Die Trauben stammen aus Frankreich, der Kellermeister ist ein Franzose, und hergestellt werden die Sekte ausnahmslos nach der méthode champénoise, wie das klassische Flaschengärverfahren genannt wird. Auf dem Etikett aber steht „Hergestellt in Deutschland“. Nach europäischem Weinrecht muss ein Sekt nach dem Land benannt werden, in dem er produziert wurde. Und die Keller der Geldermann Privatsektkellerei befinden sich in der badischen Kleinstadt Breisach, nur 500 Meter vom Rhein und damit von der Grenze zu Frankreich entfernt – aber eben in Deutschland. Bis vor wenigen Jahren gehörte Geldermann zum Champagnerhaus Deutz. Die Trennung erfolgte 1995. Seitdem operiert Geldermann unabhängig von der Muttergesellschaft. Geblieben ist das Bekenntnis zum französischen Savoir Vivre, also zum guten Essen und Trinken.
Den Weg auch in die Regale des Weinfachhandels gefunden
Geldermann ist einer der größeren, aber nicht der ganz großen deutschen Sektproduzenten. Knapp drei Millionen Flaschen verlassen jedes Jahr die historischen Keller in der Breisacher Altstadt. Auch die einfachen Sekte des Hauses, die den größten Teil der Produktion ausmachen, stehen deutlich über anderen Markensekten, qualitativ und preislich. Darüber hinaus haben die Breisacher immer auch Premium-Sekte produziert, die bei Kennern seit Jahren hohes Ansehen genießen und die Lücke zu internationalen Schaumweinen schließen. Als Premium-Produzent wurde Geldermann 2003 von der Rotkäppchen-Gruppe erworben, die sich mit ihren meist hoch dosierten, restsüssen Sekten vor allem im Preiseingangsbereich tummelt. Die Jahrgangssekte sind das i-Tüpfelchen des Geldermann-Sortiments. Gerade sind die 2016er Jahrgänge erschienen: ein Brut und ein Rosé Brut, beide erzeugt aus Chardonnay und Pinot Noir, beide drei Jahre auf der Hefe gelegen, um Eleganz und Cremigkeit zu entwickeln. Ihnen ist es gelungen, auch den Weg in die Regale des Weinfachhandels zu finden. Preislich liegen sie unter 15 Euro.
2016 Geldermann Jahrgangssekt Brut
Strohgelb mit goldenen Reflexen, sehr feine Perlage, in der Nase Brioche und Salzcracker, im Hintergrund feine Noten von Apfeltarte und Zitronen-Geleefrucht, milde, aber lebendige Säure, filigraner Körper, harmonisch.
2016 Geldermann Jahrgangssekt Rosè Brut
helle, lachsrote Farbe, zartfruchtiges Bouquet mit Anklängen an Himbeere und Himbeer-Macaron, am Gaumen relativ körperreich, saftig, schmelzig, weich mit kräftiger Mousse und anhaltender Perlage, anspruchsvoll.