakte aber körperreicher.
Der Schiefer ist in vielen Weinen noch präsenter als im Vorjahr. Weintrinker, die „Fruchtbomben“ suchen, werden enttäuscht sein. Wer im Moselwein dagegen mehr als Apfel, Pfirsich, Maracuja sucht, wird in 2012 auf seine Kosten kommen.
Großes Gewächs – was bedeutet das?
Große Gewächse heißen Weine, die von den besten, parzellengenau klassifizierten Lagen des jeweiligen Anbaugebiets kommen. Diese Klassifikation wurde vom Verband der Prädikatweingüter (VDP) vorgenommen und gilt nur für deren Mitgliedsbetriebe. Weingüter, die dem Eliteklub nicht angehören, dürfen die Bezeichnung Großes Gewächs folglich nicht benutzen, auch wenn sie in einer klassifizierten Lage begütert sind.
BlauschieferDie Spitzenlagen heißen erstmals mit dem Jahrgang 2012 „Große Lagen“ (bis letztes Jahr waren es „Erste Lagen“). Die GG, die dort wachsen, müssen mindestens Spätlesequalität haben und trocken schmecken. Das heißt genau: Sie dürfen bis zu 11 Gramm Restzucker aufweisen. Bei hoher Säure schmeckt der Wein dann trotzdem trocken. Allerdings sind einige der besten Weine in der Gärung steckengeblieben und haben dadurch etwas mehr als 11 Gramm Restzucker. Sie dürfen sich nicht nicht GG nennen, sondern nur Große Lage. Weil sie aber den GG nahekommen, sind sie trotzdem in die Verkostung aufgenommen worden und mit einem * kennzeichnet.
Die edelsüßen Großen Gewächse wurden nicht vorgestellt
Übrigens: Nicht alle Großen Gewächse der Mosel wurden zur Vorpremiere in Wiesbaden angeliefert. Es fehlten zum Beispiel die Weine von Schloß Lieser, Milz Laurentiushof oder Wwe. Thanisch. Die edelsüßen Großen Gewächse (äußerlich erkenntlich daran, dass sie das jeweilige Prädikat, also Auslese, Beerenauslese etc., auf dem Etikett tragen müssen), waren nicht Gegenstand der Probe.
VDP-LogoErhältlich sind die Weine ab 1. September 2013 ab Weingut. Die Preise liegen zwischen 20 und 40 Euro pro Flasche.
Hinweis: Am Montag, den 2. September 2013, präsentieren circa 100 Weingüter ihre GG in Berlin in der Gemäldegalerie im Kulturforum am Matheikirchplatz (11 – 16 Uhr). Am Sonntag, den 15. September 2013, gastieren die Weingüter in Frankfurt im Gesellschaftshaus des Palmengartens (13 – 18 Uhr). Beide Veranstaltungen richten sich nur an Mitarbeiter aus Gastronomie und Handel. Anmeldung erforderlich beim VDP. Später im Jahr gehen die Weingüter in mehreren großen Städten auf Tour. Diese Präsentationen sind auch für Endverbraucher offen.
Mosel Großes Gewächs 2012
Gemeinde | Lage | Weingut | Charakterisierung | Punkte |
---|---|---|---|---|
Winningen | Röttgen | Heymann-Löwenstein | Stark schieferiges Bouquet mit Klee- und Aprikosenoten, dicht gewoben, schlank, viel Extrakt, reife Säure: ein großer, stilistischer einzigartiger Moselaner | 94 |
Brauneberg | Juffer-Sonnenuhr | Fritz Haag | Zarte Frucht mit einem Hauch von grünem Apfel, strahlende Säure, feingliedrig, im Hintergrund unverkennbar der Moselschiefer: nahezu perfekter Wein | 94 |
Wiltingen | Scharzhofberger “Pergentskopp”* | Van Volxem | Hochreife, aber frische Beere, die die Wahnsinnssäure fast vergessen lässt: grandioser Wein, geschmacklich gar nicht so weit von trocken entfernt, cremige Textur, voller Nuancen bis hin zu tropischen Früchten. Berauschend, aber immer vornehm. | 94 |
Saarburg | Rausch “Diabas”* | Forstmeister Geltz-Zilliken | Großer, vielleicht nicht ganz botrytisfreier Wein, feiner Edelbeerenton im Hintergrund, aber tolles Spiel zwischen Säure und Restsüße, bescheiden auftretend, aber grandios | 94 |
Winningen | Uhlen “Blaufüßer Lay” | Heymann-Löwenstein | Mineralisch-erdig, zurückhaltendes Bouquet, saftige, präzise Frucht mit Löwenzahn- und Pfirsichnoten, getragen von reifer Säure, hervorragend gelungener, geradezu atemberaubender Wein | 93 |
Winningen | Uhlen “Laubach” | Heymann-Löwenstein | schiefriger Riesling, nicht üppig, sonder straff gewoben mit klar konturierter Frucht, perfekte Balance: eigenwilliger, aber begeisternder Wein, einzigartig. | 93 |
Graach | Himmelreich | Willi Schaefer | Relativ trockener Wein mit kesser Säure, die wie ein Pfeil zusticht, aber auch mit hohen Extrakten: großer, extremer Riesling mit eigenwilligem Stil, der vermutlich nicht jeden gelcihermaßen begeistert | 93 |
Bernkastel | Doctor | Geheimrat J. Wegeler | Sehr homogener Wein ohne Ecken und Kanten, gut zusammengewachsen, natürliche Harmonie, hohe Extrakte, nie banal: beste Prognose | 93 |
Ockfen | Bockstein | St. Urbans-Hof | Weicher, fast cremiger Wein mit geschliffener Frucht und reifer Säure, nuancenreich, tiefgründig: so gut kann trockener Moselriesling sein! | 93 |
Saarburg | Rausch | Forstmeister Geltz-Zilliken | Ein Wein wie ein leichtfüssig getanztes Duett: zartduftig, feinfruchtig, von kühler Mineralik und kristalliner Säure geprägt, wie immer bei Zilliken von einer feinen Restspüße konterkariert. Meisterhaft. | 93 |
Kanzem | Altenberg* | van Volxem | Sehr spät gelesener, konzentrierter und doch leichter Wein mit reichem Aromenpalette, von reifem Apfel über Grapefruit bis hin zu kandierter Orangenschale, unterlegt mit feinem Schiefernoten. Extraklasse. | 93 |
Hatzenport | Kirchberg | Heymann-Löwenstein | Schiefrig-mineralisch in der Nase, im Hintergrund feine Bisquit- und Kuchennoten , schlanker, aber reicher Wein, tief, mit mit hochreifer Beere, aufregend | 92 |
Pünderich | Marienburg “Rothenpfad” | Clemens Busch | Für einen Moselriesling relativ stoffig und reich, mineralisch-würzig am Gaumen, feines Spiel zwischen Säure und Extraksüße: ein Wein mit ganz eigener Handschrift | 92 |
Pünderich | Marienburg “Fahrlay” | Clemens Busch | Kernig, saftig, leicht phenolischen Komponente und donnernden Säure: nicht sonderlich eleganter, aber substantieller Wein mit donnernder Säure, beste Anlagen | 92 |
Pünderich | Marienburg “Falkenlay” | Clemens Busch | Apfelig und kräuterwürzig mit zarter Schiefernote im Hintergrund, am Gaumen spielerisch und leicht, kraftvolle Säure, fein ziseliert | 92 |
Wehlen | Sonnenuhr | Dr. Loosen | Feiner, mineralischer Riesling, ausgewogen, differenziert, mit unverschämt kräftiger Säure, die auch durch die Restsüße nicht gebremst wird: Herausforderung für traditionelle Moselaner | 92 |
Brauneberg | Juffer | Fritz Haag | Kleineres der beiden Großen Gewächse mit weniger hochreifen, mehr schotig-apfeligen Noten, die es erlauben, dass das Schieferbouquet besser zum Ausdruck kommt: andere Stilistik, ähnlich hohe Qualität | 92 |
Piesport | Goldtröpfchen | Reichsgraf von Kesselstatt | Kompletter, klassischer Moselriesling der moderat-trockenen Stilrichtung, reife, fast ins Tropische gehende Frucht mit vielen Zitrusnoten, spannungsreich | 92 |
Trittenheim | Apotheke | Grans-Fassian | Rassiger Wein mit viel Zitrusfrucht und einem Hauch karamellisierter Orangenzeste: begeisternder und zugleich origineller Riesling mit ganz eigener Handschrift | 92 |
Leiwen | Laurentiuslay | St. Urbans-Hof | Gut strukturierter, aber auch eleganter Wein mit kräftiger Schiefernote, herzhafter Säure, guten Extrakten: perfekt ausbalancierter, weitgehend trockener Riesling, großer Genuß | 92 |
Ayl | Schonfels | Peter Lauer | Der substantiellere der beiden Großen Gewächs von Lauer, von 100jährigen Rebstöcken kommend und von spielerischer Leichtigkeit getragen, hochmineralisch, würzig, atemberaubend | 92 |
Wawern | Goldberg* | van Volxem | Goldgelber Wein, aber ohne Botrytis und daher ohne Honigtöne, fast trocken schmeckend: cremig und doch rassig-frisch, dabei hochkomplex, von 120jährigen wurzelechten Reben auf Rotschiefer kommend, riesiges Potenzial | 92 |
Wiltingen | Gottesfuss* | van Volxem | Noch etwas krautige Nase, am Gaumen druckvoll mit hochfeiner, samtiger Frucht, disziplinierter Fülle: noch etwas verschlossen, aber mit riesigem Potenzial | 92 |
Pünderich | Marienburg | Clemens Busch | Relativ voller Wein mit zarten Honigtönen im Hintergrund, saftig, stoffig, mit packender Säure: rustikal im besten Sinne des Wortes | 91 |
Graach | Josephshöfer | Reichsgraf von Kesselstatt | Stoffiger, leicht cremiger Wein mit viel Extrakt und gut gepufferter Säure, eher reife- als säuredominiert, mittlerer Spannungsbogen | 91 |
Wehlen | Sonnenuhr | Geheimrat J. Wegeler | Zartfruchtig, feingliedrig, ausdrucksvoll: für einen trockenen Moselriesling eindrucksvoll | 91 |
Bernkastel | Lay | Dr. Loosen | Herrlich saftiger, spannungsreicher Wein, apfelig und leicht schotig zugleich mit schiefrigen Untertönen: im Duft animierender, auf der Zunge überzeugender Wein | 91 |
Brauneberg | Juffer-Sonnenuhr | Reichsgraf von Kesselstatt | Feiner, spannungsreicher Wein mit erdiger Würze, rassiger Säure, natürlicher Eleganz | 91 |
Ürzig | Würzgarten | Dr. Loosen | Viel Kräuterwürze bei kühler mineralischer Frucht und kräftiger, aber nicht extremer Säure: schöner, ja begeisternder Riesling aus einem speziellen Terroir | 91 |
Wintrich | Ohligsberg | Reinhold Haart | Präziser, sauber gearbeiteter Wein, stoffig mit glasklarer Frucht, homogen ohne ins Extrem zu gehen | 91 |
Piesport | Kreuzwingert | Reinhold Haart | Herber, beim ersten Schluck etwas temperamentlos wirkender Wein, beim zweiten jedoch überzeugender, kompakter Wein mit eigener Stilistik: ideasl für Trockentrinker | 91 |
Piesport | Goldtröpfchen | Reinhold Haart | Saftig-voller Riesling mit mineralischen Untertönen, viel reifer Pfirsich, ein bisschen grüner Apfel, mitreißende Säure: relaitv trockener Wein | 91 |
Dhron | Hofberg | Grans-Fassian | Viel gelber Pfirsich mit kräftigen Zitrusnoten, schotige Würze, feine Mineralik: gradliniger, relativ trockener Wein, bestens fundiert, macht richtig Spaß | 91 |
Leiwen | Laurentiuslay | Grans-Fassian | Raffinierter, leichtfüssiger Wein mit reifer Frucht, feiner Beere, kraftvoll und noch feingliedriger als Grans’ Apotheke | 91 |
Ayl | Kupp | Peter Lauer | Zartfruchtiger, leicht schiefriger Riesling, verspielt, spannungsreich, fast cremig: Saarriesling at ist best | 91 |
Ockfen | Bockstein | von Othegraven | Kühle schiefrige Mineralik, angedeutete Frucht, robuste Säure, durch eine feine Restsüße abgepuffert: toller, keinen Moment langweiliger Wein | 91 |
Schoden | Saarfeilser | Peter Lauer | Wilder, ungestümer Wein mit packender Mineralik, großer Spannungsbogen, individueller Charakter | 91 |
Wiltingen | Volz* | van Volxem | Bouquet von Apfel, Orangen, Klee, dazu eine freche Säure, die den Wein trotz Restsüße erstaunlich trocken erscheinen läßt: der straffste, gradlinigiste Lagen-Riesling des Gutes | 91 |
Erden | Prälat | Dr. Loosen | Schöner, ausgewogener Riesling, kühle Frucht, mitreißende Säure, geschliffen | 90 |
Graach | Himmelreich | Dr. Loosen | Ein bisschen grüner Apfel, ein bisschen reifer Pfirsich: spannender, gut ausbalancierter Wein mit der bei diesem Weingut häufig anzutreffenden leichten Restsüße | 90 |
9Wehlen | Sonnenuhr | Reichsgraf von Kesselstatt | Vollmundig, saftig, herzhaft mit reicher, reifer Beere, schiefrig-erdigen Noten, kräftiger, aber reifer Säure und feiner Restsüße | 90 |
Bernkastel | Lay “Grand Ley” | S. A. Prüm | Stoffiger, gut zusammengewachsener Wein mit viel Schmelz und attraktiver Frucht, etwas rohe Säure | 90 |
Kasel | Nies’chen | Reichsgraf von Kesselstatt | Leichter, spielerischer Wein, zartfruchtig, herzhaft mit viel Mineralität, elegant statt üppig | 90 |
Kanzem | Altenberg Scharzhofberger | von Othegraven | Schlanker, sehr rassiger Wein mit donnernder Säure, handwerklich präzise und gut gearbeitet, es fehlt vielleicht der letzte Kick | 90 |
Oberemmel | Hütte | von Hövel | Sehr sauberer, grundsolider Wein mit viel Finesse, aber als Grosses Gewächs noch nicht ganz an die Spitzen der Saar heranreichend | 89 |
Erden | Treppchen | Dr. Loosen | Saftig, fruchtig, reif mit zarter Restsüße: ohne Fehl und Tadel, aber auch ohne große Höhepunkte | 88 |
Wehlen | Sonnenuhr “Alte Reben” | S. A. Prüm | Rustikaler, etwas ungeschliffener Wein, hohe Reife, aber nicht sonderlich präzise | 88 |
Eitelsbach | Karthäuserhofberg | Karthäuserhof | Leicht dropsige Frucht, rohe Säure, wenig Schliff: ernüchterndes Grosses Gewächs | 88 |
Scharzhofberger | von Hövel | Gradlinig, schnörkellos, mächtig, dennoch etwas brav für den Umstand, dass der Wein aus der besten Rieslinglage an der Saar kommt | 88 | |
Graach | Dompropst “Prevot” | S. A. Prüm | Etwas harmloser Wein mit dropsiger Frucht und roh wirkender Säure: zu wenig für ein Grosßes Gewächs | 87 |