Wie gestern aus privaten Kreisen bekannt wurde, ist Alexander Margaritoff am Wochenende im Alter von 64 Jahren gestorben. Der langjährige Mehrheitsgesellschafter und Boss des Hanseatischen Wein- und Sektkontors (Hawesko) erlag einem Krebsleiden.
Für Außenstehende kommt der Tod überraschend, hatte Margaritoff doch nach seinem Ausscheiden bei Hawesko im letzten Jahr noch große Pläne. Er war im November 2015 für zwei Millionen Euro bei der Fußball AG des Hamburger Sport-Vereins als privater Investor eingestiegen und 0,79 Prozent der Anteile an dem Bundesliga-Verein erworben. Fachleute erwarteten eine weitere Aufstockung.
Nach der „feindlichen“ Übernahme von Hawesko Anfang letzten Jahres durch den Mitgesellschafter und Aufsichtsrat Detlev Meyer (Tocos Holding) hatte Margaritoff seine Anteile (30 Prozent) an dem börsennotierten Unternehmen verkauft und war zum 30. Juni 2015 mit einer hohen Abfindung ausgeschieden (sein Vertrag als Vorstandsvorsitzender war kurz vorher verlängert worden). Heute hält Meyers Tocos Holding 79,9 Prozent der Hawesko-Anteile.
Das Hanseatische Wein- und Sekt-Kontor war 1964 von Margaritoffs aus Bulgarien stammendem Vater Peter gegründet und 1981 von seinen Söhnen Dimiter und Alexander übernommen worden. Sie machten Hawesko in folgenden drei Jahrzehnten zu Europas größten Handelsunternehmen für feine Weine. Vor dem Börsengang 1998 schied Dimiter aus dem Unternehmen aus, während Alexander den Vorstandvorsitz übernahm.
Heute ist Hawesko eine Holding, unter dessen Dach neben dem Hanseatischen Wein- und Sekt-Kontor die Unternehmen Wein Wolf, CWD Champagner- und Wein-Distributionsgesellschaft, Jacques Wein-Depot, Carl Tesdorpf, Wein & Vinos sowie die Online-Unternehmen tvino.de und weinlet.de konsolidiert sind. Der Konzernumsatz liegt bei über 470 Millionen Euro, der Konzerngewinn lag 2015 bei 19 Millionen Euro.