Einst sagte er in einem Zeitungsinterview, er würde nur Filme drehen, um Geld für Bier zu verdienen. Heute lebt der finnische Regisseur Aki Kaurismäki in Portugal und baut Wein an. Am 8. September kommt sein neuer Streifen „Le Havre“ in die Kinos. Zum Film gibt es einen eigens kreierten Rotwein gleichen Namens – streng limitiert auf 5400 durchnummerierte Flaschen.
Aki Kaurismäki ist nicht nur bekannt für seine lakonisch-komischen, melancholischen und mitunter recht pessimistischen Filme („Wolken ziehen vorüber“, „Der Mann ohne Vergangenheit“, „Leningrad Cowboys Go America“), sondern auch für seine Trinkfestigkeit. Zum Start seines neuen Kinostreifens „Le Havre“ bringt der 54-jährige Finne einen gleichnamigen Rotwein in den Handel. Der stammt allerdings nicht von seinem eigenen Weingut in Portugal, sondern von der südfranzösischen Domaine de Courbissac. Dort soll Kaurismäki häufiger zu Gast sein.
Die Domaine de Courbissac gehört Winzer Marc Tempé und dem Filmproduzenten und leidenschaftlichen Weintrinker Reinhard Brundig. Der 30 Hektar große Besitz liegt nahe der Ortschaft Cesseras, im Herzen des Minervois. Tempé kelterte bislang im elsässischen Zellenberg viel gelobte Rieslinge und Gewürztraminer. Brundig, Mitbegründer der Produktions- und Verleihfirma Pandora, bringt seit Anfang der 1980er Jahre anspruchsvolle, internationale Arthouse-Filme ins Kino, darunter zahlreiche Werke Kaurismäkis, zuletzt den bei den Filmfestpielen in Cannes umjubelten „Le Havre“.
Nun stellen die beiden gemeinsam im Languedoc Rotweine her, von denen etliche Jahrgänge immerhin zwischen 90 und 93 Parker-Punkte ergattern konnten. Die zum Teil bis zu 80 Jahre alten Reben der Sorten Mourvèdre, Syrah, Carignan und Grenache noir gedeihen in fast ausschließlichen Cru-Lagen. Anbau und Vinifizierung erfolgen nach biologisch-dynamischen Kriterien, was auch Weinkenner Kaurismäki sehr schätzt. Er wünschte sich von Tempé und Brundig für seinen Wein zum Film eine spezielle Cuvée seiner Lieblingsrebsorten. Und die ist streng limitiert auf 5400 Flaschen.