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George T. Stagg 16y LOT B 2005 – ein kurioser Whisky aus der Buffalo Trace Distillery

George T. Stagg ist eine limitierte Produktionsreihe aus der Buffalo Trace Brennerei und Teil der eigenen „Antique Collection“. Normalerweise kommt seit 2002 immer nur eine Abfüllung pro Jahr auf den Markt – mit Ausnahme von 2005. Diese zweite „Spring 2005 Lot B – non Kentucky Release“ haben wir heute für euch im Glas. Lasst euch überraschen.

BarrelGeorge T. Stagg wurde 1835 in Kentucky geboren und hatte maßgeblichen Einfluss auf die heutige Bourbonindustrie. 1878 ging die Brennerei, welche 1857 durch Daniel Swigert erbaut wurde, in seinen Besitz über und galt fortan als die Beste der Besten. So stieg Stagg zum weltweit führenden Bourbonproduzenten auf. 1904 wurde die Destillerie dann auch schließlich in George T. Stagg umgetauft und trägt heute den Namen Buffalo Trace.

Während der Prohibition wurde es der Brennerei sogar erlaubt, medizinischen Alkohol herzustellen, was das Überleben in der „trockenen“ Zeit sicherte. Heute tragen besondere, unfiltrierte und unverschnittene Einzelabfüllungen die Namen der ehemaligen Eigentümer und Brennmeister wie George T. Stagg, Elmer T. Lee oder auch Benjamin Blanton. Im Jahr 2000 erlangte die Brennerei den heißbegehrten Titel „Distillery of the year“!

Tasting Notes


George T. Stagg 16y 1988-2005 Buffalo Trace Dist. LOT B 131.8 proof – 65.9%George T. Stagg 16y 1988-2005 Buffalo Trace Dist. LOT B 131.8 proof – 65.9%
87

Farbe: Amontillado Sherry
Nase: Ölig, schwere Ledernoten, Farbe, Holz, Möbelpolitur, synthetisch, Terpentin, Gummi und Kleber. Dazu Orangen-Vanille und leicht fruchtige Brombeeraromen sowie wilde Kirschen.
Geschmack: Brombeeren, Orangen mit getrockneten Orangenschalen, Tic-Tac, Kleister und Klebernoten. Gezuckerter Mais mit Honig und holzige Tanine, schwarzer Pfeffer und Hustenbonbon.
Finish: Lang, trocken pfeffrig, würzig und holzig. Dazu eine leichte Süße von Amarenakirschen. Erinnert an eine Arztpraxis – Desinfektionsmittel.
Bemerkung: So etwas „Extremes“ hatten wir bis dato selten! Sehr zweigeteilt, wobei die Nase trotz aller synthetischen Aromen gar nicht mal übel ist. Es zieht sich eine zart fruchtig-süße Brombeer-, Kirsch- und Orangennote bis zum Finish durch, jedoch wird diese fast vollkommen bitter überlagert. Ein echt irres Teil!
87 Punkte (Nase: 88 / Geschmack: 87 / Finish: 85)


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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