Das Äquivalent zum deutschen Winzersekt ist in Frankreich – abgesehen vom Champagner – der Crémant. Das prickelnde Getränk wird gerne im Vorfeld des Essens getrunken, passt darüber hinaus jedoch auch überaus gut zu einer Vielzahl süßer und herzhafter Gerichte.
Deutschland größter Crémant-Abnehmer
Wird in Frankreich über Schaumwein gesprochen und ist nicht der Champagner gemeint, kann es sich nur um Crémant handeln. Er kann aus acht verschiedenen Appellationen des Landes kommen, wobei er immer per Flaschengärung hergestellt wird, also wie ein Champagner. Das heißt: Der Grundwein wird ein zweites Mal in der geschlossenen Flasche vergoren. Die Kohlensäure, die dabei entsteht, kann nicht entweichen, weil die Flasche verschlossen ist. Erst wenn sie geöffnet wird, entsteht die Mousse: der Schaum. Und die feinen Perlen, die im Glas aufsteigen.
In Frankreich auch als Speisebegleiter
Am häufigsten kommt der Crémant von der Loire. Konkret: aus den Bereichen Touraine, Saumur und Anjou. Dort werden in Frankreich die größte Mengen an Crémant produziert. Der wichtigste Absatzmarkt im Ausland ist Deutschland. Die Deutschen lieben den Crémant de Loire. Er ist ein beliebter Aperitif und wird gern als Appetitanreger vor dem Essen gereicht. Dabei ist wichtig, dass er gut gekühlt ist. Er sollte mit 6° C eingeschenkt und mit 7° oder 8° getrunken werden. Im Glas erwärmt er sich schnell. Die Franzosen lieben den Crémant ebenfalls, trinken ihn jedoch auch zum Essen. Er schmeckt außerordentlich gut zu Fischterrinen, asiatischen Gerichten, in seiner lieblichen Version auch als Begleitung zu Desserts, etwa Obsttartes mit Mirabellen, Äpfeln oder Aprikosen oder Sorbets.
Crémant in Kombination mit Braten, Ziegenkäse und Meeresfrüchten
Aber auch zu einem Braten mit einer Sahnesauce ist ein Crémant de Loire ein idealer Begleiter, beispielsweise zu einem Kalbsbraten in sahniger Pilzsauce. Der Sauce wird in der französischen Küche ebenfalls gern ein Schuss Crémant hinzugefügt. Darüber hinaus passt der Prickler auch hervorragend zu frischem Ziegenkäse mit Rillettes oder einer Leberpaté beziehungsweise zu einem Blauschimmelkäse. Sein Haupteinsatzgebiet aber sind Meeresfrüchte, Krustentiere und Fischgerichte jeder Art sind
Crémant de Loire – ein geschützter Name
So wie als Champagner dürfen lediglich Schaumweine bezeichnet werden dürfen, die in der Champagne gewachsen sind, so ist auch der Crémant de Loire geschützt. Nur Produkte, die in einem eng gefassten geografischen Bereich zwischen den Städten Cheverny und Liré prodziert werden, dürfen den Namen Crémant de Loire tragen. Die Schaumweinproduktion fand entlang des längsten französischen Flusses bereits im 18. Jahrhundert statt.
Die Rebsorten für den Crémant
Vorherrschend sind bei der Crémant-Herstellung besonders drei Rebsorten. Bei der Chenin Blanc handelt es sich um die Leitsorte, die sich durch eine fruchtige Säure auszeichnet. Häufig wird diese gemeinsam mit der roten Cabernet Franc verschnitten, die dann weiß gekeltert wird, um für mehr Komplexität und beerige Noten zu sorgen. Die dritte Rebsorte bildet Chardonnay. Crémants, die zu 100 Prozent aus Chardonnay bestehen, sind jedoch selten. Das gleiche gilt für Rosé Crémants. Die wenigen Exemplare werden dann vollständig aus Cabernet Franc hergestellt.
Strenge Qualitätsanforderungen
Die Schaumweine von der Loire müssen strengen qualitativen Anforderungen genügen. Beispielsweise ist vorgeschrieben, wie dicht die Reben im Weinberg gepflanzt werden müssen und wie viel Ertrag die Weinberge maximal erbringen dürfen. Darüber hinaus besteht eine Pflicht dazu, die Trauben von Hand zu lesen. Pro Korb dürfen bei der Lese nicht mehr als 20 bis 25 Kilogramm Trauben gesammelt werden. Dies dient zu verhindern, dass die Trauben beim Transport beschädigt werden. Schließlich werden die Trauben im Keller sanft gepresst, um die Bitterstoffe im Most möglichst gering zu halten.
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