Drei junge, aufstrebende Winzer aus Österreich zu Gast in München

Julia Maier
Heute stellt Julia Maier drei junge, aufstrebende Winzer aus Österreich vor: das Weingut Wachter-Wiesler, Hannes Sabathi und René Pollak. Sie alle werden am 3. Mai zu Gast im Weinhof Österreich in München sein, wo sie ihre edlen Tropfen präsentieren und sich den Fragen der Gäste stellen.

Das Weingut Wachter-Wiesler

Pfarrweingarten | Weingut Wachter-WieslerDen Wein vom Wein­gut Wachter-Wiesler ken­ne ich schon seit elf Jah­ren. Damals habe ich die Cuvée Julia 2000 von mei­nen Eltern zum 20. Geburts­tag geschenkt bekom­men. Als es dann neun Jah­re spä­ter zum Auf­bau mei­nes Sor­ti­ments kam, habe ich die­ses Wein­gut irgend­wie ver­ges­sen… Aber zum Glück gibt es ja die Pro­Wein, die größ­te Wein­mes­se in Deutsch­land – und da habe ich es wie­der­ent­deckt und bin über die Zusam­men­ar­beit sehr froh.

Das Wein­gut Wachter-Wiesler befin­det sich im Süd­bur­gen­land, dem kleins­ten Wein­an­bau­ge­biet in Öster­reich. Klein, aber fein, kann man auch sagen – ange­sichts der vie­len klein struk­tu­rier­ten Betrie­be. Wie das Wein­gut Wachter-Wiesler mit sei­nen zehn Hekt­ar Eigen­flä­che und drei Hekt­ar Traubenzukauf.

Der Ort  Deutsch Schüt­zen liegt idyl­lisch in der nur gering besie­del­ten Land­schaft. Im gesam­ten Süd­bur­gen­land ist der Tou­ris­mus noch nicht so aus­ge­prägt wie im Mit­tel­bur­gen­land, der Stei­er­mark oder in Nie­der­ös­ter­reich. Auf­grund der jun­gen, enga­gier­ten Win­zer wird die­ses Gebiet jedoch immer bekann­ter. So wie für den einen oder ande­ren Wein­lieb­ha­ber der „Eisen­berg“ ein Begriff ist – das Wein­an­bau­ge­biet mit schwe­ren, eisen­hal­ti­gen Böden, die der meist­an­ge­bau­ten Reb­sor­te, dem Blau­frän­ki­schen, die mine­ra­li­sche und viel­schich­ti­ge Note verleihen.

Der Blau­frän­ki­sche wird als jun­ger, fruch­ti­ger Wein bis hin zu kräf­ti­gen Wei­nen mit dich­ter Struk­tur und gutem Lager­po­ten­ti­al her­ge­stellt – alles ist mög­lich. Eben­so wird er für ver­schie­dens­te Neu­züch­tun­gen wie den Zwei­gelt, Blau­bur­ger oder dem Roes­ler ver­wen­det. Das Bur­gen­land ist für den Blau­frän­kisch das größ­te Anbau­ge­biet. Des­we­gen nennt man das Mit­tel­bur­gen­land auch „das Blau­frän­kisch Land“.

Eine neue Mar­ke­ting­stra­te­gie der jun­gen Win­zer im Süd­bur­gen­land ist das „Six­pack“ – was man dar­un­ter ver­steht, kön­nen Sie sich am Don­ners­tag, 3. Mai, ab 17 Uhr im Wein­hof Öster­reich, Nym­phen­bur­ger Stra­ße 21 in Mün­chen, aus ers­ter Hand erklä­ren lassen.

Das Weingut Hannes Sabathi

Kranachberg Sauvignon Blanc | Weingut Hannes SabathiHan­nes Saba­thi habe ich auf einem Wein­fest  in Salz­burg getrof­fen. Wenn man Win­zer  ken­nen­lernt, wird natür­lich auch immer etwas getrun­ken – und das nicht zu wenig. Wenn jemand mit­zu­hal­ten ver­sucht, kann es schon mal pas­sie­ren, dass dies schief geht.

Han­nes Saba­thi stammt aus der Süd­stei­er­mark. Ich bin ger­ne dort: die schö­nen Hügel, die tol­le Land­schaft und die vie­len Buschen­schen­ken. Eine Buschen­schank ist eine Wirt­schaft, in der nur kal­te, selbst pro­du­zier­te oder von umlie­gen­den Bau­ern zuge­kauf­te Pro­duk­te wie Wein, Speck und Käse ver­kauft wer­den dür­fen.  Ein Buschen­schank lädt zum Ver­wei­len und Träu­men ein – stel­len Sie sich einen schö­nen Spät­som­mer­nach­mit­tag auf einem Bau­ern­hof mit Blick in die Wein­ber­ge, einer Brettl­jau­se und einem schö­nen Glas Wein vor… Wenn man zu lan­ge sitzt, kann man das Buschenschank-Taxi anru­fen, wel­ches ent­we­der zum nächs­ten Buschen­schank oder aber zur Unter­kunft fährt.

Han­nes hat den elter­li­chen Betrieb bereits vor eini­gen Jah­ren über­nom­men und stei­gert sich von Jahr zu Jahr! Inzwi­schen hat er bereits 20 Hekt­ar Wein­gär­ten, die er selbst bear­bei­tet. Das Wein­gut liegt ver­steckt in den Wein­ber­gen der Süd­stei­er­mark. Wenn man aber ange­kom­men ist, erwar­tet einen dort eine schö­ne Son­nen­ter­ras­se mit gutem Wein – der Weg dort hin­auf zahlt sich aus!

Bekannt sind Han­nes Saba­thi und die Stei­er­mark unter ande­rem für den Welsch­ries­ling. Der Welsch­ries­ling kommt aus Ita­li­en und wird vor allem in der Stei­er­mark und im Bur­gen­land ange­baut. Tro­cken­heit mag die­se Reb­sor­te gar nicht. Sie benö­tigt war­me Lagen, wo man früh lesen kann.  Den Welsch­ries­ling gibt es als Sekt, als jun­gen, fri­schen und leich­ten Wein oder als Trockenbeerenauslese.

 

Das Weingut Pollak

Grüner Veltliner Stoanan | Weingut PollakRené Poll­ak kommt aus Nie­der­ös­ter­reich, genau­er gesagt aus dem Wein­vier­tel. Als ich auf der Suche nach “mei­nen Win­zern” war, habe ich ihn ganz ein­fach ange­schrie­ben. Mir war es wich­tig, Win­zer zu fin­den, die jung und auf­stre­bend sind und die noch nicht in Mün­chen ver­tre­ten waren. So kam ich auf das Wein­gut Poll­ak in Unter­retz­bach, nahe der Gren­ze zu Tsche­chi­en. Die­ses sowie auch die bei­den zuvor vor­ge­stell­ten Wein­gü­ter sind fami­li­en­be­trie­be­ne Wein­gü­ter und stei­gern jedes Jahr ihren Bekanntheitsgrad.

Das Wein­gut Poll­ak umfasst 25 Hekt­ar, auf denen vor allem die Sor­ten Grü­ner Velt­li­ner, Ries­ling, Gel­ber Mus­ka­tel­ler und Char­don­nay ange­baut wer­den. René und sei­ne Frau Ramo­na haben das Wein­gut 2007 von den Eltern über­nom­men und bau­en es quan­ti­ta­tiv und qua­li­ta­tiv Tag für Tag aus.

Unter­retz­bach liegt nur sechs Kilo­me­ter von der Ret­zer Alt­stadt ent­fernt, wel­che auf früh­ter­tiä­ren Mee­res­ab­la­ge­run­gen steht und kom­plett unter­kel­lert ist. Dies war schon vor vie­len Jah­ren eine gro­ße Hil­fe für den Wein­han­del. Heu­te gibt es dort regel­mä­ßig Füh­run­gen. Wer den gesam­ten Kel­ler abge­hen möch­te, muss mit einer 20 Kilometer-Wanderung rechnen.

Nie­der­ös­ter­reich ist das größ­te Wein­an­bau­ge­biet in Öster­reich. Bekannt ist es vor allem für die Leit­reb­sor­te, den Grü­nen Velt­li­ner. Der Grü­ne Velt­li­ner hat ger­ne Löß­bo­den, kei­ne Tro­cken­heit und ist sehr frucht­bar, was eine akti­ve Laub­ar­beit von der Blü­te bis zur Lese mit sich bringt. Es ent­ste­hen jun­ge, fri­sche, pfeff­ri­ge Wei­ne, aber auch vol­le, fruch­ti­ge. Sei­ne Bekannt­heit hat er dem „Pfef­ferl“ zu ver­dan­ken – den wür­zi­gen, pfeff­ri­gen Aromen!

Nun freue ich mich auf Don­ners­tag, 3. Mai, an dem mei­ne Gäs­te und ich Wei­ne von die­sen drei jun­gen, auf­stre­ben­den Win­zern ver­kos­ten und Ant­wor­ten auf unse­re Fra­gen bekom­men können!

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