Frankreichs Wein- und Spirituosenexporte verzeichneten in 2012 mit 9,5 Millarden Euro an Wert ein Allzeithoch – dank boomender Bordeaux- und Cognacexporte und trotz sich abschwächenden Champagnerkonsums. Das berichtet die French Wine & Spirit Exporter’s Federation (FEVS). Vor allem auf den neuen Märkten der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) legten französische Produkte stark zu. Natürlich hat auch der zeitweise schwächere Euro seine positiven Spuren in der Handelsbilanz zurückgelassen. FEVS-Chef Louis-Fabrice Latour spricht von einer weltweiten „Premiumisierung“ französischer Produkte. Der Wert der Wein- und Spirituosenexporte sei in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent gestiegen.
Mengenmässig sieht die Bilanz dagegen ganz anders aus. In den Kernmärkten USA, England und Deutschland war das Wachstum nur schwach (+1,5%). Dadurch gingen die Marktanteile Frankreichs zu Gunsten seiner Mitbewerber weiter zurück. In den vergangenen zehn Jahren ist das Exportvolumen Frankreichs in diesem Handelszweig um 10 Prozent gefallen.
Wie die Agentur FranceAgriMer berichtet, versorgen vor allem Spanien und Italien die Exportmärkte mit preiswerten Weinen. Stichwort: Moscato und Prosecco. In den USA ist Frankreich als Weinexporteur schon hinter Italien, Australien und Chile auf den vierten Platz zurückgefallen. In Deutschland liegt Frankreich zwar auf Platz zwei (16% aller Weinimporte). Aber der Abstand zum Marktführer Italien ist (42%) hat sich weiter vergrössert.
Wein und Spirituosen sind nach der Luftfahrtindustrie (20 Mrd. Euro) der zweitwichtige Exportzweig Frankreichs.