Mittwoch, Dezember 11, 2024
0.9 C
München
spot_img

Ein 1966er Highland Malt für einen Feiertag aus dem Hause Glen Mhor

1997 feierte die Bar Metro (Mailand) ihr 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass wurde ein altes Glen Mhor-Fass aus den heiligen Hallen von Gordon & MacPhail ausgesucht, was ebenfalls zu diesem Zeitpunkt ein 30 Jahre altes Destillat aus dem Jahre 1966 beinhaltete. Die Abfüllung dieses besonderen Sherryfasses brachte es auf 199 Flaschen, mit einem recht ordentlichen Alkoholgehalt von noch 60.1%.

Glen Mhor, ausgesprochen „Glen VHOR“ (was so viel wie „tiefes Tal“ bedeutet), wurde 1892 gegründet und war die erste schottische Brennerei, die 1954 von traditionellen Malzböden auf mechanisches Mälzen mittels einer Saladin-Box (Kastenmälzerei) umstellte. Beheimatet in Inverness, gegenüber der Glen Albyn Destillerie, bezog Glen Mhor seit 1894 das zur Produktion benötigte Wasser aus dem Loch Ness.

Leider wurde 1983 diese Destillerie und auch die Schwesterbrennerei Glen Albyn geschlossen und drei Jahre später schließlich komplett abgerissen. Zu dieser Zeit gehörte sie der Distillers Company Limited, kurz DCL, an und brachte es auf ein Produktionsvolumen von rund 1,5 Millionen Liter Whisky pro Jahr.

Dieser alte Tropfen, den wir heute hier im Glas haben, wird als so ziemlich das beste Glen Mhor Cask gehandelt, welches jemals separat abgefüllt wurde.

Tasting Notes


Glen Mhor 30 Anni Bar MetroGlen Mhor 1966-1997 30y 60.1% – 30th Anniversary Bar Metro, limited 199
91

Farbe: Amontillado Sherry
Nase: Eingelegte reife Sauerkirschen, sehr fruchtig, Einmachgummi, altes Eichenholz, getrocknete Pflaumen und zart salzige Sherryaromen, altes Leder mit schönem und schwerem Malzaroma.
Geschmack: Viel Power: ölig-dunkle Noten, Kakao, Eichenholz, Kirschen, Orangen, Salz, Kaugummi, trocken und recht bitter werdend. Die holzig-harzigen Tannine lassen sich nun nicht mehr aufhalten.
Abgang: Sehr lang, trocken und herb, Hustensaft mit frischen Minzaromen, viel bitteres Holz; nur noch dezente Noten von Kirsche und Kakao. Sehr, sehr trocken werdend.
Bemerkung: Etwas zu trocken-holziges Finish für unser Befinden. Ansonsten klasse!
91 Punkte (Nase: 92 / Geschmack: 92 / Abgang: 90)
Preis: ca. 400 Euro


- Anzeige -spot_img
- Anzeige -spot_img

Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

Must know

- Anzeige -spot_img

Ähnliche Artikel

- Anzeige -spot_img