Das reizende Burgundermädchen von nebenan

Justin Leone
Im Keller eines Münchner Sterne-Restaurants stößt Sommelier Justin Leone eines Tages zufällig auf eine hübsche, aber schüchterne Rothaarige aus der Bourgogne Rouge-Abteilung, die ihn gehörig ins Schleudern bringt. Eigentlich ist sie ihm zu jung. Eine komplizierte Romanze nimmt ihren Lauf …

Die Geschich­te einer heik­len Büro­schwär­me­rei Von Jus­tin G. Leo­ne | Über­set­zung: Kath­rin Noll

Ein Glas RotweinVer­mi­sche nie­mals Arbeit mit Ver­gnü­gen. Eine ein­fa­che Faust­re­gel, die, wenn sie miss­ach­tet wird, ange­hen­den Füh­rungs­kräf­ten die Kar­rie­re kos­ten, zur Auf­lö­sung gan­zer Unter­neh­men füh­ren und Fami­li­en ins Unglück stür­zen kann.

Genau die Art von Rat­schlag, die ich am liebs­ten ignoriere.

Ein­mal, an einem Tag wie jeder ande­re, stach mir eine hüb­sche Rot­haa­ri­ge ins Auge, als ich mich mal wie­der im Kel­ler abplag­te. Sie war mir schon im Büro auf­ge­fal­len. Da sie eher der stil­le, intro­ver­tier­te Typ ist, sind wir ein­an­der bis­lang noch nicht vor­ge­stellt wor­den. Sie gehört zu den bes­ten der Bour­go­gne Rouge-Abteilung – eine Kate­go­rie, der ich nor­ma­ler­wei­se nicht über­mä­ßig viel Auf­merk­sam­keit schen­ke, die mir aber nichts­des­to­trotz am Her­zen liegt. Um in die­sem Team zu arbei­ten, ist eine sehr eige­ne, oft etwas schrul­li­ge Per­sön­lich­keit von­nö­ten. An der Spit­ze die­ser Klas­se steht schie­re Bril­lanz, wenn auch uner­war­tet, wäh­rend selbst die Basis noch einen recht hoch­mü­ti­gen Geist auf­weist, um es böse und unver­blümt zu sagen. Cha­ris­ma muss warm, ein­la­dend und vor allem echt sein. So wie es etwa ein aus­län­di­scher Diplo­mat besitzt. Viel­leicht etwas über­schwäng­li­cher als die Logis­tik­ar­bei­ter auf Village-Ebene, die Lob­by­is­ten mit ihrer Geschäf­te­ma­che­rei in der Premier-Cru-Branche oder die Säu­len von iko­no­klas­ti­scher Kühn­heit, die die Grand-Cru-Elite bilden.

Sie mach­te auf mich einen ruhi­gen, eher kon­ser­va­ti­ven Ein­druck. So als ste­cke sie häu­fig ihre Nase in Bücher, genie­ße schweig­sa­me Spa­zier­gän­ge an war­men Som­mer­aben­den durch die Nach­bar­schaft und – hof­fent­lich – hin und wie­der auch ein extra­va­gan­tes Abend­essen. Sie sieht bestimmt umwer­fend aus, wenn sie die Tür öff­net, in Scha­le geschmis­sen, auch wenn ihrem Kleid der Glanz eines Ori­gi­nals von Vera Wang feh­len mag und sie kei­ne schwar­zen High-Heels von Lou­bou­tin trägt. Sie ist das unauf­fäl­li­ge, beschei­de­ne Mäd­chen von neben­an, von dem ein heiß­blü­ti­ger, nor­ma­ler Kerl wie ich nur hof­fen kann, dass sich „hin­ter den ver­schlos­se­nen Türen“ eine uner­sätt­li­che Löwin versteckt.

2004 Cuvée du Pinson | Domaine PonsotWir stie­ßen zufäl­lig im Kel­ler zusam­men, als ich gera­de eine Fla­sche Cham­bol­le  holen woll­te. „2008“, brach­te ich her­vor. „Ich weiß wirk­lich nicht, was Leu­te dazu treibt, den Wein so jung zu trin­ken. Ein Schan­de!“ – „Tat­säch­lich?“ ent­geg­ne­te sie schnell, mit einem fra­gen­den, den­noch selbst­be­wuss­ten Blick. „Oh, ich bin mir sicher, dass er eini­ges zu bie­ten hat. Ich wür­de nicht zu vor­schnell urtei­len.“ – „Äh, also …“, stam­me­le ich, erstarrt von der Schnel­lig­keit ihrer schar­fen Erwi­de­rung. Und mit Erstau­nen beob­ach­te ich, wie mein tod­si­che­res, ers­tes Auf­schlags­ass quer über das Feld zurück­schießt, ent­flammt durch ihre glü­hen­de Rück­hand. „Ich glau­be … aber …er ist so … jung …“  – „Aha, Du bist also einer von die­sen Typen.“ Ich wer­de lang­sam panisch. Wo bin ich hier nur hin­ein­ge­ra­ten? Was meint sie mit „einer von die­sen Typen“? Soll ich beken­nen, dass ich Wei­ne nor­ma­ler­wei­se lie­ber ein biss­chen rei­fer mag, wor­aus sich rück­schlie­ßen lässt, dass ihr in die­ser Hin­sicht ein paar Jähr­chen feh­len? Oder soll ich mich von dem soeben Gesag­ten distan­zie­ren und zum Dep­pen machen? Ich ken­ne die­ses Mäd­chen ja nicht einmal!

Eines war sicher: Ich steck­te in der Klem­me, magisch ange­zo­gen von ihrer ruhi­gen, nüch­ter­nen Zurück­wei­sung. Ich nahm mir vor, die Sache wie­der ein­zu­ren­ken. „Hast Du irgend­wel­che Plä­ne für spä­ter? Ich mei­ne, ich muss jetzt los … mein Abend­dienst beginnt gleich. Aber wenn Du möch­test, kön­nen wir nach­her dort wei­ter machen, wo wir auf­ge­hört haben?“ Ich seuf­ze vor Erleich­te­rung, als sie dem Tref­fen zustimmt und ich genü­gend Zeit her­aus­ge­schla­gen habe, um mich wie­der zu sam­meln. „Ich bin übri­gens Jus­tin.“ – „Ich weiß“, ant­wor­tet sie mit ver­schäm­tem Grin­sen. „Pon­sot, aus der Bour­go­gne Rouge-Spitzenabteilung, Abschluss­klas­se von 2004.“

Unse­re ers­te Begeg­nung hin­ter­ließ einen ziem­lich nach­hal­ti­gen Ein­druck an mei­nem Gau­men. Nicht so warm und ein­la­dend, wie ich es mir erwar­tet hat­te. Nicht so reich, sam­tig und rot­fruch­tig, wie es das Äuße­re ver­mu­ten ließ. Etwas rau, ein wenig ätzend, besitzt sie eine sub­ti­le, aber unver­kenn­ba­re Wild­heit, etwas Ani­ma­li­sches. Anders gesagt: Die­se raue, unver­bo­ge­ne Art spricht unse­re Instink­te an, wäh­rend die per­fek­ten, geschnie­gel­ten und polier­ten Indus­trie­wei­ne, von denen wir im All­tag über­schwemmt wer­den, uns sel­ten tie­fer berüh­ren. Sicher, sie ist nicht so unver­blümt kess, viel­mehr sug­ge­riert sie lei­se, das etwas in die­ser Fla­sche dar­auf brennt, sei­ne Nägel in mei­nen Rücken zu gra­ben. Und ich neh­me natür­lich – mehr als glück­lich – mei­ne Rol­le in die­sem Katz-und-Maus-Spiel an. Ihr man­gelt es zwei­fel­los nicht an Selbst­ver­trau­en, trotz der ihr ange­bo­re­nen Beschei­den­heit. Sie weiß genau, wer sie ist und hat nicht ver­ges­sen, wo sie her­kommt. Ihr Akzent ist unmiss­ver­ständ­lich Fran­zö­sisch, ohne spe­zi­fi­schen Dia­lekt zwar, aber etwas schwe­rer im Mund, eine eher nörd­li­che Her­kunft andeutend.

Wäh­rend mei­nes Diens­tes dach­te ich über unse­re Begeg­nung nach – und hoff­te, dass sie sich in der Zwi­schen­zeit ein wenig mehr geöff­net hat­te. Ich erträum­te mir im Stil­len einen  etwas frucht­ba­re­ren Aus­tausch. Viel­leicht ist sie nur ein biss­chen schüch­tern, das ist alles … Oder sie ent­puppt sich im schlimms­ten Fall als eine ehe­ma­li­ge Stre­be­rin, die früh ihre Spit­zen­form erreicht hat und nun ins Sto­cken gera­ten ist, kalt und  ver­bit­tert, wohl­wis­send, dass ihre bes­ten Tage bereits vor­über sind. So oder so: Das könn­te inter­es­sant werden!

Büroromanze mit der 2004 Cuvée du Pinson der Domaine PonsotWir tra­fen uns spä­ter wie­der, als sich der Spei­se­raum des Restau­rants lang­sam leer­te. Ich lud sie auf ein Glas ein. Immer noch unsi­cher, wie das Wie­der­se­hen wohl ver­lau­fen wür­de, begrüß­ten wir uns zum zwei­ten Mal, bevor zwi­schen uns pein­li­che Stil­le ein­trat. Sie schwenk­te gedan­ken­ver­lo­ren ihr Glas, wäh­rend ich ner­vös die Bitter-Flaschen auf dem Tre­sen hin und her schob, als spiel­te ich eine Par­tie Dame. „Also, ich bin kei­ner von die­sen Typen, nur zu Dei­ner Infor­ma­ti­on. Ich trei­be mich nicht in ein­sa­men Country-Club-Bars oder auf Bingo-Abenden her­um, um älte­re Frau­en abzu­schlep­pen, die auf jün­ge­re Typen ste­hen. Ich gou­tie­re jede Art von Schön­heit. Aber ich schät­ze sie im jeweils ange­mes­se­nen Rah­men, ver­mu­te ich.“ Mei­ne Wor­te weck­ten ein klei­nes Fun­keln in ihren Augen, und sie wur­de auf der Stel­le mun­te­rer. „Ich weiß, was Du meinst. Ich habe Dir das Leben schwer gemacht. Ich mei­ne, ja ver­dammt, man­che Leu­te wis­sen erst mit 40, wer sie eigent­lich sind, wäh­rend ande­re das schon vor der Puber­tät her­aus­ge­fun­den haben. Das ist alles eine Sache der Erzie­hung, glau­be ich.“

Die Din­ge schie­nen gut zu lau­fen. Mit jedem Schluck ver­stan­den wir uns bes­ser, mit jeder Minu­te wur­de unser Gespräch ergie­bi­ger und befrie­di­gen­der. Ich bemerk­te, wie ich dahin­schmolz und mei­ne Prio­ri­tä­ten ver­gaß. Ver­le­gen lud ich sie in mein Büro ein, damit wir unser Ren­dez­vous dort fort­set­zen konn­ten, wäh­rend ich den abend­li­chen Papier­kram erle­dig­te. Sie war einverstanden.

Wäh­rend ich das raf­fi­nier­te rosen­ro­te Feu­er des zwei­ten Gla­ses durch mei­ne Keh­le rin­nen spür­te, leuch­te­te ihr strah­len­des Lächeln wie die Kir­schen in mei­nem Glas. Mit jedem zustim­men­den Kichern  wur­de mein Humor, so schwarz wie die erdi­gen Boden­tö­ne, die ihre üppi­ge Frucht unter­stüt­zen, drauf­gän­ge­ri­scher. Ihre Anzie­hungs­kraft auf mich wuchs immer mehr, der Wein im Glas vor mir schien zu erblü­hen. Der schma­le Grat zwi­schen Wohl­ge­fal­len und Begier­de ver­schwamm jedoch zu einem Pro­dukt der Ein­bil­dung, als sie neckisch auf mei­nen Schreib­tisch sprang, die Bei­ne über­ein­an­der schlug und hyp­no­tisch ihre knie­be­strumpf­ten Waden vor mir hin und her schau­keln ließ.

Rück­bli­ckend ist es leicht, sich zu fra­gen, wie vie­le Roman­zen wir in unse­rem All­tags­trott ver­pas­sen. Wie vie­le Fla­schen Wein tun wir als Schrott ab, ein­zig und allein, weil wir uns nicht die Zeit neh­men, sie zu ver­ste­hen? Haben wir unse­re Haus­auf­ga­ben gemacht, ken­nen wir ihren Stil, wis­sen wir, wie sie behan­delt und gepflegt und wie sie im Kon­text ihrer Her­kunft betrach­tet wer­den soll­ten? Hat man kein Ver­ständ­nis für die Kul­tur oder das Umfeld eines Wei­nes, so ist es, als hän­ge man das Bild sei­ner Per­sön­lich­keit ohne jeg­li­chen Bewer­tungs­rah­men und ohne die pas­sen­de Beleuch­tung  auf, die all sei­ne Schön­hei­ten und Fines­sen erst zur Gel­tung brin­gen. Vor­ein­ge­nom­men zu sein, bedeu­tet frei von Hoff­nung zu sein. Ein Leben ohne Über­ra­schun­gen ist wahr­haf­tig ein lang­wei­li­ges Leben,  und ein Leben ohne spon­ta­ne Momen­te der Lei­den­schaft ist ein Leben, auf das ich ganz sicher ver­zich­ten kann. Sei­en es fünf hei­ße Minu­ten in einem küh­len Kel­ler oder eine lebens­lan­ge Hin­ga­be, die Deka­den und Kon­ti­nen­te umspannt – alles hat sei­nen Platz und sei­ne Zeit.

Ein klei­ner Rat zum Schluss: Wenn es an einem schick­sal­haf­ten Abend an Ihrem Arbeits­platz pas­sie­ren soll­te, dass Zeit und Raum, Ster­ne und Pla­ne­ten in der rich­ti­gen Kon­stel­la­ti­on zuein­an­der ste­hen, tun Sie sich einen Gefal­len und ver­mei­den Sie solch ein kom­pli­zier­tes Ren­dez­vous. Ich bin mir ziem­lich sicher, dass die süße Brü­net­te, auf die Sie ein Auge in der Post­stel­le gewor­fen haben, wahr­schein­lich kei­nen Ent­schul­di­gungs­brief ver­langt, weil Sie die Hän­de von ihr lassen.

“Inboxes and Infatuations”

A tale of the Burgundian-born “girl-next-door” type,  and the awk­ward oeno­phi­lic office romance to ensue. By Jus­tin G. Leone

Never Mix busi­ness and plea­su­re. A simp­le rule of thumb which, when gone unhee­ded, has been known to cripp­le care­ers of would-be exe­cu­ti­ves, dis­sol­ve enti­re cor­po­ra­ti­ons from the top down, and lay other­wi­se inno­cent by-standing fami­ly units utter­ly asunder.

Exact­ly the type of advice I live to ignore.

One day, a day like any other, a beau­tiful red­head caught my eye as I plod­ded through my dai­ly rou­ti­ne in the Bur­gun­dy sec­tion of the Cel­lar. I’d seen her around the office befo­re, but as she’s a more quiet, intro­s­pec­ti­ve type, we’d hadn’t yet the plea­su­re of a for­mal intro­duc­tion. After all, She does work in the high-end Bour­go­gne Rouge AOC divi­si­on; not exact­ly the most highly-profiled group, though none the less near and dear to my heart. Being sel­ec­ted as a bot­t­le in this part of the cel­lar requi­res a very spe­ci­fic, and often quir­ky, per­so­na­li­ty type; at the top of this class lies sheer bril­li­ance, howe­ver unex­pec­ted­ly it always comes, while the mini­mum offers at the very least a rather lof­ty intellect. It must speak with razor-sharp wit and elo­quence, though with nary an oun­ce of pre­ten­ti­on nor pan­der. Cha­ris­ma must be warm, invi­ting, and abo­ve all, genui­ne; much in the kin­ship of for­eign diplo­ma­cy. Per­haps far more effu­si­ve than the logi­sti­cal work­hor­se bot­t­les at the Vil­la­ge Level, the pro­fes­sio­nal nego­tia­tors over in the Pre­mier Cru sec­tion, or the ico­nic pil­lars of strength, wis­dom, and lea­der­ship which com­pri­se the Bon­nes Mares, the Cham­ber­tins, and the rest of the Grand Cru elite.

With the cork still firm­ly in place, (befo­re our con­ver­sa­ti­on ope­ned, that is to say) she struck me as the quiet, con­ser­va­ti­ve type; nose often in a book, enjoys a quiet stroll through the neigh­bour­hood on a warm sum­mer evening, and hop­eful­ly enjoys a fan­cy din­ner now and then. She’ll be a knock­out when she ans­wers the door, no doubt dres­sed to the nines. Her dress, howe­ver per­fect, lack­ing the glint of a Vera Wang ori­gi­nal, though unin­te­res­ted in such lavis­hes. Her razor-sharp sti­let­tos can kill, though sure­ly not the twen­tieth pair of black Lou batons to spill from the deca­dent­ly over-full ward­ro­be. She’s the quiet, hum­ble, girl-next-door type, whom a red-blooded, nor­mal guy like me can only hope, under­goes a meta­pho­ri­cal meta­mor­pho­sis into car­nal­ly insa­tia­ble lio­ness behind clo­sed doors.
We bum­ped into each other one day in the Cel­lar, while hur­ried­ly fet­ching a bot­t­le of Chambolle.

“2008” I utte­red under my breath, “I have no idea what com­pels peo­p­le to drink this stuff so young. Shame, real­ly.” “Real­ly?” she quick­ly respon­ded, with a some­what quiz­zi­cal yet self-assured glan­ce. “Peo­p­le are entit­led to drink what they like, aren’t they?” “Well….” I utte­red, some­what fro­zen by the quick­ness of her ret­ort, wat­ching in ama­ze­ment as my sure-fire first-serve Ace came rocke­ting back cross-court, prac­ti­cal­ly abla­ze from her blis­te­ring back­hand return. “I suppose….but…..it’s just so…..young…….” “Ah, you’re one of tho­se guys, then.” Panic beg­ins to set in. What have I got­ten mys­elf into? What does she mean by tho­se? Do I admit that I usual­ly like them a litt­le more matu­re, infer­ring that she is somehow lack­ing in that cate­go­ry, or do I dou­ble back on my ope­ning line, and look like a fool? I don’t even know this girl. A pick­le, to be sure. “Do you have any plans later on? I mean, I’ve got­ta run…it’s almost time for evening ser­vice, but if you can hold that thought, may­be we can pick up whe­re we left off.” I sigh in reli­ef as she agrees to hang out, having bought mys­elf some much nee­ded time to regroup, coll­ect mys­elf, and launch the next attack. “I’m Jus­tin, by the way.” “I know,” she says with a coy smirk, “Pon­sot, from the high-end Bour­go­gne Rouge divi­si­on, class of ’04.”

The cork had been offi­ci­al­ly pul­led; com­mu­ni­ca­ti­on now open, howe­ver our first encoun­ter left a rather puz­zling tas­te in my mouth. Not as warm and invi­ting as I would have expec­ted; not so rich, vel­ve­ty, and red-fruity as the book’s cover, so to speak, may sug­gest. Slight­ly abra­si­ve, a litt­le aci­dic, and cer­tain­ly more than a touch ani­mal, but as I’ve alre­a­dy allu­ded to, this last detail has my undi­vi­ded atten­ti­on. I could see right away that She was, in no way, lack­ing in self-confidence, despi­te her inher­ent­ly hum­ble posi­ti­on. She knows exact­ly who she is and hasn’t for­got­ten whe­re she comes from. Her accent is unmist­aka­b­ly French, but lack­ing any spe­ci­fic col­lo­quial dialect, though a litt­le hea­vier in the mouth, sug­ges­ti­ve of a more Nor­t­her­ly  pro­ven­an­ce. I pon­de­red our encoun­ter throug­hout ser­vice, rol­ling its essence around on my pala­te peri­odi­cal­ly, hoping that she might open up a litt­le, sil­ent­ly hoping for a more gene­rous exch­an­ge. Per­haps she’s just a litt­le shy, is all…..Or, in the worst case sce­na­rio, she was a one-time overa­chie­ver who pea­k­ed ear­ly and is now cold and embit­te­red, her “best days” now well behind. Eit­her way, this should be interesting.

We met again later, as the dining room slow­ly emp­tied, and I pou­red a more gene­rous glass, expec­ting yet one more indif­fe­rent recep­ti­on. Still unsu­re of how the follow-up would go, we made our second round of gree­tings and sat brief­ly in the awk­ward silence of unfa­mi­lia­ri­ty. She absent­ly swir­led in the glass while I ner­vous­ly play­ed che­ckers with the bit­ters bot­t­les on the bar. “So, I’m not one of tho­se guys, for your infor­ma­ti­on, crui­sing for despe­ra­te cou­gars in lonely country-club bars and local bin­go nights. I app­re­cia­te all beau­ty; I just app­re­cia­te it all in its pro­per con­text, I sup­po­se.” That see­med to rou­se a litt­le glint in her eye, per­king imme­dia­te­ly up. “I know what you mean. I was just givin’ you a rough time. I mean hell, it takes some peo­p­le until the age of for­ty to figu­re out who they real­ly are, while others seem to have it all figu­red out befo­re puber­ty hits. It’s a mat­ter of upbrin­ging, I belie­ve.” Things see­med to be going well. We began to under­stand more and more about each other with each sip, the con­ver­sa­ti­on gro­wing ever richer and more satis­fy­ing by the minu­te. Rea­li­zing the rela­ti­ve ease with which I could lite­ral­ly melt into her eyes, aban­do­ning all sen­se of world­ly prio­ri­ty, I shee­pish­ly invi­ted her to my office so that we may con­ti­nue our ren­dez­vous while finis­hing up my paper­work for the evening.

Having agreed, and now fee­ling the subt­le rosy glow of a second glass on its way down, her smi­le sho­ne as bright as cher­ries in the glass, with a humor equal­ly as dark as the ear­thy, soil-driven tones under­wri­ting the luscious fruit, gai­ning in bra­va­do with each appro­ving giggle, while the utter attrac­tion grew ever deeper as the wine see­med to blos­som befo­re me. The fine line bet­ween app­re­cia­ti­on and lust blur­red to but a fig­ment, as she playful­ly hop­ped up on my desk, legs crossed, knee-socks swin­ging hyp­no­ti­cal­ly to and fro.

Loo­king back, it’s easy to won­der how many roman­ces we give up on dai­ly, regard­less of how much distance we pre­dict them to have. How many bot­t­les do we dis­miss as rub­bish, sim­ply becau­se we don’t take the time to under­stand them? to do our home­work, know the style, how they should be trea­ted or cared for, and con­side­red in the con­text of its pro­ven­an­ce? To be jud­ge­men­tal is to be devo­id of hope. A life wit­hout sur­pri­se is a dull life, inde­ed, and a life wit­hout spon­ta­neous moments of pas­si­on is a life I could cer­tain­ly do wit­hout; Be it 5 hot minu­tes in an icy cel­lar, or a life-long devo­ti­on which brings you to exo­tic desti­na­ti­ons. Ever­y­thing has its place.

Just one pie­ce of advice: if it hap­pens to be at the office, don’t pick the over-complicated bot­t­les; it never seems to end quite this well.

 

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