Start Weinschule Die Rebsorten Weißwein – Die weißen Rebsorten im Überblick

Weißwein – Die weißen Rebsorten im Überblick

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Airen

Häufigste spanische Weißweinrebe, wegen ihrer Trockenheitsbeständigkeit vor allem in der heißen La-Mancha-Region angebaut, wo sie in der Vergangenheit schwere, alkoholreiche Weine hervorbrachte. Heute werden aus ihr meist leichte, neutral-fruchtige Tropfen erzeugt.

Albana

Ursprüngliche, italienische Sorte, die heute vor allem in der Romagna verbreitet ist. Ergibt dort einen leichten, mäßig fruchtigen und recht kurzlebigen Wein, der nach der Rebsorte benannt ist.

Albarino

Interessante, leicht aromatische Traube, aus der im galizischen Anbaugebiet Rias Baixas charaktervolle, trockene Weißweine erzeugt werden. In Portugal ist sie im weißen Vinho Verde enthalten und heißt dort Alvarinho.

Aligote

Charaktervolle, eigenständige Sorte aus dem Burgund, aus der kräftige, körperreiche Weißweine erzeugt werden, die jung getrunken werden. Der beste kommt aus dem Dorf Bouzeron. Allerdings hat die Chardonnay die Aligote weitgehend verdrängt.

Außerhalb Frankreichs findet man die Sorte in Bulgarien, Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern.

Assyrtiko

Typische Sorte von der Insel Santorin, liefert kräftige, trockene Weißweine sowie die berühmten Liastos: süße, likörähnliche Trockenbeerenweine.

Auxerrois

Name für eine Vielzahl verschiedener Sorten. Im Ursprung aber wohl eine eigenständige Rebe, die über Frankreich nach Deutschland gekommen ist. Heute wird sie noch in geringen Mengen im Elsaß und in der Pfalz angebaut. Sie hat nichts mit Chardonnay oder Pinot Blanc zu tun. Im südwestfranzösischen Cahors wird die Malbec-Traube Auxerrois genannt.


Bacchus

Aus (Silvaner x Riesling) x Müller Thurgau gekreuzte Sorte, die in vielen Anbaugebieten Deutschlands wächst und süffige, unkompliziert Weine ergibt, nicht selten mit Restsüße.

Bouvler

Österreichische Kreuzungsrebe, vor allem im Burgenland und der Steiermark angebaut. Als Massenträger und „Zuckersammler” bekannt, deshalb meist als Tafeltraube und oft für die Erzeugung von Prädikatsweinen benutzt.


Chardonnay

Noble Rebsorte, die mit großer Sicherheit aus dem Burgund stammt (es gibt im südlichen Burgund sogar ein Dorf namens Chardonnay), heute aber weltweit verbreitet ist und ebenso feine wie gewöhnliche Weißweine hervorbringt – je nach Standort, Klon und Pflege. Unter allen weißen Rebsorten verzeichnete sie in den letzten 25 Jahren die größten Zuwächse. Die berühmtesten Chardonnay-Weine wachsen auf den kalkhaltigen Böden von Puligny-Montrachet, Meursault, Corton-Charlemagne und Chablis. Dort werden die Weine reinsortig aus Chardonnay-Trau-ben erzeugt und haben nussige, im Alter leicht petrolige Aromen. Im Champagner ist die Chardonnay in der Regel zu 50 bis 70 Prozent vertreten (im Blanc-de-Blancs-Champagner zu 100 Prozent). Andere größere Anbaugebiete finden sich im Maconnais und an der Côte Chalonnaise. In Italien findet man die Sorte vor allem im Trentino, in Südtirol, in der Franciacorta und im Friaul. Neuerdings wird sie auch erfolgreich in Österreich kultiviert, wo sie Morillon (Südsteiermark) genannt wird. Außerhalb Europas hat die Sorte weite Verbreitung in Kalifornien (Carneros oder Sonoma County), Chile (Maipo), Südafrika, Neuseeland und Australien gefunden. Dort wird größtenteils in kleinen, neuen Eichenfässern vergoren, wodurch sie einen leicht röstigen Geschmack bekommt. Der Erfolg der Chardonnay-Traube beruht darauf, daß sie auf nahezu jedem Bodentyp ansprechende Qualitäten hervorbringt. Sie treibt früh aus und darf nicht zu spät gelesen werden, weil sonst die Säure sinkt. In jedem Fall ist sie eine eigenständige Sorte und keine Mutation des Weißen Burguders, wie in zahlreichen Büchern noch zu lesen ist. Neuere DNA-Untersuchungen haben zutage gefördert, daß sie eine Kreuzigung von Pinot Noir und Gouais Bit ist. Hinter letzterer verbirgt sich die inzwischen ausgestorbene Sorte Alter Heunisch.

Chasselas

Klassische Schweizer Sorte, die schon vor 400 Jahren im Wallis (dort auch Dorin genannt) nachweisbar ist und heute knapp die Hälfte der Anbaufläche des Landes bedeckt. Sie ergibt einfache, leichte, oft etwas säurearme und ausdruckslose Weißweine. Es existieren jedoch auch bessere Qualitäten. Bekannte Chasselas-Weine sind der Fendant, Yvorne, Aigle, Saint-Saphorin oder Dézaley beispielsweise. In Deutschland heißt die Sorte Gutedel. Anfang des 20. Jahrhunderts war sie die am häufigsten angebaute Sorte. Heute ist sie in größeren Mengen nur noch im südlichen Baden (Markgräflerland) vorhanden.

Chenin Blanc

In Frankreich beheimatete und wegen ihrer hohen Erträge beliebte Weißweinsorte (Anjou und Touraine an der unteren Loire), aus der einfache Weine wie Vouvray und Saumur gewonnen werden. Diese Weine baut man oft schäumend und mit Restsüße aus. In den besten Lagen werden jedoch aus der Chenin Blanc kraftvolle, langlebige Weißweine mit markanter Säure erzeugt (Coulée de Serrant). Außerhalb Frankreichs wird die Sorte vor allem in Südafrika angebaut. Dort heißt sie teilweise noch Steen.

Clairette

In Südfrankreich (Mittelmeerküste und Rhone) beheimatete Sorte, aus der früher vorzugsweise Wermuth, heute einfache Tafelweine erzeugt werden. Die früher beliebte Traube ist im Rückgang begriffen, da sie nicht dem Zeitgeschmack entspricht.

Cortese

Einfache, ertragreiche Traubensorte aus dem Piemont, vor allem bekannt durch den Gavi, der zu 100 Prozent aus ihr gewonnen wird.

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Feteasca

Die häufigste in Rumänien angebaute Weißweinsorte, die duftige, in ihren besten Qualitäten körperreiche und dauerhafte Weine ergibt. Auch in Bulgarien, Ungarn und Rußland weit verbreitet.

Folie Blanche

Früher in Frankreich weit verbreitete, heute praktisch nur noch um Nantes und Cognac kultivierte Sorte (zur Cognac-Herstellung verwendet).

Furmint

In ganz Osteuropa, vor allem aber in Ungarn weit verbreitete Rebsorte, die feurige, alkoholreiche Weine ergibt, die ebenso trocken wie süß ausgebaut werden. Der berühmteste ist der edelsüße Tokajer, einer der besten und langlebigsten Dessertweine der Welt.


Gewürztraminer

Hochwertige Rebsorte mit leicht rötlich gefärbten Beeren, die wegen ihres niedrigen und unsicheren Ertrags nur noch selten angebaut wird. Sie ist vermutlich eine Variante des Traminers, der seinerseits gelbe Beeren aufweist und weniger aromatisch ist. Als dessen Heimat wird Südtirol angegeben. Spät gelesen, kann der Gewürztraminer große Qualitäten ergeben: goldgelbe, kräftige, „männliche” Weine, die nicht selten deutlich über 13 Vol.% aufweisen und nicht nur trocken, sondern auch halbtrocken, süß oder edelsüß ausgebaut werden. Trotz niedriger Säure sind sie langlebige Weine. Große Gewürztraminer mit typischem Rosen-und Lycheeduft findet man im Elsaß und in Südtirol.

Grauer Burgunder

Populäre Weißweinsorte, aus der viele einfache, aber auch einige gehaltvolle und gelegentlich feine Weine gewonnen werden. Die wichtigsten Verbreitungsgebiete sind Frankreich (besonders das Elsaß, wo sie Pinot Gris oder Tokay genannt wird), Deutschland und Österreich (dort bisweilen Ruländer gerufen) sowie Norditalien (Südtirol und Friaul, wo sie Pinot Grigio gerufen wird). In Venetien, im Trentino und neuerdings auch in Amerika werden aus ihr sortenuntypische, aber kommerziell sehr erfolgreiche Konsumweine erzeugt. Die Beeren haben teilweise einen rötlichblauen Schimmer, was ein Beleg dafür ist, daß die Sorte von der Pinot Noir (Blauburgunder) abstammt.

Grechetto

Klassische umbrische Sorte, traditionell im Orvieto und in den Weißweinen von Torgiano enthalten.

Grüner Veltliner

Populäre und ertragreiche Sorte, die vor allem in Österreich weit verbreitet ist (sie bedeckt etwa ein Drittel der Rebfläche des Landes). Sie treibt früh aus und wird relativ spät gelesen. Sie ergibt leichte, spritzige Weine mit pfeffriger Würze, die jung und oft mit einem Schuß Wasser („G’spritzter”) getrunken werden. Das Weinviertel ist das Hauptanbaugebiet in Österreich. In beste Lagen gestellt, lassen sich jedoch auch extrakt- und alkoholreiche Spätle-sen ernten, etwa im Kremstal, im Kamptal und vor allem in der Wachau. Dort wird der Grüne Veltliner seit knapp 100 Jahren angebaut. In seiner höchsten Vollendung als Smaragd ergibt er hochfeine Weine, die langlebiger als Rieslinge sind.

Greco di Tufo

Aus Griechenland stammende, in Süditalien kultivierte Sorte, aus der körperreiche und bisweilen feine Weine wie der kampanische Greco di Tufo, der kalabrische Cirö Bianco und der süße Greco di Bianco hergestellt werden.

Gutedel

Deutscher Name für die Chasselas-Traube, die um 1780 ins badische Oberland gelangte. Sie wird heute in größerer Menge nur noch im Markgräflerland (Süd-Baden) angebaut, wo sie leichte Weine mit frischer Säure ergeben.

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Kerner

Kreuzung Trollinger x Riesling, vor allem in Deutschland verbreitet. Frostharte Rebe, die teilweise sehr gute, leicht bouquet- und säurebetonte Weine ergibt.


Macabeo

Traditionelle Weißweinsorte der Rioja, Navarras und anderer Regionen Nordspaniens. Wird auch für die Cava-Produktion kultiviert.

Malvasia

Sortenname für etwa ein Dutzend Spielarten einer Weißweinrebe, die in der Regel einfache, alkoholreiche Weine hervorbringt. Sie ist vor allem in Italien (Friaul, Piemont, Toskana, Latium, Sizilien, Sardinien), aber auch in Portugal als Bestandteil des Portweins und auf Madeira (Malmsey) verbreitet.

Manseng

Aus dem französischen Baskenland stammende Sorte, dessen hochwertige Spielart Petit Manseng in den letzten Jahren wiederentdeckt und vermehrt angebaut wurde. Sie bildet die Basis für die berühmten Jurancon-Weine um die südwestfranzösische Stadt Pau, (den Jurancon Sec und die süße Variante, bei der die Trauben getrocknet werden, bevor sie auf die Kelter gehen). Sie wird aber auch in Bearn und in der Gascogne sehr geschätzt, besonders für den Pacherenc du Vic-Bilh. Die weniger feine Manseng Gros dient meist zu Verschnittzwecken.

Marsanne

Ertragsstarke Weißweinsorte, die an der nördlichen Rhone zu finden ist und schwere, kurzlebige und eher plumpe Weine ergibt. Basissorte des Crozes-Hermitage.

Melon

Relativ anspruchslose, neutralschmeckende Sorte, die fast ausschließlich an der Loire-Mündung angebaut wird. Dort werden aus ihr die weißen Muscadet-Weine gewonnen (Muscadet de Sevre-et-Maine). Aus dem südlichen Burgund stammend, wird daher auch Melon de Bourgogne genannt.

Morio-Muskat

Stark im Rückgang befindliche Kreuzungsrebe (Silvaner x Weißburgunder), die vor allem in Deutschland angebaut wurde und bouquetreiche Weißweine ergibt.

Müller-Thurgau

Die am häufigsten angebaute Sorte in Deutschland. Bekannt als Kreuzung Riesling x Silvaner, nach neueren Forschungen jedoch Riesling x Chasselas. Die Traube wurde 1882 an der Weinbauschule Geisenheim am Rhein von dem Rebenforscher Hermann Müller gezüchtet, der aus dem Schweizer Kanton Thurgau stammte. Sie ergibt meist einfache, duftige Weine mit leichtem Muskatton – Basis der Liebfrauenmilch. Unter der Bezeichnung Rivaner werden aber auch geschmeidige, elegante Tischweine produziert. Schließlich werden aus ihr, weil sie früh reift und rasch Zucker sammelt, auch Auslesen und Beerenauslesen hergestellt. Synonyme: Riesling x Silvaner, Rizlingszilvani (Ungarn).

Muskateller

Sehr alte, aromatische Sorte, die wahrscheinlich schon bei den Griechen (anathelicon moschaton) und Römern (uva apiana) bekannt war. Heute ist diese Sorte über die ganze Welt verbreitet. Es gibt viele Spielarten von ihr. Der Gelbe Muskateller (in Frankreich Muscat Blanc, Muscat de Fron-tignan oder Muscat Blanc de Petits Grains genannt) ist die hochwertigste. Aus ihr werden zum Beispiel der elsässische Muscat, der piemontesische Moscato d’Asti, der trockene steirische Muskateller und der spanische Moscadel del Grano Menudo erzeugt.

Mtsvane

In Georgien und auf der Krim beheimatete Sorte, die stilvolle, fruchtfrische Weißweine von guter Qualität ergibt. Hochwertigste Sorte in der GUS.

Muscadelle

Zu großen Erträgen neigende, frühreife Sorte, die in den meisten Weißweinen Bordeaux’ in geringer Menge enthalten ist. Besitzt eine grobfruchtige, rustikale Note und wird kaum mehr neu angepflanzt. Hat nichts mit dem Muskateller zu tun.

Muscat d’Alexandrie

Mindere Spielart des Muskateller, vor allem in Spanien, Portugal, auf Sizilien (dort Zibibbo genannt) sowie in Südafrika und Chile zur Herstellung süßer Likörweine oder Brandys verwendet. Ansonsten eher eine Tafeltraube, die auch zur Herstellung von Rosinen angebaut wird.

Muscat d’Hambourg

Teilweise blau pigmentierte Tafeltraube aus der Muskateller-Familie, die heute kaum mehr zur Weinproduktion genutzt wird.

Muskat-Ottonel

Spielart der Muskateller-Traube (wahrscheinlich durch Einkreuzung von Chasselas), jedoch weniger hochwertig als der Gelbe Muskateller. In Österreich und Ungarn noch weit verbreitet, dort jedoch ebenso auf dem Rückzug wie in Deutschland.

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Neuburger

In Österreich (Burgenland, Thermenregion) angebaute Rebsorte unbekannten Ursprungs, die kraftvolle, neutral-fruchtige Weine mit zartem Nußaroma hervorbringt.


Pedro Ximenez

Früher in großen Mengen in Jerez zur Sherryherstellung angebaut, derzeit stark zurückgehend. Die größte Pedro-Ximenez-Anbaufläche befindet sich heute in Italien, wo aus ihr vor allem Brandys und Likörweine hergestellt werden.

Picolit

Weiße Rebsorte aus dem Friaul, aus der ein einfacher, süßer, preislich sehr teurer Dessertwein erzeugt wird. Die Picolit neigt zum Verrieseln, weshalb die Erträge niedrig und sehr unbeständig sind.

Plavac

Die wichtigste Weißweinsorte Sloweniens, aus der einfache, neutral-fruchtige, nicht selten sehr vollmundige Weine erzeugt werden.

Prosecco

In Venetien beheimatete Traube, die relativ spät reift und Weine mit leicht erhöhter Säure ergibt. Vermutlich liegt der Ursprung dieser einheimischen Sorte in Istrien. Namentlich erwähnt wurde sie das erste Mal Ende des 18. Jahrhunderts. Bekannt vor allem durch den Prosecco Frizzante beziehungsweise Prosecco Spumante, weniger bekannt als Stillwein.


Ribolla

Im Friaul werden aus ihr leichte, rassige, etwas rustikale Weine erzeugt.

Riesling

Anspruchsvolle, spätreifende Sorte, die in kühlen Anbaugebieten besonders feine Weine ergibt. Das Hauptverbreitungsgebiet der Riesling-Traube ist Deutschland und das Elsaß. Aber auch in Österreich, in Rußland und – auf kleiner Fläche – in Australien und Kalifornien wird die Sorte angebaut. Ob ihre Urheimat am Rhein, an der Mosel oder in der Pfalz liegt, ist schwer festzustellen. Sicher ist, daß sie im 15. Jahrhundert am Rhein und im 16. Jahrhundert an der Mosel schon weit verbreitet war. Möglicherweise ist sie aber auch schon um 800 n. Chr. auf Befehl von König Ludwig dem Deutschen am Rhein angebaut worden. Andere Vermutungen gehen dahin, daß sie sich dort aus der Wildrebe vitis vinifera entwickelt habe. In jedem Fall ist sie eine anspruchsvolle Sorte (korrekte Bezeichnung: Weißer Riesling), die zumindest in Deutschland, im Elsaß und in Österreich nur in sonnenzugewandten Steillagen bedeutende Weine ergibt. Rieslingweine haben, auch wenn sie spät gelesen werden, stets eine betonte Säure. Sie sind extraktreich und ausgesprochen langlebig.

Wegen der dicken Beerenhaut ist der Riesling gegen Fäule ziemlich resistent – Voraussetzung für die Erzeugung edelsüßer Beerenau lesen. Im Vergleich zu anderen Sorten verliert sie auch bei leicht erhöhten Erträgen nicht nennenswert an Qualität. Trotzdem gibt es als Resultat von Massen-Produktion viele schlichte Weine vor allem aus Deutschland. Auch in der Liebfrauenmilch kann sie enthalten sein. In Amerika wir diese Sorte Johannisberger Riesling, White Riesling oder Rhin Riesling genannt.

Du willst mehr über Riesling erfahren? Dann schaue dir unser Weinmaleins für Riesling an.

Rkatsiteli

Häufigste Sorte Rußlands und eine der meistangebauten Weißweintrauben Europas. Bringt kräftige, körper- und säurebetonte Weißweine hervor, aber auch likörähnliche Süßweine und Sherry-gleiche Meditationsweine.

Rotgipfler

Traditionelle Rebsorte aus dem österreichischen Gumpoldskirchen. Bringt körperreiche, langlebige Weißweine mit Charakter hervor.

Roussanne

Anspruchsvolle Weißweinsorte an der Rhone. Meistens zusammen mit der Marsanne vinifiziert.

Ruländer

Synonym für den Grauen Burgunder. In Deutschland häufig für körperreiche Grauburgunder mit Restsüße verwendet.

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Sauvignon

Hochklassige und weltweit stark verbreitete Rebsorte, die in den letzten Jahren große Zuwachsraten verzeichnete. Sie treibt spät aus, kann aber auch schon relativ früh gelesen werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt sie aus Bordeaux, wo sie heute die am meisten angebaute weiße Sorte ist. In den Weißweinen von Graves, Pessac-Leognan, Entre-Deux-Mers sowie in den Bordeaux Blancs und den edelsüßen Sauternes bildet sie zusammen mit der Semillon (und teilweise der Muscadelle) eine bewährte Einheit. Das bedeutendste Anbaugebiet ist heute jedoch die mittlere Loire mit den Weinbauzentren Sancerre und Pouilly Fume. Auf den dortigen Silex-Böden (Feuerstein) kommt das kräftige, an Stachelbeeren, Brennnesseln oder Schotenfrüchte erinnernde Aroma am klarsten zum Ausdruck. Andere wichtige Anbaugebiete sind die Steiermark, das Burgenland (in Österreich ist die Sorte noch unter dem irreführenden Namen Muskat-Silvaner bekannt), Slowenien und Friaul. Außerhalb Europas gibt es regelrechte Sauvignon-Moden in Kalifornien (im Holzfaß ausgebaut unter der Bezeichnung Fumé Blanc), Chile, Australien und vor allem Südafrika. Sauvignon-Weine aus Neuseeland fallen wegen ihrer aggressiven, herb-vegetalen Note auf. Die meisten Sauvignon-Weine sind schwer. Ihr Alkoholgehalt liegt häufig über 13 Vol.%, vor allem bei den Sauvignons aus Übersee. Im Gegensatz zu hochklassigen Chardonnays zeigen Sauvignon-Weine ihre Feinheiten schon im jungen Stadium. Sie sind keine ausgesprochenen Altersweine.

Savagnin

Im französischen Iura anzutreffende, vornehme Traube, aus der der berühmte, sherry-ähnliche Vin Jaune hergestellt wird. Sie ist auch im Arbois enthalten.

Savatiano

Die meistverbreitete Weißweintraube Griechenlands. Liefert die Basis für den alkoholstarken, geharzten Retsina-Wein.

Scheurebe

Eine Kreuzung Riesling x Bukettraube, im Jahre 1916 von Dr. Georg Scheu, dem Leiter der ehemaligen Hessischen Rebenzuchtstation Pfeddersheim bei Worms, gezüchtet. In Deutschland eine der wenigen erfolgreichen Neuerungen. Die Scheurebe bringt bouquetbetonte Weine mit typischem Cassis-Duft hervor wenn sie in guten Lagen wächst. Dort ist sie allerdings nur selten zu finden, weil diese für den Riesling reserviert sind. So kommt es, daß aus ihr blumige, bouquetreiche Weine hergestellt werden, die nicht selten mit Restsüße abgerundet sind. Lange Jahre glaubte man, dass die Scheurebe eine Kreuzung von Silvaner x Riesling ist. Auch Georg Schau, der Züchter, war überzeugt, diese beiden Sorten miteinander gekreuzt zu haben. Erst 2013 wurde auf Grund einer DNA-Analyse herausgefunden, dass der Riesling die Mutterrebe und ist die die Bukettraube den väterlichen Part repräsentiert. Die Bukettraube ist eine Kreuzungsrebe aus Silvaner x Trollinger. Sie wurde im 19. Jahrhundert von Sebastian Englerth aus Randersacker (Franken) gezüchtet.

Semillon

Aus Bordeaux stammende und vor allem in Sauternes anzutreffende Rebsorte, aus der hochwertige edelsüße Weine erzeugt werden. Sie besitzt eine dünne Beerenhaut, was sie für Attacken des Edelschimmels anfällig macht. Der berühmteste edelsüße Wein ist der Chäteau d’Yquem. In ihm ist die Semillon zu 80 Prozent enthalten. Trocken ausgebaut, ergibt sie körperreiche, „fette” Weine, die im jungen Stadium eher neutral schmecken. Deshalb wird sie in der Regel auch mit Sauvignon oder anderen Sorten assembliert. Außer in Bordeaux und in der Dordogne wird sie auch in Australien (Hunter Valley und Barossa Valley) und in anderen warmen Weinländern angebaut.

Silvaner

Alte, autochthone Rebe, die zu den am häufigsten angebauten Sorten in Deutschland gehört. Da sie als Massenträger gilt, werden aus ihr jedoch oft schlichte, ausdruckslose Weine erzeugt. Wenn ihr Ertrag begrenzt wird, ergibt sie jedoch volle, zartfruchtige, erdige Weine. Diese findet man vor allem in Franken, im Elsaß und in Österreich (dort Sylvaner geschrieben). In Rheinhessen werden aus ihr einfache Konsumweine erzeugt. In der Schweiz heißt die Sorte Johannisberg oder Gros Rhin und kann ebenfalls sehr markante Weine ergeben.

Steen

Traditionelle Bezeichnung für die Chenin Blanc in Südafrika.


Tocai

Autochthone Sorte, mit der der größte Teil der Weinberge Friauls bestockt ist. Die meisten Tocai sind fruchtig-frische Alltagsweine. Die besten Qualitäten können jedoch einen feinen Charakter haben.

Trammer

Auch Roter Traminer genannt: Mutterrebe des Gewürztraminers, aus der leicht aromatische, qualitativ gute, aber selten herausragende Weine gewonnen werden.

Trebbiano

Italienischer Name für die Sorte Ugni Blanc, die zu den am meisten angebauten Weißweinsorten der Welt gehört. Anspruchslose und ausdrucksschwache Sorte, die in Italien in zahlreichen Variationen vorkommt (Frascati, Soave, Lugana, Procanico, Bianco di Val di Chiana). Cognac-Traube.


Verdejo

Vornehme, alte Rebe aus Spaniens Weißweinregion Nummer Eins, dem Rueda. Ist Basissorte aller dortigen Weißweine.

Vermentino

Charaktervolle Weißweinsorte, die heute in größeren Mengen nur noch auf Korsika und Sardinien, in kleinen Mengen in Ligurien und in der nördlichen Toskana, speziell in der Maremma, angebaut wird.

Vernaccia

Alte, aber nicht sonderlich hochwertige Traube, die auf den Hügeln des toskanischen Städtchens San Gimi-gnano einen delikaten, trockenen Weißwein ergibt. Ist nicht verwandt mit dem Vernaccia di Oristano aus Sardinien.

Verdelho

Alte charakteristische Rebsorte auf der Insel Madeira, die heute leider im Verschwinden begriffen ist.

Verdicchio

Vor allem in den italienischen Marken angebaute Rebe, die dort seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist und teilweise recht feine, aromatisch-fruchtige Weißweine ergibt.

Viognier

Alte, ertragsarme Rebsorte, die im trockenen, warmheißen Klima des Rhönetals ihre besten Ergebnisse bringt. Die bekanntesten Weine sind der weiße Condrieu und der seltene Château Grillet, beides schwere, langlebige Weißweine mit relativ hohem Alkoholgehalt. Die Rotweine der Côte Rôtie dürfen 20 Prozent Viognier-Trauben enthalten. Im Languedoc und Roussillon wird die Viognier häufig mit anderen weißen Sorten zusammen vinifiziert. Seit Ende der 1980er Jahre werden aus ihr nicht nur dort, sondern auch in Italien und Kalifornien zunehmend sortenreine Weißweine erzeugt.

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Weißer Burgunder

Alte Rebsorte, aus der sehr gute Weine mit viel Eigencharakter erzeugt werden können. Sie wird auch Weißburgunder oder Clevner genannt und ist vor allem in Baden und in der Pfalz verbeitet, wird aber auch mit gutem Erfolg in Österreich, Südtirol und im Friaul, in Ungarn, Slowenien und Kroatien angebaut. In Frankreich wird sie praktisch nur im Elsaß kultiviert, dort allerdings mit gutem Erfolg (Pinot Blanc). Der Weiße Burgunder wurde jahrzehntelang fälschlich als Pinot Chardonnay bezeichnet. In Wirklichkeit ist er eine Mutation des Pinot Noir (Blauburgunder). Charakteristisch ist das sanftwürzige Bouquet und die milde Säure.

Welschriesling

Zweithäufigste Sorte Österreichs, angebaut am Neusiedler See, in der Steiermark und im Weinviertel. Ergibt teils leichte, teils kräftige Weißweine, in ihren besten Qualitäten feinwürzig und rassig, sonst mastig und neutral. Mit dem Riesling hat sie nichts gemein. In Ungarn Welsch Rizling und in Italien Riesling Italico.


Zierfandler

Qualitativ gute Weißweinsorte, die körperreiche, säurebetonte Weißweine hervorbringt. Wichtigste Traube der österreichischen Thermenregion (vor allem Gumpoldskirchen).

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