Supermärkte im Aufwind: Der Anteil der Weineinkäufe bei Edeka, Rewe und anderen Supermarktketten ist in 2016 um einen weiteren Punkt gestiegen. Er beträgt jetzt 18 Prozent. Das sind fünf Prozent mehr als noch 2012. Das geht aus der eben veröffentlichten GfK-Weinmarktanalyse hervor, die vom Deutschen Weininstitut in Mainz in Auftrag gegeben wurde. Rechnet man den Weinumsatz der Discountmärkte (Aldi, Lidl, Norma, Netto, Penny u. a.) hinzu, kommt man jetzt auf einen Marktanteil von stattlichen 77 Prozent, den der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) auf sich vereint. Der Durchschnittspreis für einen Liter Wein, der 2016 im LEH über den Scanner ging, lag bei allerdings bei ernüchternden 2,92 Euro (minus 5 Cent).
Deutscher Wein ist im LEH „nur“ mit 66 Prozent vertreten. Grund dafür ist der hohe Anteil der Ab Hof-Verkäufe in Deutschland. Er beträgt 24 Prozent (lag 2012 allerdings bei 30 Prozent). Der Fachhandel spielt beim Verkauf deutscher Weine mengenmässig nur eine marginale Rolle (5 Prozent). Bei der Qualität (und beim Preis) liegt er allerdings weit vorn.
Der Pro Kopf-Konsum an Wein insgesamt ist 2016 in Deutschland nahezu unverändert geblieben. Er liegt bei 20,6 Liter (+ 0,1 Prozent) ohne Schaumwein. Der statistische Durchschnittswert des eingekauften Weins sank leicht (minus 1,6 Prozent). Das geht aus der neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.
Der Marktanteil deutscher Weine am inländischen Konsum ist stabil geblieben. Er beträgt nach wie vor 45 Prozent. An zweiter Stelle liegen italienische Weine (16 Prozent), auf Platz drei und vier französische (12 Prozent) und spanische Weine (8 Prozent). Danach kommen die Exportländer USA, Südafrika, Österreich und Chile. Auffällig ist der Sprung der Österreicher beim Wert ihrer Exporte: Er stieg um satte 12 Prozent.
Auf ein historisches Tief gesunken ist dagegen der Export deutscher Weine. Er ist 2016 in der Menge um 3 Prozent und im Wert um 4 Prozent gesunken. Besonders alarmierend ist der Rückgang der Exporte nach Grossbritannien (minus 38,5 Prozent). UK war einst wichtigster Exportmarkt für deutsche Weine und liegt jetzt nur noch auf Platz 4. Die Exporte nach Schweden, Frankreich und Hongkong gingen ebenfalls zweistellig zurück. Wichtigster Exportmarkt sind heute die USA. Dorthin geht nahezu ein Viertel des deutschen Weinexports (der Durchschnittspreis eines nach Amerika exportierten Weins lag bei 4,26 Euro pro Liter). Auf den weiteren Plätzen folgen die Niederlande und Norwegen.