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Der Weltrebengürtel

Kühle bevorzugt, Hitze unerwünscht

Der Weinbau konzentriert sich auf die gemäßigten Zonen der Erde. Sie liegen in Europa zwischen dem 40. und 50. Breitengrad, in Amerika und auf der südlichen Halbkugel zwischen dem 30. und 40. Breitengrad.

Trauben brauchen, um reif zu werden, zwar Wärme. Aber um feine Weine zu erzeugen, sind vor allem kühle Temperaturen nötig. Sie bremsen die Zuckerentwicklung in den Trauben und verhindern so, daß die Weine später zu alkoholisch und zu schwer werden. Außerdem sorgen sie dafür, daß in der Reifephase nicht zuviel Säure abgebaut wird. Säure ist eines der Elemente, die Weiß- und Rotweinen Eleganz verleihen.

Sonne, Wärme, Niederschlag

Deutsche Wissenschaftler gehen davon aus, daß ein Gebiet mindestens 1600 Sonnenstunden im Jahr aufweisen muß, damit Rebanbau möglich ist. Amerikanische Wissenschaftler sprechen von wenigstens 2500 Stunden im Jahr, an denen es mindestens 10° C warm sein muß. Unabdingbare Voraussetzungen sind das freilich nicht. So können steile Weinberge die Kraft der Sonne erheblich verstärken. In warmen Anbaugebieten kommt es hingegen weniger auf die Sonne als auf die Menge der Niederschläge an. Sie müssen im Jahresmittel mindestens 600 Millimeter betragen. Freilich ist auch das kein allgemeingültiges Kriterium. Es reichen nämlich auch 300 Millimeter Niederschlag, wenn dieser teils im Frühjahr während der Vegetationsperiode, teils im Sommer fällt, um die bis zu drei oder vier Monate währenden Trockenperioden zu unterbrechen.

Kühle und heiße Randlagen

Wein wird auch nördlich des Rebengürtels angebaut. Teile der Mosel und des Rheins liegen am 51. Breitengrad, ebenso die südenglischen Weinanbaugebiete in Cornwall. Umgekehrt befinden sich viele südeuropäische und auch die nordafrikanischen Anbaugebiete deutlich außerhalb des Rebengürtels: nämlich um den 36. Breitengrad. Von dort kommen vor allem schwere, alkoholreiche Weine (Sherry, Marsala, süßer Samos, „Zypern-Sherry“) und rote Verschnittweine. In Teilen Südafrikas und Australiens werden portweinähnliche Likörweine hergestellt.

Verlagerung in kühle Zonen

In den letzten 25 Jahren hat sich der Weinbau weltweit in kühlere Zonen verlagert. Besonders spürbar ist diese Entwicklung in Australien, Südafrika und Chile, aber auch in Griechenland. In Kalifornien und Oregon ist diese Entwicklung schon lange im Gange. Vor allem für Weißweine werden gezielt Gegenden gesucht, die im Einflußbereich des kühlen pazifischen Klimas liegen.

Nach Kontinent

Kontinent Verteilung
Europa 70%
Amerika 17%
Asien/Australien 5%
Neuseeland 4%
Afrika 4%

Nach Länder

Land Verteilung
Frankreich 19,26%
Italien 19,16%
Spanien 14,02%
USA 7,78%
Argentinien 5,67%
Australien 4,78%
China 4,29%
Deutschland 3,75%
Südafrika 3,03%
Portugal 2,72%
Chile 2,26%
Rumänien 2,09%
Ungarn 1,69%
Rußland 1,53%
Griechenland 1,41%
Brasilien 1,19%
Bulgarien 1,07%
Österreich 0,99%
Moldawien 0,92%
Ukraine 0,84%
Kroatien 0,74%
Serbien 0,69%
Mexiko 0,54%
Schweiz 0,45%
Japan 0,44%
Georgien 0,43%
Neuseeland 0,33%
Uruguay 0,33%
Mazedonien 0,31%
Slowenien 0,21%
Algerien 0,21%
Zypern 0,20%
Tschechei 0,19%
Kanada 0,19%
Slowakei 0,18%
Usbekistan 0,16%
Tunesien 0,13%
Marokko 0,12%
Turkmenistan 0,11%
Türkei 0,11%
Albanien 0,07%
Libanon 0,07%
Luxemburg 0,06%
Kasachstan 0,06%
Peru 0,05%
Madagaskar 0,04%
Weißrußland 0,03 %
Malta 0,02 %
Israel 0,01 %
Bolivien 0,01 %
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