Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland acht Prozent weniger einheimische Weine verkauft als in 2010. Das hat das Deutsche Weininstitut (DWI) aufgrund von Erhebungen der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mitgeteilt. Der Rückgang wird mit der geringeren Erntemenge erklärt, die in 2010 witterungsbedingt zur Verfügung stand. Sie lag um etwa ein Viertel unter dem langjährigen Mittel. Durch das verknappte Angebot ist der durchschnittliche Preis des verkauften deutschen Weins in 2011 um rund zehn Prozent gestiegen ist gegenüber dem Jahr 2010. Er lag im vergangenen Jahr bei 3,04 Euro pro Flasche: „Wir profitieren derzeit von dem allgemeinen Trend, dass insbesondere jüngere Verbraucher bevorzugt regionale Produkte einkaufen, auch wenn diese etwas teurer sind“, erläuterte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule.
Dank dieser höheren Erlöse konnten die deutschen Winzer in 2011 ihren Umsatz auf dem Vorjahresniveau halten. Insgesamt wird in Deutschland jedoch weniger Wein getrunken. Seit 2008 sinkt der Konsum beständig. Auch im abgelaufenen Jahr konnte dieser Trend nicht gestoppt werden. Die konsumierte Weinmenge sank abermals um 2,7 Prozent.
Aktuell haben die deutschen Weine einen Marktanteil von 43 Prozent an den eingekauften Weinmengen, gefolgt von Italien (15 Prozent), Frankreich (14 Prozent) und Spanien (8 Prozent). Rotwein liegt in der Gunst der deutschen Verbraucher nach wie vor vorn (50,5 Prozent). Der Weißweinkonsum blieb konstant bei 39,4 Prozent. Der Roséweinanteil stieg abermals auf 10,1 Prozent.
Diese Daten beziehen sich allerdings nur auf den Lebensmittelhandel (einschliesslich Discounter). Er repräsentiert etwa dreiviertel aller Weinverkäufe in Deutschland. Die Umsätze des Fachhandels und des Direktbezugs beim Winzer wurden nicht erfasst. Bei deutschen Weinen ist der Direktbezug beim Winzer traditionell eine wichtige Einkaufsquelle. Ausländische Weine werden dagegen stark über den Fachhandel vertrieben.