Nur die besten überlebten
In den Werken der Rebenforscher sind etwa 10000 verschiedene Rebsorten aufgeführt. Aber nur wenige haben eine wirtschaftliche Bedeutung. Die 50 am häufigsten angebauten Sorten machen rund 95 Prozent der Weltweinproduktion aus. In prähistorischer Zeit muß eine ungleich größere Zahl an Sorten existiert haben. Durch Krankheiten, Trockenheit und Kälte wurden sie allerdings immer wieder dezimiert.
Nur jene Reben überlebten, die sich den örtlichen Klima- und Bodenbedingungen anpassen konnten. Die Anpassung ging so weit, daß sich die Beeren einiger Reben rot färbten – als Schutz gegen die Sonne in warmen Gegenden. Jedenfalls entwickelten sich im Laufe der Jahrtausende unzählige Mutationen. Hinzu kamen zufällige Kreuzungen verschiedener Sorten, denn Wildreben sind zweigeschlechtlich. Sie besitzen entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten. Später selektierte der Mensch die Reben nach ihrer Eignung zur Weinerzeugung, kultivierte und vermehrte sie durch Stecklinge. So entstand die Basis für das heutige Rebensortiment. Die meisten Weinreben sind europäischen Ursprungs oder in Vorderasien beheimatet. In der botanischen Fachsprache heißen sie Vitts vinifera.