Die Vinea Wachau hat einen neuen Obmann. Die Generalversammlung der Wachauer Winzer-Organisation hat am letzten Freitag Emmerich Knoll jun. einstimmig zu ihrem neuen Obmann gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder wurden Rudi Pichler und Heinz Frischengruber. Der bisherige Obmann Franz Hirtzberger schied nach 24 Jahren aus und wurde mit Standing Ovations verabschiedet.
Nach der Gründung von Vinea Wachau im Jahr 1983 lenkte der erste Obmann Franz Prager die Geschicke bis zum Jahr 1988. In diesen Zeitraum fielen die Einführung der bekannten Weinmarken Steinfeder, Federspiel und Smaragd, die Absicherung der Herkunft Wachau durch das strenge Verbot des Zukaufs von Trauben aus anderen Weinbaugebieten und die Vergabe des Steinfederpreises.
Franz Hirtzberger übernahm 1988 die Obmannschaft und verhalf dem Vinea Wachau zu vielfachen Höhenflügen und dem Renommee als bekanntestes und führendes Weinbaugebiet Österreichs. Durch ihn bekamen die strengen Regeln, die sich die Mitglieder des Vereins auferlegt hatten, die erhoffte Außenwirkung. Steinfeder, Federspiel und Smaragd werden national und international zu den großen trockenen Weißweinen der Welt gezählt.
Emmerich H. Knoll sieht er den Zusammenhalt der Wachauer Winzer als ausschlaggebenden Punkt, um als Weinbaugebiet erfolgreich zu sein. Nur ein klares Profil, das durch die Herkunftssicherung und Naturbelassenheit erreicht wird, sichere den langfristigen Erfolg. Beständigkeit und Mut, die Regeln aufrecht zu erhalten, seien deshalb gefordert. Die öffentlichen Aktivitäten des Vereins, wie der Weinfrühling oder die Vergabe des Steinfederpreises, werden weitergeführt. Auch neue Projekte, wie die weitere Stärkung der Herkunft innerhalb der Wachau anhand von Einzellagen, oder die Einbindung von neuen Medien in die Präsentation der Wachauer Weine, wurden angekündigt.
Neben Emmerich Knoll stehen in Zukunft zwei weitere Top-Winzer als Stellvertreter in der der Verantwortung: Rudi Pichler aus Wösendorf, der mit der Neuauflage der Riedenkarte im Jahr 2010 ein deutliches Zeichen für Terroir und Einzigartigkeit des Wachauer Weinbaugebiets setzte, und Heinz Frischengruber von der Domäne Wachau, der künftig für die Qualitätsoffensive Wachau verantwortlich zeichnet. Nachhaltigkeit und Bodenschutz sind für ihn vorrangige Themen, die bei den mehrmals jährlich stattfindenden Fortbildungsveranstaltungen stärker einbezogen werden sollen.