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Der Fassbau

Ein altes Handwerk

Viele alte Faßbau-Werkzeuge sind heute durch Maschinen ersetzt worden, etwa das Kröseisen und der Gargelkamm, mit dem einst die Nut ausgekerbt wurde, in die der Faßboden eingesetzt wird. Das Öffnen gebrauchter Fässer, um den Weinstein von der Innenseite der Dauben zu entfernen und einen neuen Toast aufzubringen, gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Faßbauers.

Spalten des Holzes

Das Vierteilen des Baumstamms längs der Fasern des Holzes wird schon lange nicht mehr von Hand, sondern von mechanischen Spaltmeißeln erledigt. Das Spalten hat gegenüber dem Sägen den Vorteil, daß die Zellstruktur des Holzes nicht beschädigt wird. Allerdings werden die Stämme heute vielfach nicht mehr geviertelt, sondern gleich Dauben aus ihnen gesägt. Die Ausbeute ist größer, der Abfall geringer. Übrigens: Holzspaltmaschinen oder Wippsägen zum Zerkleinern des Holzes werden auch von landwirtschaftlichen oder Gartenbau-Unternehmen sowie im privaten Bereich eingesetzt, etwa um Brennholz zu produzieren. Sie spalten Holzscheite entlang der Faser beziehungsweise sägen Restholz zum Verheizen in Holzvergaserkesseln oder Holzheizungsanlagen. Profis mieten diese Maschinen, etwa beim Maschinenverleih Boels.

Lagern im Freien

Der Faßbau ist Technik, das Lagern des Holzes jedoch ein Qualitätsfaktor erster Güte. Traditionell müssen die Dauben drei Jahre lang unter freiem Himmel gelagert werden. Die Sonne dörrt das Holz, der Regen wäscht die scharfen Tannine sowie Polysaccharide und Glucose aus. Heute wird der größte Teil des Faßholzes künstlich im Ofen getrocknet, so daß sich die ganze Prozedur auf drei bis zwölf Monate reduziert.

Zusammensetzen der Dauben zu einem Fass

Die Größe der Faßdauben für ein Barrique wird nach einer mathematischen Formel berechnet, das Daubenholz dann entsprechend gehobelt, gesägt und die einzelnen Dauben trocken zusammengesetzt. Daß die Stoßkanten der Dauben später dichthalten, dafür sorgt der Wein selbst: Er läßt das Holz aufquellen, so daß keine Flüssigkeit entweichen kann.

Anlegen der Fassreifen

Wenn der Küfer die Faßböden eingepaßt hat, werden die provisorischen Faßbänder abgenommen und die endgültigen metallenen Faßreifen um den Bauch des Barriques gelegt. Sie halten das Faß zusammen und verhindern, daß es später unter dem Gewicht des Weins auseinanderbricht. Zuletzt wird das Spundloch in eine der Dauben gesägt.

„Toasten“ des Fassholzes

Bevor der Boden eingesetzt wird, muß das Faß „getoastet“ werden. So lautet der Fachausdruck für das Flämmen der inneren Faßwandungen. Der Toast beeinflußt die chemische Struktur des Holzes und gibt den Weinen später einen leichten Röstton. Je nach Typ des Weins, der in ihm reifen soll, werden die Fässer leicht, medium oder stark getoastet.

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