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Die Weine von L’Ostal Cazes

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Die Domaine L’Ostal Cazes liegt im Süden Frankreichs im Anbaugebiet Minervois. Sie umfasst 60 Hektar Reben und erzeugt zwei Weine: Grand Vin L’Ostal Cazes und den Zweitwein Estibals. Beide Weine sind aus einem ähnlichen Rebsortenmix gewonnen. Er enthält in unterschiedlichen Teilen Syrah, Grenache, Carignan und Mourvèdre. 2007 war im Süden Frankreichs ein sehr ausgewogenes Jahr, das teilweise große Weine hervorgebracht hat. Hohe Konzentration, aromatische Komplexität und Frische – das zeichnet die L’Ostal Cazes-Weine dieses Jahrgangs aus. Vor wenigen Wochen sind die 2007er Weine in Deutschland auf den Markt gekommen.

Mit 17,95 Euro liegt der Grand Vin bei etwa 25 Prozent des Preises eines 2006 Lynch Bages. Auch wenn der Vergleich hinkt – der L’Ostal Cazes bietet ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis im Vergleich zu anderen Appellationen Frankreichs. Er ist langlebig, besitzt ein stabiles Tanningerüst, weist dennoch keine Härten auf, sondern gleitet beinahe leichtfüßig über den Gaumen.

Die Domaine L’Ostal Cazes liegt gut 50 Kilometer vom Mittelmeer auf halber Strecke zwischen den Städten Narbonne und Carcassonne. Dort, am Fuße der Montagne Noire, haben sechs Dörfer das Recht auf die Bezeichnung Minervois-La Livinière. Diese Subzone stellt das Herzstück der großen Appellation Minervois dar.

Jean-Michel Cazes hat 2002 dort 150 Hektar Land von zwei Domänen erworben und sie zu einem Besitz zusammengefasst. Ein Jahr später erwarb er die alte Ziegelei La Tuilerie ein paar Kilometer südlich von La Livinière. Dort wurde der Keller eingerichtet. Vergoren wird die Maische in Zementzisternen und Edelstahltanks. Die Temperaturkontrolle ist gewährleistet. Allerdings sind die Gärtemperaturen etwas höher als in Bordeaux. Der Önologe von L’Ostal Cazes arbeitet in enger Abstimmung mit dem Personal von Lynch-Bages.

Die besondere Qualität der beiden Weine von L’Ostal Cazes – der Grand Vin L’Ostal Cazes und der Zweitwein Estibals – hat jedoch mit der Lage der Weinberge zu tun. Das Klima in La Livinière ist zwar durch intensive Sonneneinstrahlung geprägt. Doch durch die ständigen Brisen vom Mittelmeer, aber auch durch die kühlen Winde, die von der Montagne Noire herunterfallen, werden die Temperaturen immer wieder gedrückt. Am Ende wird so der Reifezyklus der Trauben in die Länge gezogen und verhindert, dass die Trauben verkochen.

Die Böden bestehen aus einem Konglomerat von hartem Sandstein und verwittertem Kalkstein. Das bedeutet: hohe mineralische Zusammensetzung und Wasserhaltevermögen in der Tiefe. Die Reben überstehen die sommerliche Trockenperiode ohne Tröpfchenbewässerung.  Mit maximal 45 Hektoliter Wein pro Hektar hat La Livinière-Minervoir die strengste Mengenbeschränkung des gesamten Languedoc.

Anders als in den Chateaux von Bordeaux sind Besucher in der Domaine L’Ostal Cazes willkommen. Es gibt einen Weinshop und einen Probiertresen. Außerdem können sie sich mit einem Picknick-Korb zwischen den Olivenbäumen um die alte Ziegelei Saint-Josèphe niederlassen und den Blick in die Landschaft genießen.

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