Gambero Rosso 2014, Teil 2: Südtirol, Veneto, Friaul

Gambero Rosso 2014 - Südtirol, Veneto, Friaul
In Teil 2 unserer Vorabveröffentlichung der 3-Gläser-Weine des maßgeblichen italienischen Weinführers Gambero Rosso nennen wir die Siegerweine aus dem Norden Italiens samt Marken, Umbrien und Kampanien.

Die Infla­ti­on an Top­wei­nen – ver­meint­li­chen und ech­ten – geht wei­ter. Wie es sich für Ita­li­en gehört, strei­ten die Regi­ons­ver­ant­wort­li­chen des Wein­füh­rers Gam­be­ro Rosso um jeden Platz mehr auf dem Trepp­chen. Süd­ti­rol und Vene­ti­en haben dies­mal ihr Kon­tin­gent aus­ge­wei­tet, und auch die Lom­bar­dei ist dank der immer bes­se­rer wer­den­den fla­schen­ver­go­re­nen Franciacorta-Schaumweine stark im Auf­wind. Umbri­en und Kam­pa­ni­en kom­men dage­gen nicht vor­an. Rich­tig deut­lich wird die Infla­ti­on an Top­wei­nen aber erst nächs­te Woche, wenn weinkenner.de die Sie­ger­lis­ten für das Pie­mont und die Tos­ka­na ver­öf­fent­licht. Offi­zi­ell sind sie noch geheim. Wir aber haben sie bereits. Es bleibt also spannend.

SÜDTIROL


  • 2010 Süd­ti­ro­ler Caber­net Sau­vi­gnon „Lafòa“, Kel­le­rei Schreckbichl
  • 2012 Süd­ti­ro­ler Gewürz­tra­mi­ner „Cre­scen­do Aureus“, Ritterhof
  • 2012 Süd­ti­ro­ler Gewürz­tra­mi­ner „Kas­te­laz“, Ele­na Walch
  • 2012 Süd­ti­ro­ler Gewürz­tra­mi­ner „Nuss­bau­mer“, Kel­le­rei Tramin
  • 2012 Süd­ti­ro­ler Kal­te­rer See Clas­si­co Supe­rio­re „Leuch­ten­burg“, Erste+Neue
  • 2010 Süd­ti­ro­ler Lag­rein „Abtei Muri“ Riser­va, Kel­le­rei Con­ven­to Muri-Gries
  • 2011 Süd­ti­ro­ler Lag­rein „Taber“ Riser­va, Kel­le­rei Bolzano
  • 2010 Süd­ti­ro­ler Gold­mus­ka­tel­ler Pas­si­to „Sere­na­de“, Kel­le­rei Kaltern
  • 2011 Süd­ti­ro­ler Mos­ca­to Rosa, Franz Haas
  • 2011 Süd­ti­ro­ler Mül­ler Thur­gau „Feld­mar­schall von Fen­ner zu Fenn­berg“, Tiefenbrunner
  • 2011 Süd­ti­ro­ler Weiss­bur­gun­der „Pas­si­on“ Riser­va, Kel­le­rei St. Pauls
  • 2012 Süd­ti­ro­ler Weiss­bur­gun­der „Sir­mi­an“, Kel­le­rei Nals Margreid
  • 2011 Süd­ti­ro­ler Weiss­bur­gun­der „St. Valen­tin“, Kel­le­rei St. Michael-Eppan
  • 2010 Süd­ti­ro­ler Weiss­bur­gun­der „Vor­berg“ Riser­va, Kel­le­rei Terlan
  • 2011 Süd­ti­ro­ler Blau­bur­gun­der „Maz­zon“, Gottardi
  • 2010 Süd­ti­ro­ler Blau­bur­gun­der „Tratt­mann“ Riser­va, Kel­le­rei Girlan
  • 2012 Süd­ti­ro­ler St. Mag­da­le­na „Anthe­os“, Ansitz Waldgries
  • 2011 Süd­ti­ro­ler Sau­vi­gnon „Andri­us“, Kel­le­rei Andrian
  • 2012 Ter­la­ner Weiss­bur­gun­der, Ignaz Niedrist
  • 2012 Ter­la­ner Weiss­bur­gun­der „Eich­horn“, Manincor
  • 2012 Vinsch­gau­er Weiss­bur­gun­der „Son­nen­berg“, Kel­le­rei Meran Burggräfler
  • 2012 Eisack­ta­ler Grau­bur­gun­der, Köfer­er­hof – Gün­ther Kerschbaumer
  • 2012 Eisack­ta­ler Ries­ling, Stras­ser­hof – Han­nes Baumgartner
  • 2012 Eisack­ta­ler Ries­ling „Kai­ton“, Kuen­hof – Peter Pliger
  • 2012 Eisack­ta­ler Syl­va­ner „Prae­po­si­tus“, Klos­ter Neustift
  • 2012 Vinsch­gau­er Weiss­bur­gun­der, Tenu­ta Unter­ortl – Cas­tel Juval
  • 2012 Vinsch­gau­er Ries­ling, Fal­ken­stein – Franz Pratzner

Gambero Rosso 2014 - SüdtirolNoch nie gab es für Süd­ti­rol so vie­le 3-Gläser-Weine wie in der neu­en Aus­ga­be des Gam­be­ro Rosso – Indiz dafür, dass die Süd­ti­ro­ler Wein­wirt­schaft sich auf einem nie da gewe­se­nen Höhen­flug befin­det. Unter den 27 Sie­ger­wei­nen sind 19 Weiß­wei­ne. Damit wird end­lich dem Poten­zi­al die­ses Anbau­ge­biets Rech­nung getra­gen. Und von den 19 Weiß­wei­nen sind acht Weiß­bur­gun­der. Lan­ge haben die Gam­be­ro Rosso-Tester gebraucht, um zu begrei­fen, wo die Stär­ken Süd­ti­rols lie­gen. Nicht bei den Roten und wohl auch nicht bei den Gewürz­tra­mi­nern, auf die die Kri­ti­ker sich lan­ge Jah­re gestürzt und gestützt hat­ten. An der Aus­wahl der Weiß­bur­gun­der selbst ist wenig zu kri­ti­sie­ren. Ich fin­de, dass auch der Weiß­bur­gun­der „Heli­os“ von Graf Pfeil und der „Strah­ler“ vom Stro­blhof aufs Sie­ger­trepp­chen gehört hät­ten. Aber das ist mei­ne per­sön­li­che Mei­nung. Erfreu­lich auch, dass das Eisack­tal und das Vinsch­gau wie­der gut ver­tre­ten sind. Dass Alo­is Lage­der gar nicht auf­taucht, wird den eins­ti­gen Qua­li­täts­pio­nier und heu­ti­gen Biodynamik-Vorreiter schmer­zen. Hof­stät­ter liegt seit Jah­ren mit dem Gam­be­ro Rosso über­kreuz und stellt kei­ne Wei­ne an. Eigent­lich gehör­ten auch der Sau­vi­gnon „Quarz“ und der Lag­rein „Por­phyr“ der Kel­le­rei Ter­lan in die Lis­te. Und ein biss­chen komisch ist es schon, dass Franz Haas immer nur für sei­nen Rosen­mus­ka­tel­ler und nicht für den Wein, für den er berühmt ist, aus­ge­zeich­net wird: den Pinot Nero. Und noch etwas: Wie­der haben es zwei Vernatsch-Weine zu höchs­ten Ehren gebracht: der phä­no­me­na­le St. Mag­da­le­na „Anthos“ von Chris­ti­an Platt­ner (Ansitz Wald­gries) und der Kal­ter­er­see „Leuch­ten­burg“ der Kel­le­rei Ers­te + Neue. Die Vernatsch-Renaissance nimmt Gestalt an. Hin­ter die­sen bei­den Top­wei­nen steht ein  hal­bes Dut­zend ande­rer, die – um ehr­lich zu sein – min­des­tens genau­so gut sind.

 

TRENTINO


  • 2007 Car­menè­re, Tenu­ta San Leonardo
  • 2010 Fra­ta­g­ran­da, Pravis
  • 2010 Gra­na­to, Foradori
  • 2009 Pinot Nero „Rodel Pia­nez­zi“, Pojer & Sandri
  • 2009 Terol­de­go Rot­a­lia­no „Pini“, Rober­to Zeni
  • 2012 Tren­ti­no Mül­ler Thur­gau „Vigna del­le For­che“, La Vis/Valle di Cembra
  • 2006 Tren­to Brut „Alte­ma­si Graal“ Riser­va, Cavit
  • 2008 Tren­to Brut „Domi­ni“, Aba­te Nero
  • 2008 Tren­to Brut Letra­ri Riser­va, Letrari
  • 2008 Tren­to Extra Brut „Per­lé Nero“, Ferrari
  • 2006 Tren­to Rota­ri „Fla­vio“ Riser­va, MezzaCorona

Gambero Rosso 2014 - TrentinoFünf Tren­to DOC-Schaumweine dies­mal – das zeigt, womit das Tren­ti­no punk­ten kann. Zu Recht: Neben der Fran­cia­cor­ta ist die­ses alpi­ne Anbau­ge­biet der her­aus­ra­gen­de Pro­du­zent für fla­schen­ver­go­re­ne Schaum­wei­ne. Und die Lis­te zeigt, dass nicht nur Fer­ra­ri die klas­si­sche Metho­de beherrscht. Auch ande­re Kel­le­rei­en lie­fern aus­ge­zeich­ne­te Schäu­mer. Außer den dies­mal Prä­mier­ten ver­dien­ten eben­so Fratel­li Dori­ga­ti, Bal­ter und das Isti­tu­to San Miche­le mit ihren Tren­to DOC die 3 Glä­ser. Aber wenn immer nur die glei­chen zu Sie­gern erklärt wür­den, wird das Stu­di­um eines Wein­füh­rers lang­wei­lig. Eine Über­ra­schung ist der in 800 Metern Höhe gewach­se­ne Müller-Thurgau von der Kel­le­rei Val­le di Cem­bra (die zum La Vis-Imperium gehört). Aber war­um nicht mal einen Mül­ler? Ich habe einen fünf Jah­re alten „Vigna del­le For­che“ neu­lich getrun­ken – frisch wie am ers­ten Tag und hoch­mi­ne­ra­lisch. Die Teroldego-Weine schei­nen die Gam­be­ro Rosso-Tester dies­mal nicht son­der­lich über­zeugt zu haben, obgleich 2011 ein gro­ßer Jahr­gang war. Viel­leicht klappt es mit die­sen Wei­nen nächs­tes Jahr besser.

 

LOMBARDEI


  • 2009 Fran­cia­cor­ta Brut Blanc de Noirs, Le  Marchesine
  • 2005 Fran­cia­cor­ta Brut Col­le­zio­ne Esclu­si­va Gio­van­ni Caval­le­ri, Cavalleri
  • 2009 Fran­cia­cor­ta Brut Emo­zio­ne, La Villa
  • 2006 Fran­cia­cor­ta Brut Extrê­me Palaz­zo Lana Riser­va, Gui­do Ber­luc­chi & C.
  • 2009 Fran­cia­cor­ta Brut Natu­re, Baro­ne Pizzini
  • 2005 Fran­cia­cor­ta Cuvée Anna­ma­ria Cle­men­ti Riser­va, Ca’ del Bosco
  • 2007 Fran­cia­cor­ta Extra Brut, Lo Sparviere
  • 2006 Fran­cia­cor­ta Extra Brut Vitto­rio Moret­ti Riser­va, Bellavista
  • Fran­cia­cor­ta Natu­re Enri­co Gatti
  • 2006 Fran­cia­cor­ta Pas Dosé 33 Riser­va, Ferghettina
  • 2009 Fran­cia­cor­ta Zero, Con­ta­di Castaldi
  • 2011 Lug­a­na Bro­let­ti­no, Ca’ dei Frati
  • 2012 Lug­a­na Molin, Pro­ven­za – Cà Maiol
  • 2011 Lug­a­na Supe­rio­re Sele­zio­ne Fabio Con­ta­to, Pro­ven­za – Cà Maiol
  • 2011 Oltrepò Pave­se Bar­be­ra Dodi­ci­do­di­ci, Cas­tel­lo di Cigognola
  • 2008 Oltrepò Pave­se Brut Clas­si­co, Monsupello
  • 2009 Oltrepò Pave­se Pinot Nero Brut Clas­si­co 1870, Fratel­li Giorgi
  • 2010 Oltrepò Pave­se Pinot Nero Gior­gio Ode­ro, Frecciarossa
  • 2010 Oltrepò Pave­se Pinot Nero Noir, Tenu­ta Mazzolino
  • 2009 Valtel­li­na Sforz­a­to Ron­co del Pic­chio, San­dro Fay
  • 2010 Valtel­li­na Sfur­sat 5 Stel­le, Nino Negri
  • 2009 Valtel­li­na Sfur­sat Frut­taio Ca’ Riz­zie­ri, Aldo Rainoldi
  • 2010 Valtel­li­na Supe­rio­re Sas­sel­la San Loren­zo, Mame­te Prevostini

Gambero Rosso 2014 - LombardeiMai­land, die Haupt­stadt der Lom­bar­dei, ist eines der wohl­ha­bends­ten Zen­tren Ita­li­ens, war jedoch nie für sei­nen Wein­ver­stand berühmt. Wein­ver­stand und Lie­be zum Wein fand man in der Lom­bar­dei jahr­zehn­te­lang nur da, wo der Wein pro­du­ziert wur­de: im Oltepò Pave­se und im Vatel­li­na. Erst mit dem Auf­stieg des Schaum­wein­ge­biets Fran­cia­cor­ta (zwi­schen Ber­ga­mo und Bre­scia) vor 30 Jah­ren hat sich die Situa­ti­on geän­dert. Heu­te trinkt man den edlen fla­schen­ver­go­re­nen Schaum­wein nicht nur in Rom, Flo­renz, Turin und Padua, son­dern auch in Mai­land. Man trinkt ihn dort sogar so aus­gie­big, dass nur­mehr wenig Fla­schen fürs Aus­land übrig blei­ben. Ent­spre­chend unbe­kannt ist der Fran­cia­cor­ta außer­halb Ita­li­ens. Mit 11 von 23 Eti­ket­ten macht er den Löwen­an­teil in der Lis­te der dies­jäh­ri­gen Sie­ger­wei­ne aus. Aus den jewei­li­gen Sor­ti­men­ten der Schaumwein-Matadore Bel­la­vis­ta, Ca’del Bosco und Caval­le­ri hät­ten auch noch wei­te­re Wei­ne den 3-Gläser-Status gerecht­fer­tigt. Doch die Zahl der Sie­ger­wei­ne ist jetzt schon leicht infla­tio­när. Erfreu­lich, dass Enri­co Gat­ti, La Vil­la, Con­ta­di Gastal­di und vor allem Fer­ghet­ti­na zum Zug gekom­men sind. Befremd­lich dage­gen das Feh­len Mon­te Ros­sa, des­sen Cabuchon sicher einer der größ­ten Fran­cia­cor­ta über­haupt ist. Ob die drei roten Pinot Nero aus dem Oltrepò Pave­se zu Recht den 3-Gläser-Rang inne­ha­ben, kann durch­aus als strit­tig gel­ten. Aber Pinot Nero ist bekannt­lich kein Wein, son­dern eine Lei­den­schaft, und die scheint bei den Gam­be­ro Rosso-Testern dies­be­züg­lich stark aus­ge­prägt zu sein. Auch bei den bra­ven Valtellina-Weinen wird ver­mut­lich nicht jeder Wein­trin­ker nach­voll­zie­hen kön­nen, wes­halb unbe­dingt sie auf dem Trepp­chen ganz oben ste­hen. Ver­mut­lich ist das Votum der Tes­ter auch den heroi­schen Anstren­gun­gen der dor­ti­gen Win­zer geschul­det, die auf den schma­len Ter­ras­sen des Alpen­tals unter erschwer­ten Umstän­den arbei­ten müs­sen. Die 3 Glä­ser für drei völ­lig unty­pi­sche Lugana-Weine sind immer­hin ein Indiz dafür, dass nicht alles Schrott ist, was süd­lich des Gar­da­sees pro­du­ziert wird.

VENETO


  • 2009 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la  Clas­si­co Cal­ca­ro­le, Guer­ri­e­ri Rizzardi
  • 2008 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Cam­po dei Gig­li, Tenu­ta Sant’Antonio
  • 2009 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Clas­si­co, Allegrini
  • 2006 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Clas­si­co, Cav. G. B. Bertani
  • 2006 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Clas­si­co, Zymè
  • 2007 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Clas­si­co Cam­po­lon­go di Tor­be, Masi
  • 2009 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Clas­si­co Pegran­di, Odi­no Vaona
  • 2008 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Clas­si­co Vign. Mon­te Ca’ Bian­ca, Loren­zo Begali
  • 2009 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Clas­si­co Vign. Mon­te Sant’Urbano, Viti­colt­ori Speri
  • 2007 Ama­ro­ne del­la Val­po­li­cel­la Riser­va, Brigaldara
  • 2011 Bar­do­li­no Clas­si­co Brol Gran­de, Le Fraghe
  • Car­tiz­ze Vigna La Rivet­ta, Vil­la Sandi
  • 2009 Col­li Beri­ci Car­mene­re Ora­to­rio di San Loren­zo Riser­va, Inama
  • 2009 Col­li Eug­a­nei Rosso Gemo­la, Vignalta
  • 2010 Col­li Eug­a­nei Rosso Ser­ro, Il Mottolo
  • 2011 Cus­to­za Supe­rio­re Ame­deo, Cavalchina
  • 2011 Cus­to­za Supe­rio­re Ca’ del Magro, Mon­te del Frà
  • 2011 Lug­a­na Supe­rio­re Mol­ceo, Ottella
  • 2010 Mon­tel­lo e Col­li Aso­la­ni Il Rosso dell’Abazia, Ser­a­fi­ni & Vidotto
  • 2001 Recio­to del­la Val­po­li­cel­la Clas­si­co, Giu­sep­pe Quintarelli
  • 2012 Soave Clas­si­co Cam­po Vul­ca­no, I Campi
  • 2011 Soave Clas­si­co La Roc­ca, Leo­nil­do Pieropan
  • 2011 Soave Clas­si­co Le Bine de Cos­tio­la, Tamellini
  • 2011 Soave Clas­si­co Mon­te Alto, Ca’ Rugate
  • 2011 Soave Clas­si­co Mon­te Car­bo­na­re, Suavia
  • 2012 Soave Clas­si­co Mon­te de Toni, I Stefanini
  • 2011 Soave Clas­si­co Staf­or­te, Gra­zia­no Prà
  • 2012 Soave Supe­rio­re Il Casa­le, Ago­s­ti­no Vicentini
  • 2012 Val­d­ob­bia­de­ne Brut „Rive di Col San Mar­ti­no Cuvée del Fon­da­to­re Gra­zia­no“, Merotto
  • 2012 Val­d­ob­bia­de­ne Extra Dry Giu­s­ti­no B., Rug­ge­ri & C.
  • 2012 Val­d­ob­bia­de­ne Rive di Farra di Soli­go Brut Col Cre­das, Adami
  • 2011 Val­po­li­cel­la Clas­si­co Supe­rio­re Cam­po Casal Vegri, Ca’ La Bionda
  • 2010 Val­po­li­cel­la Clas­si­co Supe­rio­re Cam­po­ren­zo, Mon­te dall’Ora
  • 2011 Val­po­li­cel­la Clas­si­co Supe­rio­re Mate­r­ni­go, Fratel­li Tedeschi
  • 2011 Val­po­li­cel­la Clas­si­co Supe­rio­re San­pe­ret­to, Rober­to Mazzi
  • 2009 Val­po­li­cel­la Supe­rio­re, Marion

Gambero Rosso 2014 - VenetoWenig Neu­es im Vene­to, sieht man von dem groß­ar­ti­gen Pro­sec­co von Merot­to ab (die Pro­sec­co aus der DOCG-Ursprungszone hei­ßen jetzt nicht mehr Pro­sec­co, son­dern Val­d­ob­bia­de­ne) und den Val­po­li­cel­la, die den Juro­ren des Gam­be­ro Rosso plötz­lich 3 Glä­ser wert sind. Auch in den Col­li Eug­a­nei tut sich etwas, wenn­gleich die Caber­nets in den Bordeaux-Assemblages dort im Wirk­lich­keit Car­menè­res sind. Die größ­te Über­ra­schung ist, dass der Ama­ro­ne von Dal For­no fehlt. Das ist fast wie eine Sonn­tags­mes­se ohne Vaterunser.

 

FRIAUL


  • 2011 Brai­de Alte, Livon
  • 2006 Breg Anfo­ra, Gravner
  • 2012 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Bian­co „Eclis­se“, La Roncaia
  • 2011 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Friu­la­no, Davi­no Meroi
  • 2011 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Friu­la­no „Vigna del­le Robi­nie“, Ronc Soreli
  • 2009 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Mer­lot „Vigne Cinquant’Anni“, Le Vigne di Zamò
  • 2012 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Weiss­bur­gun­der „Zuc di Vol­pe“, Vol­pe Pasini
  • 2012 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Pinot Gri­gio, Tor­re Rosazza
  • 2011 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Rosaz­zo Bian­co „Terre Alte“, Livio Felluga
  • 2011 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Rosso „Sacri­s­as­si“, Le Due Terre
  • 2012 Col­li Ori­en­ta­li del Friu­li Sau­vi­gnon „Zuc di Vol­pe“, Vol­pe Pasini
  • 2012 Col­lio, Ron­co Blanchis
  • 2012 Col­lio Friu­la­no, Fran­co Toros
  • 2012 Col­lio Mal­va­sia, Doro Princic
  • 2012 Col­lio Mal­va­sia, Dario Raccaro
  • 2012 Col­lio Mal­va­sia, Ron­co dei Tassi
  • 2010 Col­lio Mal­va­sia „Mik­lus“, Draga
  • 2012 Col­lio Sau­vi­gnon „Ron­co del­le Mele“, Veni­ca & Venica
  • 2012 Friu­li Gra­ve Weiss­bur­gun­der, Vigne­ti Le Monde
  • 2011 Friu­li Ison­zo Friu­la­no „Dolée“, Vie di Romans
  • 2011 Friu­li Ison­zo Pinot Gri­gio Gris, Lis Neris
  • 2009 Mal­va­sia, Dami­jan Podversic
  • 2011 Ogra­de Non Fil­tra­to, Skerk
  • 2011 Vin­ta­ge Tuni­na, Jermann

Gambero Rosso 2014 - FriaulAuch das Fri­aul gilt als eine der renom­mier­tes­ten Weiß­wein­re­gi­on Ita­li­ens, obwohl der Kli­ma­wan­del der letz­ten Jah­re unzwei­fel­haft die roten Sor­ten begüns­tigt hat (nur 2 Rot­wei­ne unter den Prä­mier­ten). Auch bei den Weiß­wei­nen haben vie­le Win­zer in den letz­ten Jah­ren den Pfad der Tugend ver­las­sen und sich in Rich­tung schwe­rer, säu­re­ar­mer Wei­ne bewegt. Dar­an sind die zahl­rei­chen Wein­tes­ter in Ita­li­en und anders­wo nicht ohne Schuld. Höchst­no­ten hat­ten (und haben) sie vor allem bei Wei­nen gezo­gen, die durch spä­te Lese, Gewicht und Alko­hol punk­ten woll­ten und weni­ger durch medi­ter­ra­ne Ele­ganz. So kommt es zum Bei­spiel, dass die fet­ten, alko­hol­rei­chen Ver­sio­nen des Friu­la­no von Fran­co Toros und Davi­no Meroi prä­miert wer­den, oder der im klei­nem Holz ver­go­re­ne Pinot Gris von Lis Neris. Für den arg­lo­sen Friaul-Liebhaber, der fruch­ti­ge Wei­ne mit mil­der Säu­re und aus­ge­präg­tem Sor­ten­aro­ma sucht, gibt die Gam­be­ro Rosso-Liste fast nichts her. Sie ent­hält Experimental- und Phi­lo­so­phen­wei­ne, etwa den gold­gel­ben, auf den Scha­len ver­go­re­nen Mal­va­sia von Dario Rac­ca­ro, dem zwei Jah­re auf der Hefe im Holz­fass gele­ge­nen Mal­va­sia von Pod­ver­sic, den Ogra­de von Skerk, einen Orange-Wein sowie die Außen­sei­ter­wei­ne von Ron­co Blan­chis und Josko Grav­ner, der in Ampho­ren ver­gärt und jetzt mit sei­nem 2006er auf den Markt gekom­men ist (zum ers­ten Mal seit Jah­ren wie­der dabei). Da freut man sich, wenigs­tens ein paar alte und bewähr­te Bekann­te in der Lis­te wie­der­zu­fin­den wie Fel­lugas tol­ler Weiß­wein­cu­vée Terre Alte,  Ron­co di Tas­sis Mal­va­sia, der super­be Sau­vi­gnon „Ron­co del­le Mele“ von Veni­ca & Veni­ca sowie der famo­se Vina­ge Tuni­na von Jer­mann. Ver­misst wer­den Bor­go San Danie­le, Rus­siz Supe­rio­re und Col­le Duga.

MARKEN


  • 2011 Ars­hura, Val­ter Mattoni
  • 2011  Cas­tel­li di Jesi Ver­dic­chio Clas­si­co „Cri­sio“ Riser­va, Casalfarneto
  • 2010 Cas­tel­li di Jesi Ver­dic­chio Clas­si­co „Ple­nio“ Riser­va, Uma­ni Ronchi
  • 2010 Cas­tel­li di Jesi Ver­dic­chio Clas­si­co „Vigna Nova­li“ Riser­va, Terre Cor­te­si Moncaro
  • 2010 Cas­tel­li di Jesi Ver­dic­chio Clas­si­co Vil­la Buc­ci Riser­va, Bucci
  • 2010 Il Pol­len­za, Il Pollenza
  • 2010 Kupra, Oasi degli Angeli
  • 2012 Offi­da Peco­ri­no „Arte­mi­sia“, Tenu­ta Spinelli
  • 2010 Rosso Pice­no Supe­rio­re „Pog­gio del Fila­re“, Velenosi
  • 2010 Ver­dic­chio dei Cas­tel­li di Jesi Clas­si­co „Il Can­ti­co del­la Figu­ra“ Riser­va, Andrea Felici
  • 2010 Ver­dic­chio dei Cas­tel­li di Jesi Clas­si­co „San Pao­lo“ Riser­va, Pievalta
  • 2010 Ver­dic­chio dei Cas­tel­li di Jesi Clas­si­co „San Sis­to“ Riser­va, Fazi Battaglia
  • 2008 Ver­dic­chio dei Cas­tel­li di Jesi Clas­si­co Sele­zio­ne GG Riser­va, Gio­ac­chi­no Garofoli
  • 2012 Ver­dic­chio dei Cas­tel­li di Jesi Clas­si­co Supe­rio­re „Yli­ce“, Pode­ri Mattioli
  • 2012 Ver­dic­chio di Mate­li­ca „Col­les­te­fa­no“, Collestefano
  • 2010 Ver­dic­chio di Mate­li­ca „Meri­dia“, Belisario
  • 2011  Ver­dic­chio di Mate­li­ca Mir­um Riser­va, La  Monacesca
  • 2010 Ver­dic­chio di Mate­li­ca „Vigna Foglia­no“, Bisci

Gambero Rosso 2014 - MarkenDie Mar­ken sind neben Süd­ti­rol die viel­leicht füh­ren­de Weiß­wein­re­gi­on Ita­li­ens. Ihr Ruf basiert vor allem auf dem Ver­dic­chio, dem wohl unter­schätz­tes­ten Weiß­wein Ita­li­ens. Es gibt ihn in vie­len Spiel­ar­ten, von leicht und knackig-frisch bis kör­per­reich und „sal­zig“. Die Aus­wahl der dies­jäh­ri­gen 3-Gläser-Weine wird die deut­schen Verdicchio-Trinker (und die vie­ler ande­rer Natio­nen) ver­mut­lich nicht zufrie­den­stel­len. Prä­miert wur­den vor allem die hoch­rei­fen, teil­wei­se in Bar­ri­ques ver­go­re­nen Riserva-Weine des Jahr­gangs 2010, die teil­wei­se sogar einen bio­lo­gisch Säu­re­ab­bau durch­ge­macht haben. Hier haben sich die Gam­be­ro Rosso-Tester vom Leit­bild der fet­ten, alko­hol­rei­chen Char­don­nays lei­ten las­sen, statt eine Lan­ze für den medi­ter­ra­nen Weiß­wein­stil zu bre­chen. Scha­de und irgend­wie ana­chro­nis­tisch! Wer Petrol­no­ten sucht, geht nach Kali­for­ni­en oder nach Süd­frank­reich. Selbst im Bur­gund ist die­ser Wein­stil inzwi­schen verpönt.

Die Rot­wei­ne der Mar­ken gehen ein biss­chen unter, was wohl damit zusam­men­hängt, dass die hei­mi­sche Montepulciano-Rebe bei den Tes­tern nicht son­der­lich beliebt ist. Einer­seits ver­ständ­lich, weil ein Teil der Roten von beschei­de­ner Qua­li­tät ist. Aber es gibt auch eine gro­ßen Anzahl von Rosso Conero- und Rosso Piceno-Weinen, die auf Chi­an­ti classico-Niveau, aber halb so teu­er sind – von den gro­ßen Montepulciano-Weinen der Moro­der, Elio Polen­ta, Uma­ni Ron­chi, Col­le del Giglio, Le Ter­raz­ze oder Sala­di­no Pilas­tro ganz zu schwei­gen. Ein­zig die Montepulciano-Weine von Val­ter Mat­to­ni und Vele­no­si haben Gna­de vor dem Gambero-Augen gefun­den. Ansons­ten demons­trie­ren die Tes­ter ihre Inter­na­tio­na­li­tät mit Orchideen-Weinen, die nur in homöo­pa­ti­schen Dosen erzeugt und zu Mond­prei­sen ange­bo­ten wer­den. Der teu­ers­te Rote unter den 3-Gläser-Weinen ist Kupra von Oasi degli Ange­li (ca. 170 Euro) von 100 Jah­re alten Grenache-Reben. Der Zweit­teu­ers­te der Il Pol­len­za  (ca. 55 Euro), eine Cabernet-/Merlot-Cuvée. Schlecht sind die­se Wei­ne natür­lich nicht. Letz­te­rer beleg­te beim FEINSCHMECKER immer­hin den 1. Platz.

UMBRIEN


  • 2011 Cer­va­ro del­la Sala, Cas­tel­lo del­la Sala
  • 2008 Mon­te­fal­co Sagran­ti­no, Adanti
  • 2009 Mon­te­fal­co Sagran­ti­no, Tenu­ta Bellafonte
  • 2009 Mon­te­fal­co Sagran­ti­no, Perticaia
  • 2009 Mon­te­fal­co Sagran­ti­no „25 Anni“, Arnal­do Caprai
  • 2009 Mon­te­fal­co Sagran­ti­no „Col­le alle Mac­chie“, Giam­pao­lo Tabarrini
  • 2010 Mon­te­fal­co Sagran­ti­no „Col­le­al­lo­do­le“, Fat­to­ria Colleallodole
  • 2010 Orvie­to Clas­si­co Supe­rio­re „Cal­ca­ia“, Barberani
  • 2011 Orvie­to Clas­si­co Supe­rio­re „Cam­po del Guar­dia­no“, Palazzone
  • 2012 Orvie­to Clas­si­co Supe­rio­re „Il Bian­co“, Decug­na­no dei Barbi
  • 2008 Tor­gi­a­no Rosso „Vigna Mon­ti­c­chio“ Riser­va, Lungarotti

Gambero Rosso 2014 - UmbrienAntino­ris Chardonnay-/Grechetto-Cuvée Cer­va­ro del­la Sala ist sicher einer der bes­ten Weiß­wei­ne Ita­li­ens. Gut, dass sie wie­der dabei ist. Glei­ches gilt für den roten Tor­gi­a­no Riser­va von Lun­ga­rot­ti. Die Aus­wahl der Mon­te­fal­co Sagrantino-Weine ist ver­tret­bar. Über­ra­schend die Auf­nah­me von Adan­ti. Vor fünf Jah­ren wäre die­ser Wein höchs­tens ein Glas wert gewe­sen. Okay, ich bin dies­be­züg­lich nicht auf dem Lau­fen­den. Die Auf­nah­me der Orivieto-Weißweine in den 3-Gläser-Himmel ist schmeichelhaft.

 

KAMPANIEN


  • 2010 Aglia­ni­co del Tab­ur­no, Fat­to­ria La Rivolta
  • 2009 Aglia­ni­co del Tab­ur­no „Deli­us“, Kel­le­rei del Taburno
  • 2011 Casa­vec­chia „Cen­to­mog­gia“, Terre del Principe
  • 2010 Faler­no del Mas­si­co Rosso „Et. Bron­zo“, Mas­se­ria Felicia
  • 2012 Fia­no di Avel­li­no, Pietracupa
  • 2012 Fia­no di Avel­li­no „Pie­t­ra­ma­ra“, I Favati
  • 2012 Fia­no di Avel­li­no „Sel­ve­cor­te“, Miche­le Contrada
  • 2012 Fia­no Tres­i­nus, San Giovanni
  • 2012 Gre­co di Tufo „Cutiz­zi“, Feu­di di San Gregorio
  • 2012 Gre­co di Tufo „Vigna Cico­gna“, Beni­to Ferrara
  • 2012 Ischia Bian­co­lel­la „Tenu­ta Fras­sitel­li“, D’Ambra Vini d’Ischia
  • 2011 Mon­te­ve­tra­no, Montevetrano
  • 2012 Pian di Stio, San Salvatore
  • 2011 Sab­bie di Sopra „Il Bosco“, Nan­ni Copè
  • 2012 Tab­ur­no Falang­hi­na, Fontanavecchia
  • 2008 Tau­ra­si „Cos­te“, Con­tra­de di Taurasi
  • 2008 Tau­ra­si „Fati­ca Con­ta­di­na“, Terredora
  • 2007 Tau­ra­si „Radi­ci“ Riser­va, Mastroberardino
  • 2011 Ter­ra di Lavoro, Galardi
  • 2010 Tre­bu­la­n­um, Alois

Gambero Rosso 2014 - KampanienVon einer Wein­tour durch Kam­pa­ni­en bin ich gera­de zurück­ge­kom­men und ziem­lich erstaunt, wie­vie­le zweit­ran­gi­ge Wei­ne der Gam­be­ro Rosso prä­miert hat. Beim Fia­no ver­mis­se ich den tol­len Kra­tos und den sen­sa­tio­nel­len Pie­train­ca­te­na­ta von Maf­fi­ni, wäh­rend der Pian di Stio von San Sal­va­to­re ver­gleichs­wei­se banal ist und weit hin­ter den Rot­wei­nen die­ses Gutes zurück bleibt. Die­se sind leer aus­ge­gan­gen. Ob der zwar deli­ka­te, aber herz­lich ein­fach gestrick­te Falang­hi­na von Fon­tana­vec­chia mit höchs­ten Ehren bedacht wer­den muss, weiß ich nicht. Zumal der Fior­du­va von Mari­sa Cuo­mo, einer der ori­gi­nells­ten Weiß­wei­ne Ita­li­ens von der Cos­tie­ra Amal­fi­ta­na, dies­mal nicht in der Sie­ger­lis­te auf­taucht. Ist er nicht so gut wie letz­tes und vor­letz­tes Jahr? Im Gegen­teil! Etwas rat­los macht mich auch die Tat­sa­che, dass nur drei Tau­ra­si prä­miert wur­den – nor­ma­ler­wei­se gilt der Tau­ra­si als größ­ter Rot­wein der Regi­on. Nichts von Vino­sia? Nichts von Molet­tie­ri? Nichts von Quin­to­de­ci­mo und ande­ren? Auch kein Ser­pi­co von Feu­di di San Gre­go­rio? Eigent­lich heißt ein Wein­füh­rer so, weil er den Leser füh­ren, nicht irre­füh­ren soll.

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