Dreister Barolo-Klau bei Parusso und Cordero di Montezemolo

Zwei renom­mier­te Barolo-Weingüter sind im Juni und Juli Opfer einer pro­fes­sio­nell agie­ren­den Einbrecher-Bande gewor­den. In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli bra­chen Ein­bre­cher gegen Mit­ter­nacht eine Kel­ler­tür Wein­guts Parus­so auf und stah­len 1300 Fla­schen Baro­lo im Wert von rund 100.000 Euro. Die Wei­ne waren für den deut­schen Impor­teur Fischer + Trez­za in Stutt­gart bestimmt. „Auf den Video-Aufzeichnungen sind drei mas­kier­te Täter zu sehen, die gezielt die teu­ers­ten Baro­lo mit­ge­nom­men haben“, berich­tet Mar­co Parus­so, der das Wein­gut in Mon­for­te d’Alba zusam­men mit sei­ner Schwes­ter Tizia­na lei­tet. „Es han­delt sich um die Lagen-Barolo Bus­sia 2012 und 2011 (mit dem schwar­zen Eti­kett) sowie um die Baro­lo Riser­va 2006 mit dem gol­de­nen Eti­kett, die wir tra­di­tio­nell erst nach zehn Jah­ren frei­ge­ben. Das Über­ra­schen­de ist, dass die Die­be ruhig und ohne Lärm zu machen die Holz­kis­ten auf unse­ren eige­nen Lie­fer­wa­gen gela­den haben und mit ihm ver­schwun­den sind.“

Am 15. Juni war bereits das Wein­gut Cor­de­ro di Mon­te­ze­mo­lo in La Mor­ra von Wein­die­ben heim­ge­sucht wor­den, die eben­so kennt­nis­reich und pro­fes­sio­nell ope­rier­ten. Dies­mal bestand die Ban­de aus sechs oder sie­ben Per­so­nen, die eben­falls nachts kamen, ihre Autos am Ran­de der Wein­ber­ge abstell­ten, mit einer Draht­sche­re den Zaun auf­bra­chen, der das Wein­gut umgibt, und über ein hohes, seit­li­ches Fens­ter, das nicht zum alarm­ge­schütz­ten Teil des Gutes gehört, in den Fla­schen­kel­ler ein­dran­gen. Ins­ge­samt ent­wen­de­ten sie 240 Kis­ten Baro­lo (Jahr­gang 2012) und Bar­be­ra d’Alba Supe­rio­re Fun­ta­nin (Jahr­gang 2013). Wert: eben­falls rund 100 000 Euro. „Die Poli­zei nimmt an, dass es sich um die­sel­be Ein­bre­cher­gang han­del­te wie bei Parus­so“, berich­tet Alber­to Cor­de­ro di Montezemolo.

Die Ein­brü­che ste­hen, wie loka­le jour­na­lis­ti­sche Beob­ach­ter mut­mas­sen, im Zusam­men­hang mit der stei­gen­den Wert­schät­zung des Baro­lo in aller Welt. Bereits im letz­ten Jahr waren Die­be in das his­to­ri­sche Wein­gut Fiontan­afred­da ein­ge­stie­gen und hat­ten dort 170 Kis­ten Baro­lo geklaut. Wein­guts­be­sit­zer Oscar Fari­net­ti: „Baro­lo ist wegen der hohen Nach­fra­ge der­zeit leicht zu verkaufen.“

 

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