Genossen fürs kleine Budget

Von Ries­ling bis Syrah: fünf Pfäl­zer Wei­ne unter 10 Euro:

Die Win­zer­ge­nos­sen­schaf­ten spie­len in der Pfalz eine nicht zu unter­schät­zen­de Rol­le. 11 Koope­ra­ti­ven mit rund 2000 Mit­glie­dern bewirt­schaf­ten rund 15 Pro­zent der 23000 Hekt­ar Reb­flä­che der Pfalz. Ihre Geschich­te geht auf das Ende des 19. Jahr­hunds­rets zurück, als die Grün­dung von land­wirt­schaft­li­chen Genos­sen­schaf­ten ein Gebot der Stun­de war. Über lan­ge Zeit gal­ten Gen­pos­sen­schaf­ten als Lie­fe­rant ein­fa­cher Qua­li­tä­ten für jeden Tag. Doch das ändert sich zuneh­mend. Auch die Pfäl­zer Win­zer­ge­nos­sen­schaf­ten sind in Bewe­gung. Die Qua­li­tät ihrer Pro­duk­te wird immer respek­ta­bler, ohne, dass die Prei­se in glei­chem Maße stei­gen. Mehr Wein fürs Geld bekommt man nicht oft. Seni­or Edi­tor Jos­si Loibl hat fünf Emp­feh­lun­gen zusam­men­ge­stellt, die alle unter zehn Euro kos­ten und so das Bud­get nicht strapazieren.

Win­zer­ver­ein Deidesheim

Fri­sche Liaison

2021 Rivaner/Silvaner tro­cken „Wir mit Dir – Edi­ti­on SL“, Wach­ten­burg Winzer

„Ich mit Dir“ könn­te der Wein von den Wach­ten­burg Win­zern auch hei­ßen: Der boden­stän­di­ge Sil­va­ner geht hier mit dem duf­ti­gen Riva­ner (Müller-Thurgau) eine geglück­te Liai­son ein: Mit Frucht (Melo­ne, Apfel) und kräu­te­ri­gen Noten sowie einem beschwing­ten, trin­ki­gen Auf­tritt ist er ein will­kom­me­ner Ape­ri­tif und passt zu fei­nen kal­ten Häpp­chen. 7 Euro bei www.weinland-wachtenburg.de.

Frucht und Schmelz

2019 Char­don­nay tro­cken „Edi­ti­on“, WG Kallstadt

Die Kall­stad­ter Win­zer­ge­nos­sen haben den Mut, ihren Char­don­nay zwei Jah­re nach der Lese frei­zu­ge­ben; und der wird belohnt. Der Wein zeigt exo­ti­sche Frucht, dazu Kraft und viel Schmelz an Gau­men. Er schmeckt als Solist, aber auch zu gebra­te­nem Fisch und hel­lem Fleisch, vor allem, wenn’s ein wenig pikant wird. 9,60 € bei www.wg-kallstadt.de.

Berühm­te Lage

2021 Fors­ter Unge­heu­er Ries­ling Spät­le­se tro­cken, Fors­ter Winzerverein

Das Unge­heu­er ist eine der pro­mi­nen­tes­ten Lagen der Pfalz, wenn nicht Deutsch­lands. Der weit­aus über­wie­gen­de Teil des Hangs mit Böden vul­ka­ni­schen Ursprungs ist mit Ries­ling bepflanzt. Und wie­der­um ein guter Teil davon wird von den Mit­glie­dern des Fors­ter Win­zer­ver­eins bewirt­schaf­tet. Ihre tro­cke­ne Spät­le­se zeigt typi­sche Pfir­sich­frucht dazu auch stei­ni­ge Noten und einen char­man­ten Hauch Süße. Passt zu fei­nem Fisch, aber auch nicht zu schar­fer Asia-Küche. 8,95 € bei www.forster-winzer.de

Hoff­nungs­trä­ger

2020 Syrah tro­cken „Edi­ti­on“, Wein­welt Herrenberg-Honigsäckel, Ungstein

Auf Syrah ruhen in der Pfalz vie­le Hoff­nun­gen. Die aus dem Süden Frank­reichs stam­men­de rote Sor­te kommt bes­tens mit Tro­cken­heit und Hit­ze zurecht und gerät dabei nicht zu aus­la­dend. Einen Beweis tre­ten die Her­ren­ber­ger Win­zer mit ihrer „Edi­ti­on“ an. Mit fei­nem Kirsch­duft und Vanil­len­o­ten, mit einem Gramm Rest­zu­cker kon­se­quent tro­cken aus­ge­baut und rei­fen Gerb­stof­fen  ist er ein natür­li­cher Ver­bün­de­ter der Wild­kü­che, schmeckt aber auch zu herz­haf­ten vege­ta­ri­schen Gerich­ten etwa mit Kür­bis und Maro­nen. 9,90 € bei www.weinwelt-ungstein.de

Win­zer­ver­ein Deidesheim

Wel­ten­bumm­ler

2020 Mer­lot tro­cken „Im Eichen­fass gereift“, Win­zer­ver­ein Deidesheim

Mer­lot stammt aus Bor­deaux und ist ein Wel­ten­bumm­ler, der es sich auch in der Pfalz zuneh­mend gemüt­lich macht. Gera­de in war­men Jah­ren wie 2020 spielt er sein ein­neh­men­des Wesen aus, wie der von den Her­ren­ber­ger Genos­sen, die ihn sogar bio­lo­gisch an- und aus­bau­en: mit sat­ter Frucht, Röst­no­ten von der Rei­fung im Holz­fass und rei­fen Gerb­stof­fen. Zu kräf­ti­gen Fleisch­ge­rich­ten und Hart­kä­se. Um 8 Euro unter www.winzervereindeidesheim.de

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