Der französische Restaurantführer Gault&Millau wurde zu 100 Prozent an eine russische Familie verkauft. Das meldete unter anderem die Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ). Côme de Chérisey, seit sieben Jahren Direktor von Gault&Millau, verkündete den Verkauf. Als Grund nannte er notwendige Investitionen, um die von ihm angestoßene digitale Entwicklung voranzutreiben.
Kaufpreis unbekannt – russische Großbank im Hintergrund
Über den Kaufpreis für den Gault&Millau wurde nichts publik gemacht. Allerdings ist bekannt, dass es sich beim neuen Besitzer um eine Unternehmerfamilie aus dem Umfeld der russischen Großbank VTB handelt, welche zu 60 Prozent dem russischen Staat gehört. Neuer Direktor des Restaurantführers wird Jacques Bally, der seit 2016 schon Co CEO von Gault&Millau Russland war. Er versprach: „Wir bleiben den historischen Werten und Grundlagen treu, die Gault&Millau zum Wegbereiter der ’nouvelle cuisine‘ gemacht haben, und wir haben große Projekte in Frankreich und im Ausland.”
Über Gault&Millau
Der Restaurantführer wurde 1969 von den französischen Journalisten Henri Gault und Christian Millau gegründet, die ihn zunächst nur in Frankreich und später auch in Österreich, der Schweiz und Deutschland herausgaben. In den Restaurant-Guides findet sich ein Punktesystem mit einer Skala von 11 (durchschnittliche Küche) bis 20 Punkten (weltbeste Gourmet-Restaurants). Neben den Punkten werden bis zu vier Kochmützen vergeben, die im Guide inklusive einer ausführlichen Restaurantbesprechung zu finden sind.