Die Spezialweine

Spe­zi­al­wei­ne kom­men meist aus spe­zi­el­len Anbau­ge­bie­ten. Sie wer­den nach spe­zi­el­len Ver­fah­ren erzeugt und zu spe­zi­el­len Anläs­sen getrun­ken. Am Anfang stand fast immer der Zufall. Doch dann erkann­ten Tüft­ler, Gelehr­te und Alchi­mis­ten die Geset­ze, die hin­ter dem Zufall standen.

Schaumweine

Schäu­men­de Wei­ne her­zu­stel­len gelang erst, nach­dem eine dick­wan­di­ge Fla­sche erfun­den wor­den war, die dem Druck der Koh­len­säu­re stand­hält. So wur­de der Cham­pa­gner gebo­ren. Die Per­len, sagen die Fran­zo­sen, ver­stär­ken das Bou­quet und ver­fei­nern den Geschmack. Ande­re Län­der haben eige­ne Schaum­wei­ne: Spa­ni­en sei­nen Cava, Ita­li­en sei­nen Fran­cia­cor­ta (und ande­re Spu­man­ti), Deutsch­land und Öster­reich ihre Sekte.

Neben dem Cham­pa­gner besitzt Frank­reich noch zahl­rei­che Cré­mants – Schaum­wei­ne mit sanf­ter Koh­len­säu­re. Der Koh­len­säu­re­druck eines Cré­mant liegt bei etwa 3 Atmo­sphä­ren, wäh­rend er beim Cham­pa­gner bei 5 bis 6 Atmo­sphä­ren liegt. Das ist der drei­fa­che Druck eines Auto­rei­fens. Aller­dings wer­den ein­fa­che Schaum­wei­ne und Sek­te aus Preis­grün­den heu­te nicht in der Fla­sche, son­dern in druck­sta­bi­len Edel­stahl­tanks vergoren.

Edelsüße Weine

Meist aus wei­ßen Trau­ben her­ge­stell­te, konzentriert-süße Wei­ne, die zu den teu­ers­ten der Welt gehö­ren. Mit den lieblich- süßen Wei­nen haben sie nichts zu tun. Sie wer­den ganz oder teil­wei­se aus ein­ge­schrum­pel­ten Trau­ben erzeugt, die von der Edel­fäu­le befal­len wur­den und nur noch wenig Saft ent­hal­ten. Die berühm­tes­ten edel­sü­ßen Wei­ne sind der unga­ri­sche Toka­jer, die deut­schen und öster­rei­chi­schen Beeren- und Tro­cken­bee­ren­aus­le­sen, die Elsäs­ser Sélec­tions de Grains Nobles, die Sau­t­er­nes aus Bor­deaux, die Mon­ba­zil­lac aus Ber­ge­rac und die Quart-de-Chaumes von der Loire. Die Wei­ne selbst ent­hal­ten kei­ne Fäul­nis­pil­ze und kei­nen Fäulnisgeschmack.

Sherrys

Die Anda­lu­si­er trin­ken Sher­ry zu Gar­ne­len. Außer­halb Spa­ni­ens zählt Sher­ry zu den klas­si­schen Ape­ri­tif­wei­nen. Er wird aus wei­ßen Trau­ben her­ge­stellt. Die tro­cke­ne Vari­an­te heißt »Fino« oder »Man­z­a­nil­la« und ver­fügt über ein würzig-salziges Aro­ma. Sher­ry wird mit Wein­brand ver­schnit­ten. Ein guter Sher­ry kommt damit auf etwa 16 Vol.% Alko­hol. Süße Sher­rys, »Olo­ro­so« genannt, lie­gen sogar bei 18 Vol.%. Sie besit­zen eine dunk­le Far­be und einen karamellig-würzigen Geschmack.

Likörweine

Likör­wein ist der Ober­be­griff für alle Wei­ne mit min­des­tens 15 Vol.% tat­säch­li­chem Alko­hol. Dazu gehö­ren neben den gesprite­ten Wei­nen (Port­wein, Sher­ry, Madei­ra, Banyuls, Mar­sa­la) vor allem kon­zen­triert süße Wei­ne aus war­men Anbau­ge­bie­ten, die aus Trau­ben, die über­reif gele­sen wur­den, oder aus Trau­ben, die auf Stroh gedörrt wur­den, her­ge­stellt sind. Der bekann­tes­te Likör­wein ist der tos­ka­ni­sche Vin San­to. Aber auch in Frank­reich, Spa­ni­en und in den über­see­ischen Län­dern wer­den Likör­wei­ne erzeugt – teil­wei­se durch Zusatz von süßen Traubenmost.

Portweine

Port ist ein süßer por­tu­gie­si­scher Rot­wein, der durch die Zuga­be von Wein­brand »auf­ge­spritet« wird. Er weist dann etwa 18 bis 20 Vol.% Alko­hol auf: ein schwe­rer, feu­rig­fruch­ti­ger, in sei­nen bes­ten Qua­li­tä­ten hoch­fei­ner Wein. Jahr­gangs­ports kön­nen auf der Fla­sche 100 Jah­re alt wer­den. Die Far­be reicht von dun­kel­rot in der Jugend bis maha­go­ni­braun im Alter.