Syrah und Cabernet franc – zwei Rotweine von der toskanischen Küste, für die Kritiker Höchstnoten aus dem Ärmel ziehen.
98 Punkte für den Cabernet franc bei James Suckling, 96+ Punkte für den Syrah beim Wine Advocate – die Weine von Duemani stehen in der Liste der toskanischen Spitzenweine ganz oben. Trotzdem sind sie noch Geheimtipps, weil es vor allem Händler und Gastronomen sind, die von ihnen schwelgen, private Weinliebhaber haben sie noch zu selten entdeckt. Den Suisassi (so der Name des Syrah) könnte man so charakterisieren: dunkel violettrot in der Farbe, opulent, reich mit viel Brombeere, Lorbeer, Nelken, Süßholz mit zarten Graphitnoten. „Ein Wein, der neue Massstäbe setzt“, schrieb Suckling über ihn. Den Cabernet franc bezeichnete er als einen „next level-wine“ im Vergleich zu anderen toskanischen Weinen aus dieser Rebsorte. Ein Fest für den Gaumen: explosiv fruchtig mit feinsten Cassis-, Eukalyptus- und Tabakaromen.

Luca D’Attoma ist der Kopf hinter Duemani
Die beiden Supertuscans sind im mediterranen Klima der toskanischen Küste gewachsen in einem kleinen Bergdorf namens Riparbella südlich von Pisa. In der Ferne schimmert das blaue Band des Mittelmeers. Der Name des Weinguts ist Duemani. Es wurde 2000 gegründet von einem der besten Önologen Italiens: Luca D’Attoma. Er berät zahlreiche renommierte Weingüter in der Toskana. Duemani heißt auf Deutsch „zwei Hände“, wobei in diesem Falle zwei Händepaare gemeint sind. Denn mit von Partie war Elena Celli, D‘Attomas Partnerin. Äußerlich ist das Weingut unauffällig, wirkt bescheiden. Tatsächlich ist es eines der prestigeträchtigsten Weingüter an der Costa Toscana. 12,5 Hektar umfasst es heute. Über die Hälfte der Weinberge sind mit Cabernet franc bestockt. Ähnlich wie im nahe gelegenen Bolgheri erweist sich diese Sorte im warmen (besser gesagt: im immer wärmer werdenden) Klima der Costa Toscana als die überlegene Traubensorte. Sie ergibt spannende Weine, teilweise spannender als Cabernet Sauvignon. Und im nachtkühlen Bergklima von Riparbella reift die Sorte langsam aus, so dass hocharomatische, langlebige Weine entstehen. Im großen Jahrgang 2016 erhielt der Cabernet franc von Suckling sogar 99 Punkte.

Im Weinberg biodynamisch, im Keller nur minimale Eingriffe
Der Syrah kommt von extrem steinigen Parzellen – daher der Name Suisassi (von den Steinen). Er wird teilweise mit Stielen vergoren und bis zu 22 Monaten in Barriques und Tonneaux ausgebaut. Die Rebberge werden biologisch, teils biodynamisch (Demeter zertifiziert) bewirtschaftet. Geringe Traubenerträge und eine strenge Selektion im Weinberg gehören zur Philosophie von Duemani. Im Keller beschränkt man sich auf minimale Eingriffe: Spontanvergärung, keine Filterung oder Schönung, Ausbau in Holz und Amphoren. Beide Weine sind nicht nur Spitzenprodukte. Sie besitzen Charakter und zeigen eine klare Handschrift: eine Kombination aus mediterraner Kraft, präziser Struktur und feinem Terroir-Ausdruck. Besonders die Kombination Küste – steiniger Boden – handwerkliche Weinbergsarbeit – biodynamischer Ansatz sorgt dafür, dass die Weine Spannung, Eleganz und Fülle zugleich besitzen. Übrigens: Nach einem knappen Vierteljahrhundert haben die beiden Duemani-Gründer ihr Weingut an die Gruppe Le Tenute di Leone Alato verkauft, die das Weingut in die Zukunft führen wird. Seitdem sind Luca D’Attoma und Giovanni Casati für die Weine verantwortlich.
Preis: 140 Euro (jüngste Jahrgänge)
Bezug über den eShop von Le Tenute del Leone Alato: https://ecommerce.leonealato.net/de/eur/de









































































