Gerald Leberl sprang in den Tod

Der österreichische Winzer Gerald Leberl
Schock für die österreichische Weinszene: der burgenländische Spitzenwinzer Gerald Leberl ist tot. Der 36jährige Rotweinspezialist aus Großhöflein starb am späten Samstagnachmittag bei einem Fallschirmsprung in Ungarn. Nur wenige seiner Kollegen wussten, dass der als ruhig und zurückhaltend geltende Leberl ein waghalsiger Base Jumper war.

Schock für die öster­rei­chi­sche Weinsze­ne: der bur­gen­län­di­sche Spit­zen­win­zer Gerald Leberl ist tot. Der 36jährige Rot­wein­spe­zia­list aus Groß­höf­lein starb am spä­ten Sams­tag­nach­mit­tag bei einem Fall­schirm­sprung in Ungarn. Nur weni­ge sei­ner Kol­le­gen wuss­ten, dass der als ruhig und zurück­hal­tend gel­ten­de Leberl ein wag­hal­si­ger Base Jum­per war.

Der österreichische Winzer Gerald LeberlNoch am Sams­tag­vor­mit­tag war er gese­hen wor­den, wie er im Vor­gar­ten des elter­li­chen Anwe­sens in Groß­höf­lein bei Eisen­stadt sei­nen Fall­schirm zusam­men­fal­te­te. Danach fuhr er ins unga­ri­sche Ferös­zent­mik­los, um dort mit 19 Mit­glie­dern des Fallschirmsprung-Vereins Impact Free­fly auf 5.500 Metern Höhe auf­zu­stei­gen. Leberl sprang als dritter.

Als er in 1.200 Metern die Lei­ne zog, öff­ne­te sich der Haupt­fall­schirm nicht. 300 Meter über dem Boden zog er dann den Not­fall­schirm. Doch die­ser ging nur zur Hälf­te auf. Leberl stürz­te nahe­zu unge­bremst in ein Wei­zen­feld. Reani­mie­rungs­ver­su­che blie­ben erfolglos.

Anton Kollwentz: „Ich bin geschockt“

Die Nach­richt vom Tod des bekann­ten Win­zers ver­brei­te­te sich in Öster­reich wie ein Lauf­feu­er. Die meis­ten sei­ner Kol­le­gen wuss­ten nichts von Leberls ris­kan­tem Hob­by. Doch galt der Jung­ge­sel­le als über­aus vor­sich­ti­ger und umsich­ti­ger Mensch, der auch beim Sprin­gen nichts dem Zufall über­ließ. Die Wie­ner Kro­nen­zei­tung zitier­te Leberls Nach­bar Anton Koll­w­entz: „Ich will das ein­fach nicht glau­ben. Wir haben gemein­sam Fes­te ver­an­stal­tet und mit­ein­an­der Weih­nach­ten gefei­ert. Ich bin geschockt.“

Etikett Leberl Peccatum 2009Gerald Leberl war ein wag­hal­si­ger, aber erfah­re­ner Sprin­ger. Am liebs­ten sprang er von hohen Fels­wän­den, Brü­cken oder Hoch­häu­sern. Base Jum­ping war sein Haupt­hob­by. Im Inter­net kur­siert ein Video, das ihn vor zwei Jah­ren bei einem Sprung von einer 600 Meter hohen Fels­wand im schwei­ze­ri­schen Lau­ter­brun­nen zeigt. Aber Leberl hat­te auch schon zahl­rei­che Sprün­ge aus grö­ße­ren Höhen aus dem Flug­zeug absolviert.

Zum Inter­na­tio­na­len World Peace Day am 21. Sep­tem­ber 2012 hat­te Leberl zu einem Frie­dens­sprung von der ITW-Wand im ita­lie­ni­schen Arco am Gar­da­see auf­ge­ru­fen. Base Jum­per aus aller Welt waren dem Auf­ruf gefolgt. Schlech­te Wet­ter­be­din­gun­gen ver­hin­der­ten aller­dings, dass es zu einem Rekord­sprung von 21 Teil­neh­mern kam.

International erfahrener Winzer

Gerald LeberlGerald Leberl hat­te das elter­li­che Wein­gut (das Mit­glied der Ver­ei­ni­gung Renom­mier­te Wein­gü­ter Bur­gen­land ist) bereits als 21Jähriger von sei­nem Vater über­nom­men. Wäh­rend meh­re­rer Stu­di­en­auf­ent­hal­te in Frank­reich, Ita­li­en, Spa­ni­en, Aus­tra­li­en und Bor­deaux hat­te er inter­na­tio­na­le Erfah­run­gen vor allem im Rot­wein­sek­tor gesam­melt. Sei­ne Rot­wein­cu­vée Pec­ca­tum (Blau­frän­kisch, Zwei­gelt, Caber­net Sau­vi­gnon) gehört zu den bes­ten bur­gen­län­di­schen Rot­wei­nen, sein Blau­frän­kisch Glo­ri­en­schein von der höchs­ten Rie­de im Lei­tha­ge­bir­ge zu den feins­ten und lang­le­bigs­ten Wei­nen die­ser Sorte.

Leberl hin­ter­lässt Vater Josef und Mut­ter Anne­lie­se, die sich vor­wie­gend um die 22 Hekt­ar Wein­ber­ge küm­mern. Bru­der Alex­an­der ist für den Ver­kauf zuständig.

2 Kommentare

  • RIP Gerald

    Pecat­tum 2009 getrun­ken Som­mer 2011 auf Sylt, Bur­gen­land soll­te stolz auf solch einen Win­zer sein. Wie wird das Unter­neh­men weiterlaufen? 

    Trotz all die­sen óffe­nen Fra­gen, Rest in Peace.

  • bit­te in zukunft bes­ser erkun­di­gen bevor ihr berich­te schreibts:

    “Base For Peace” – Natio­nal Base jump record for “Peace One Day” (Mon­te Brento)
    To bring more awa­re­ness for the UN peace day (21 of Sep­tem­ber) 21 jum­pers from arround the world jum­ped at once from Mon­te Bren­to (Ita­ly).
    This is a new ita­li­an record! Rea­li­zed at 11. Sep­tem­ber 2010.

    http://www.youtube.com/watch?v=b-DJObHWE4I&feature=related

    viel spass beim schaun – mein pos­ting macht gerald zwar nicht mehr leben­dig – aber ich weis wie STOLZ er auf die­ses pro­jekt war
    werd dich NIE ver­ges­sen mein bub – dein pudel

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