Schock für die österreichische Weinszene: der burgenländische Spitzenwinzer Gerald Leberl ist tot. Der 36jährige Rotweinspezialist aus Großhöflein starb am späten Samstagnachmittag bei einem Fallschirmsprung in Ungarn. Nur wenige seiner Kollegen wussten, dass der als ruhig und zurückhaltend geltende Leberl ein waghalsiger Base Jumper war.
Als er in 1.200 Metern die Leine zog, öffnete sich der Hauptfallschirm nicht. 300 Meter über dem Boden zog er dann den Notfallschirm. Doch dieser ging nur zur Hälfte auf. Leberl stürzte nahezu ungebremst in ein Weizenfeld. Reanimierungsversuche blieben erfolglos.
Anton Kollwentz: „Ich bin geschockt“
Die Nachricht vom Tod des bekannten Winzers verbreitete sich in Österreich wie ein Lauffeuer. Die meisten seiner Kollegen wussten nichts von Leberls riskantem Hobby. Doch galt der Junggeselle als überaus vorsichtiger und umsichtiger Mensch, der auch beim Springen nichts dem Zufall überließ. Die Wiener Kronenzeitung zitierte Leberls Nachbar Anton Kollwentz: „Ich will das einfach nicht glauben. Wir haben gemeinsam Feste veranstaltet und miteinander Weihnachten gefeiert. Ich bin geschockt.“
Zum Internationalen World Peace Day am 21. September 2012 hatte Leberl zu einem Friedenssprung von der ITW-Wand im italienischen Arco am Gardasee aufgerufen. Base Jumper aus aller Welt waren dem Aufruf gefolgt. Schlechte Wetterbedingungen verhinderten allerdings, dass es zu einem Rekordsprung von 21 Teilnehmern kam.
International erfahrener Winzer
Leberl hinterlässt Vater Josef und Mutter Anneliese, die sich vorwiegend um die 22 Hektar Weinberge kümmern. Bruder Alexander ist für den Verkauf zuständig.