DNA von Blaufränkisch und Blauem Portugieser entschlüsselt

Deut­sche Wis­sen­schaft­ler vom Julius-Kühn-Institut an der Bun­des­an­stalt für Züch­tungs­for­schung Geil­wei­ler­hof im pfäl­zi­schen Sie­bel­din­gen haben die DNA der Reb­sor­ten Blau­frän­kisch und Blau­er Por­tu­gie­ser end­lich voll­stän­dig ent­schlüs­selt. Das berich­tet die Fach­zeit­schrift VITIS – Jour­nal of Grape­vi­ne Rese­arch  in ihrer jüngs­ten Ausgabe.

Bis­her  war nur ein Eltern­teil die­ser bei­den Sor­ten bekannt: der Wei­ße Heunisch bei der Blaufränkisch-Rebe und der Grü­ne Sil­va­ner beim Blau­en Por­tu­gie­ser. Die Wis­sen­schaft­ler konn­ten nun nach­wei­sen, dass die Blaue Zim­mettrau­be das miss­ing link dar­stellt. Sie bil­det den weib­li­chen Eltern­teil sowohl beim Blau­frän­kisch (Blaue Zim­mettrau­be x Wei­ßer Heunisch) als auch beim Blau­en Por­tu­gie­ser (Blaue Zim­mettrau­be x Grü­ner Silvaner).

Die Blaue Zim­mettrau­be stammt direkt vom Blau­en Gäns­füs­ser ab, einer Sor­te, die auch als Vor­fah­rin eini­ger ost­eu­ro­päi­scher Reben gilt. Bei Blau­frän­kisch ist somit der Anteil an ost­eu­ro­päi­schem Erb­gut hoch, da der männ­li­che Eltern­teil Wei­ßer Heunisch eben­falls aus dem Osten kommt.

Durch das Stu­di­um von alten Doku­men­ten konn­te auch das geo­gra­fi­sche Gebiet loka­li­siert wer­den, in dem die natür­li­chen Kreu­zun­gen statt­fan­den. Die For­scher fan­den her­aus, dass der Ursprung bei­der Sor­ten in der dama­li­gen Unter­stei­er­mark gele­gen haben muss, dem heu­ti­gen Slo­we­ni­en. Dort exis­tier­ten bei­de Sor­ten bereits vor 1750. Damit sind alle Theo­rien wider­legt, die den Ursprung des Blau­en Por­tu­gie­sers nach Por­tu­gal und den der Blaufränkisch-Rebe nach Nie­der­ös­ter­reich, Kroa­ti­en und Frank­reich ver­legt haben.

 

Kommentar hinzufügen

Antwort schreiben