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„Eines kann ich Ihnen sagen – Knödel und Wein passen zusammen!“

Für die Gäste des Weinhofs Österreich hat Julia Maier ein traditionelles Gericht mit neuen leckeren Geschmacksrichtungen aufgepeppt: Knödel. Wenn sie nicht gerade Wein verkauft oder liefert, macht sie sich nun ans Knödeldrehen. Über Langeweile kann sie sich nicht beklagen, doch es bereitet ihr „verdammt viel Spaß“.

Für die Zusammenstellung der Speisekarte benötigte ich mehr Zeit als für die Getränkekarte! Ich habe es mir anfangs leichter vorgestellt. Doch es hat lange gedauert, bis meine Meinung mit der Meinung der Gäste übereingestimmt hat.

Vor ein paar Wochen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass der Weinhof Österreich ein neues Speisenangebot braucht. Es sollte einerseits gut mit Wein harmonieren, andererseits den Barcharakter wahren. Und es sollten Gerichte sein, die es nicht überall gibt. Das waren meine Vorüberlegungen.

Kurz nach der Eröffnung fing alles mit einer sehr kleinen Karte an: einem Schmankerlteller mit österreichischen Produkten direkt vom Bauern und einem Käseteller. Ich habe schnell gemerkt, dass dies erweitert werden muss, da meine Gäste abends zum Glas Wein gerne ein warmes Gericht aßen. Es kamen also Suppen und ein wechselndes Tagesgericht dazu. Das war zwar gut – aber noch nicht gut genug.

Bis ich die Liebe der Gäste zu Knödeln entdeckte. Eines meiner Tagesgerichte war eine Knödelvariation – die altbekannten Speck-, Käse- und Spinatknödel. Und ob Sie’s glauben oder nicht, die Gäste waren begeistert. Also machte ich mich fortan ans Knödeldrehen!

Die Knödel-Speisekarte im Weinhof ÖsterreichIch habe Ihnen in meinem letzten Beitrag unterschlagen, dass ich vor vier Jahren ein Praktikum  in der Küche des Hotels Liebes-Rot Flüh im Tannheimertal gemacht habe. Und dort habe ich auch das Knödeldrehen gelernt. Die traditionellen Knödelsorten sind sicherlich sehr gut, auf Dauer jedoch ein bisschen langweilig. Und so hatte ich in einem ruhigen Moment den Einfall,  mit weiteren Geschmacksrichtungen wie Oliven und getrocknete Tomaten, Hackfleisch, Pilze oder Tomate-Lauch zu experimentieren.

Meine hausgemachten Knödel bereite ich meistens zwischen dem Liefern von Wein und den Verkaufsaktivitäten am Vormittag sowie dem Öffnen der Bar um 14 Uhr zu. Sollte jetzt jemandem die Frage durch den Kopf schwirren, ob mir noch langweilig wird, dem kann ich gleich antworten: NEIN, aber es macht verdammt viel Spaß!

Besonders schön ist es, wenn meine Gäste ihre Wünsche äußern – so kann ich direkt reagieren und Ihnen eine Freude machen. Und ich selbst bekomme eine neue Sicht auf die Dinge und vor allem neue Ideen. So wie ich einmal gefragt worden bin, ob ich auch Salbei-Knödel im Angebot hätte – damals hatte ich sie nicht, heute schon. Und es sind die bislang beliebtesten!

An einem Nachmittag bin ich mit einem Stammkunden ins Reden gekommen. Der fand, dass verschiedene kleine Speisen, die man zu den Weinen kosten könne, am besten seien. Es war damals nicht auf meine Knödel bezogen, aber nachdem dies ja gut in mein Gesamtkonzept passte, habe ich die Knödel nun schrumpfen lassen – die kleinen Weinhof-Knödel waren geboren.

Und eines kann ich Ihnen sagen – Knödel und Wein passen zusammen!

Was ist mit Ihnen? Mögen Sie Knödel? Und welche Geschmacksrichtungen würden Sie denn gerne mal probieren?

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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