Gianfranco Soldera ist tot

Der berühm­te Brunello-Produzent starb heu­te mor­gen gegen 10.30 Uhr durch einen Auto­un­fall in den Wein­ber­gen. Er war mit sei­nem SUV in einen Gra­ben gera­ten. Die her­bei­ge­ru­fe­nen Ret­tungs­sa­ni­tä­ter ver­mu­ten, dass er einen Schwä­che­an­fall oder eine Herz­at­ta­cke erlit­ten habe. Sold­e­ra wur­de 82 Jah­re alt.

Zur Zeit fin­det in Mon­tal­ci­no das all­jäh­ri­ge „Ben­ven­uto Bru­nel­lo“ statt, die Vor­stel­lung des neu­en Jahr­gang 2014. Hun­der­te von Jour­na­lis­ten und Pro­du­zen­ten hat­ten sich gera­de auf der Piaz­za ver­sam­melt, um eine Jahr­gang­ka­chel am Uhren­turm anzu­brin­gen, als die Nach­richt die Anwe­sen­den erreichte.

Sold­e­ra war ein streit­ba­rer und umstrit­te­ner Brunello-Erzeuger. Er mach­te kei­nen Hehl dar­aus, dass er die Bru­nel­lo der meis­ten ande­ren Erzeu­ger für unzu­rei­chend hielt, sei­nen eige­nen hin­ge­gen als Modell eines „ech­ten“ Bru­nel­lo ansah. Die Märk­te folg­ten ihm. Kein ande­rer Bru­nel­lo di Mon­tal­ci­no erziel­te so hohe Prei­se wie der sei­nes Wein­guts Case Basse.

Schlag­zei­len mach­te das Wein­gut 2012, als ein ehe­ma­li­ger Ange­stell­ter aus Rache nachts in den Kel­ler ein­drang und die Ven­ti­le aller Holz­fäs­ser öff­ne­te. Sold­e­ra ver­lor fünf Jahr­gän­ge sei­nes Weins. Die Mit­glie­der des Kon­sor­ti­ums Bru­nel­lo di Mon­tal­ci­no boten ihm als Sofort­hil­fe meh­re­re Hek­to­li­ter Bru­nel­lo aus ihren Bestän­den an, was Sold­e­ra empört ablehn­te. Es kam zum Bruch mit dem Kon­sor­ti­um. Sold­e­ra trat aus und ent­schloß sich, sei­ne Wei­ne künf­tig als IGT (Land­wein) auf den Markt zu bringen.

Sold­e­ra hin­ter­läßt sei­ne Frau Gra­zi­el­la sowie einen Sohn und eine Toch­ter. Ob sie das 23 Hektar-Weingut wei­ter­füh­ren, ist offen.

 

 

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